kostenlos buch veröffentlichen-würdet ihr dem trauen?

4 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo Lexi,

das ist ein sogenannter Druckkostenzuschußverlag, manchmal auch Bezahlverlag oder Eitelkeitsverlag genannt - der will Geld dafür haben, dass er Bücher veröffentlicht, siehe hier http://de.wikipedia.org/wiki/Bezahlverlag

Das verschleiert er aber geschickt in seinen Formulierungen. Das funktioniert z. B. so, dass Du eine Mindestanzahl Bücher abnehmen musst, und zwar für viel Geld. Der Verlag behauptet dann, dass sei kostenlos, weil Du diese Bücher ja teurer weiterverkaufen kannst und deshalb daran verdienst. Das ist aber meist nicht der Fall: Du wirst vielleicht ein paar an Freunde los, und das war's - der Rest stapelt sich dann bei euch in der Garage und vergammelt. Auch die Werbemaßnahmen, die sie anbieten - zahlst letzten Endes Du per Vorkasse.

Ich weiß nicht, wie alt Du bist - wenn Du noch sehr jung bist, könntest Du sowieso keinen Vertrag mit denen abschließen, weil Du noch nicht (voll) geschäftfähig bist. Und das ist auch gut so - Du würdest draufzahlen.

Mit dem Bücher schreiben - das ist nicht ganz so einfach. Wußtest Du, das jedes Jahr 80.000 Bücher* in Deutschland erscheinen? Und das von diesen Büchern die allermeisten bereits nach ein oder zwei Jahren als Ramschware für 1,99 € auf dem Grabbeltisch landen? Die Verlage bekommen aber jedes Jahr hunderttausende von unverlangten Manuskripten zugesandt.

Ich verstehe Deinen Wunsch, ein Buch zu veröffentlichen. Vielleicht solltest Du das Buch zunächst erst einmal mit Deinem Deutschlehrer besprechen, und dann solltet ihr überlegen, wie's weitergeht.

Auf keinen Fall solltest Du aber auf einen Druckkostenzuschußverlag hereinfallen. Es ist besser, ein unverlangtes Manuskript bei einem der großen, seriösen Verlage einzusenden und eine Absage zu bekommen, als bei einem Druckkostenzuschußverlag sein Geld zu verlieren (oder das Geld Deiner Eltern).

Unverlangt eingesandte Manuskripte werden von den Verlagen übrigens gar nicht erst zurückgeschickt - das käme die viel zu teuer. Mehr als eine E-Mail-Absage mit einer Standardbegründung (.... passt leider nicht in unser Verlagsprogramm ... blabla ...wünschen Ihnen dennoch viel Erlog und viel Glück...blabla ... bleiben Sie weiterhin unserem Verlag treu ... blabla) wirst Du nicht bekommen.

Wenn überhaupt, dann soltest Du einem Verlag eine Zusammenfassung Deines Buches schicken schicken, ein sog. Exposé, max. anderthalb bis drei Seiten lang, und dazu noch den Buchanfang oder einen Kapitelanfang, wiederum max. allenfalls fünf bis sechs Seiten, alles auf weißem DIN-A4-Papier, anderthalb- oder zweizeilig und mit vieeel Rand auf beiden Seiten (da machen sich die Lektoren u. U. Notizen). Diese paar Seiten reichen einem erfahrenen Lektor, um sich ein Bild zu machen. Das Ganze nicht heften!!, aber natürlich die Seiten nummerieren, und möglichst auf jeder Seite am Kopf oder am Fuß Deinen Namen..

Auf diese Weise hast Du noch am ehesten eine Chance - aber auch da, dass sage ich Dir ehrlich, wirst Du vermutlich eine Absage bekommen. Auch dieses Exposé solltest Du vor dem Abschickem mit Deinem Lehrer oder einer anderen Person, die gut Deutsch schreibt und spricht, durchgehen.

Ich wünsche Dir trotz allem viel Erfolg.

