Könnten Physiker auch als Bauingenieure arbeiten?
Im Bachelor Bauingenieurswesen lernt man im Grundstudium: Mathe, Mechanik, Baustoffkunde, Bauphysik, allgemeine Physik und geologische Fächer. Das alles lernt man ja im Bachelor Physikstudium auch. Bei Baustoffkunde wäre das Materialphysik, also fast dasselbe.
Im Hauptstudium in Bachelor Bauingenieurswesen kommt vor: Statik Wasser und Verkehrswesen, Geotechnik, Stahlbau, Softwareanwendung in der Konstruktion und Baubetriebswirtschaft.
Statik könne die Physiker auch. Die physikalischen Phänomene und die Mathematik hinter der Wasser und Verkehrswesen und Geotechnik kennen die ja zu einem gewissen Teil auch. Das fehlende Wissen kann man dann sich aneignen. Und den Rest auch.
Wie seht ihr das?
5 Antworten
Physiker sind keine Ingenieure! Das eine ist es, theoretisch etwas beschreiben zu können. Das andere sind konkrete Werte und Verfahren. Und natürlich Normen, Bauvorschriften etc. Von denen Physiker einfach gar keine Ahnung haben. Nein, würde ich mir nicht zutrauen.
Das alles lernt man ja im Bachelor Physikstudium auch
Mathe: ja
Mechanik: jein (schon, aber wohl weniger praktisch und mehr theoretisch und formell)
Baustoffkunde: nein
Bauphysik: nein
allgemeine Physik: ja
geologische Fächer: nein
Baustoffkunde wäre das Materialphysik, also fast dasselbe.
ich habe nie eine vorlesung zu bausstoffkunde gehört, aber ich bin mir sehr sicher dass das so gut wie nichts mit einer physikvorlesung zu materialphysik zu tun hat.
Statik könne die Physiker auch.
nein, für gewöhnlich nicht. nur wenn sie es irgendwo speziell gelernt haben. aber das tut man im studium normal nicht.
Wie seht ihr das?
so wie bei allen deinen anderen fragen die du hier täglich zu diesem oder jenem bachelor studium raushaust:
wenn du xyz werden/studieren willst, dann studiere xyz und NICHT physik (oder was anderes).
das studienfach xyz existiert nicht nur aus jux und tollerei. es wäre ja ziemlich unsinnig wenn es das gäbe wenn man die dinge die die studenten dort hören eh auch (fast) all im physikstudium hört. dann wäre es einfach nur eine spezialisierung innerhalb des physikstudiums.
du scheinst mie ziemlich zu überschätzen was ein physiker kann. ich habe physik studiert. ich hätte nach einem bachelorstudium (oder auch master oder doktorat oder auch heute) nie das wissen in einem anderen fach gehabt dass bachelorstudenten in diesem fach haben. woher denn auch? ich habe ja was anderes studiert.
versteh mich nicht falsch, ich denke schon dass man nach einem physikstudium in manche andere technisch/naturwissenschaftliche fächer quereinsteigen kann wenn man sich reinhängt und alles was einem fehlt nachlernt. ja das geht. aber man wird immer besser dran sein wenn man vorher schon das entsprechende studium gemacht hat. sonst wäre der studienplan des anderen studiums kompletter unsinn wenn das nicht so wäre.
Jeder kann sich die Arbeit suchen die ihm zusagt. Den Job zu bekommen, ist dann zwar ne andere Sache, aber du kannst davon ausgehen, dass Physiker natürlich ganz gute Karten haben wenn sie sich als Statiker vorstellen oder bewerben
Das möchte ich mal erleben, wenn ein Physiker sich in einer Baufirma präsentiert. Ein Physiker ist ein theoretischer Wissenschaftler, der von der Praxis, insbesondere der Baupraxis keine Ahnung hat. Nur Lebensmüde würden in einm Haus wohnen wollen, das ein Physiker erbaut hat.
Der Physiker als solcher versteht nichts von Bauwerkstoffen, Tragwerken, Bauwirtschaft, Bauhandwerk, Baustatik, Baubetrieb, Baulogistik, Bauplanung, Bauzeichnung und dergl. mehr. Falls der Physiker schon einmal halbwegs erfolgreich mit zwei Händen eine Schaufel geführt hat, kann man den ggfs. auf der Baustelle gebrauchen, um einen Haufen Sand beiseite zu schaufeln. Das kann auch ein praktisch talentierter Philosophie-Professor schaffen, mit oder ohne wissenschaftliche Spezialisierung auf mathematische Modellierungen im Bereich der formalen Logik.