Könnte diese Parabel IntepretationsEINLEITUNG bitte jemand Korrektur lesen und mir Verbesserungsvoschläge machen und sagen was bereits gut gewesen ist?

1 Antwort

Du hast dir viele Gedanken gemacht, auch viele Informationen einbezogen. Gut ist Aufjedenfall, dass du genau auf den Text eingehst. Das Grundproblem deiner Lösung ist, dass du diese Parabel unnötiger Weise in einen eindeutigen biografischen Kontext stellst. Bevor man die Biografie einbezieht, sollte man immer den Text als fiktionalen Text ernst nehmen.
wenn du im Internet „schnell durchblicken“ und den Titel der Geschichte eingibst, stößt du auf folgenden wichtigen Hinweis:

Die "einarmigen" Nur-Bild-Parabeln Kafkas

Bei Kafka hat man eine Art "einarmige" Parabel. Es gibt nur noch die Bildseite - die Sachseite muss man sich selbst überlegen, nachdem man die Zielrichtung der Parabelgeschichte verstanden hat. In "Der Schlag ans Hoftor" erkennt man, dass der "Held" auf nicht nachvollziehbare Weise immer mehr in eine Schuld- und Strafsituation gerät. Am besten versteht man das so, dass Kafka damit auch eine Aussage über die Situation des Menschen ganz allgemein in der Welt machen will - das wäre dann die gedachte Sachseite.“

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Also bitte nicht diese Reichweite von Fiktionalen Texten zu einer Art biografischem sachText machen. Das passiert leicht, wenn man vor der Textanalyse schon zu viel vom Verfasser und seiner Biografie erzählt. Damit verengt man den Blick. Wer jemals selbst einen fiktionalen Text geschrieben hat, wird sich dagegen wehren, dass der hinterher genauso behandelt wird wie ein Tagebuch Eintrag. Leider gibt es Deutschlehrer, die glauben und ihren Schülern vermitteln, dass man literarische Texte besser versteht, wenn man die Biografie des Autors kennt. Das ist aber kein Literarischer beziehungsweise literaturwissenschaftlicher , sondern ein Literaturgeschichtlicher Ansatz. Wenn man so denkt, braucht man überhaupt keine Literatur mehr, denn die ist nur Teil der Biografie. Literatur bedeutet nämlich immer, sich etwas ausdenken und beschreiben können, was mit der eigenen Biografie nichts zu tun hat oder weit über sie hinaus geht. Dementsprechend kann auch kein Schriftsteller verhaftet werden wegen eines Romans, der mit dem Satz beginnt: „ Gerade eben habe ich meine Schwieger Mutter erschlagen„ ;-)


godknowsitried 
Fragesteller
 23.11.2019, 20:19

Also meinst du, ich solle die biographischen Elemente nicht mit in die Einleitung einfließen lassen?

Was sagst du zu der deutungshypothese?:)

danke für deine Antwort :)

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gutifragerno  23.11.2019, 20:26
@godknowsitried

Die biografische Dimension kannst du durch aus ein beziehen, aber erst ganz am Schluss. Vorher muss die Aussagekraft des literarischen Textes in all ihren Facetten an geprüft worden sein, bevor man sie dann biografisch verengt.

Deutungshypothese für den Text würde ich nehmen: Kafkas Text zeigt (Auf absurd anmutende Weise), wie ein Mensch ohne eigene Schuld in eine Situation kommen kann, in der sich seine Lebenschancen immer mehr verengen, während die Bedrohungen seines Lebens immer größer werden.

Das folgende Video hilft übrigens Kafka zu verstehen:

Kafka - leicht verständlich

https://youtu.be/9vcLB6j0338

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gutifragerno  23.11.2019, 20:22

In dem folgenden Video wird das Verhältnis von literarischen Texten und historischen Quellen recht gut dargestellt: Kurz-Essay: Gedichte sind keine Quellen - Schluss mit der "Epochitis"

https://youtu.be/rNUuPyT913g

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