  • "Laut Deutscher Nationalbibliografie und VLB haben die Verlage 2012 insgesamt 79.860 Titel in Erstauflage herausgebracht, 2,7 Prozent weniger als 2011 (82.048). Inklusive Neuauflagen waren es 2012 91.100 Titel (2011: 96.273). Der niedrigste Wert seit 2005.",

Quelle: boersenblatt.net/373296/template/bbtplbranchenzahlen/ (Das ist das Börsenblatt des Deutschen Buchhandels; Link verfremdet, weil gutefrage nur einen pro Beitrag erlaubt)

Lexi10 
Fragesteller
 21.11.2013, 14:39

Danke :) und ich bin sechzehn von da her muss so wie so meine Mama unterschreiben :)

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hast du nicht ganz zuende gelesen, hm?

  1. Veröffentlichung überall im Buchmarkt

Wenn Ihr Buch veröffentlichungsreif ist, erteilen wir die Freigabe. Sie erhalten dann eine E-Mail von uns mit der Bitte, den Preis für die Veröffentlichung bzw. den Preis für Ihre Eigenexemplare zu zahlen. Nach Eingang des Betrages nehmen wir die Veröffentlichung im gesamten Buchmarkt vor.

Lexi10 
Fragesteller
 05.11.2013, 13:50

oh... ok danke ;) nein habe ich nicht... ich habe es nur überflogen...

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Die halte ich nicht für seriös. Das kostet einen Haufen Geld und die tatsächlichen Gebühren sind sehr verschleiert. Und Werbung machen die dann auch nur, wenn Du das wieder extra bezahlst.

Wenn das Buch gut ist, dann findest Du auch einen Verlag.

Wenn es nicht gut ist und Du willst es dennoch versuchen dann sind diese Leute seriöser

http://www.bod.de/autoren.html

Lexi10 
Fragesteller
 05.11.2013, 13:50

Danke :)

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Eine Liste von Bezahlverlagen findest du auf der Website von Fairlag. Solltest du an einen geraten, der dort noch nicht aufgelistet ist, dann bitte melden, damit schützt du andere!!!!

Zum Thema Bezahlverlag wurde schon alles gesagt, aber wichtig ist auch - wenn du als Autor deinen Weg gehen möchtest -, dass du lernst, wie man sein Manuskript an Verlage schickt. Wichtig ist immer, dass es möglichst fehlerfrei ist. Eine gute Rechtschreibung ist enorm wichtig und lässt stilistische Fehler nicht ganz so schlimm erscheinen. Lektoriert ist natürlich noch besser und erhöht die Chancen. Auch solltest du einen Lebenslauf erarbeiten, der sich weniger auf deine Ausbildung, sondern auf deine Motivation zum Schreiben konzentriert. Denn gerade den Medien ist der Mensch hinter dem Buch immer wichtiger und damit bietest du dem Verlag eine Möglichkeit, der Werbung für dich. Ebenso wichtig ist ein Exposé, das leider viel zu oft dem Klappentext ähnelt - es wird nichts Konkretes über die handelnden Personen oder den Handlungsablauf und das Ende mitgeteilt. Damit erfüllt es den Zweck nicht, dem Verlag eine gekürzte Handlungsangabe zu vermitteln. Auch sollte man grundsätzlich versuchen, den Lektor des Verlages vor Zusendung ans Telefon zu bekommen.

Kostenlose Hilfe beim Erstellen von deinem Manuskript und den Unterlagen findest du auch beim Autoren-Service.com. Auch bei nahezu allen anderen Fragen versucht man dort zu helfen, ohne die Hand aufzuhalten. Dort sind viele Autoren, die ihre Erfahrungen gern teilen und auch mich vor so einem Schwindelverlag bewahrten.

Ansonsten brauchst du Durchhaltevermögen und den Willen, auch noch während der Suche nach einem Verlag ständig an deinem Manuskript zu arbeiten. Es gibt gute Literatur und mir haben vor allem die Werke von Wolf Schneider und hier vor allem das Buch "Deutsch für Kenner" geholfen.

Viel Glück!!!