Können nur mutige Menschen sterben oder können auch feige Menschen sterben, wie kann es jeder schaffen zu sterben?

6 Antworten

Also erst mal, jeder muss bzw wird sterben.

Aber bei draufgängerischen Menschen (also auch auf eine gewisse Art mutig) ist die wahrscheinlichkeit höher. Grund dafür kann ein Motorradunfall sein, ein Unfall bei Extremsportarten (klettern, Fallschirmspringen, evtl Ski fahren) oder irgendwas anderes, was bei "feigen" Menschen gar nicht in Frage kommt. 

Gegen Autounfall und Krankheit kann jedoch niemand was machen und dabei sterben auch feige Menschen und das traurige ist dann dass diese vllt ihr Leben überhaupt nicht richtig gelebt haben, weil sie viel zu blockiert von ihren Ängsten waren.

Und zu dem Gedanken mit dem Suizid... klar brauch man wahrscheinlich Überwindung, um sich umzubringen aber ich denke es ist eher die Angst vorm Leben, als der Mut das Leben zu beenden. 

Niemand wird aus Feigheit ewig leben. Früher oder später, wohl spätestens im Alter von 120 Jahren, schlägt irgendeine Todesursache zu oder es kommt zum Organversagen. Der Betroffene braucht nichts dazuzutun und keine bestimmte innere Einstellung zu haben.

ich weiß nicht ob man in der Regel gefragt wird ob man sterben möchte

Du brauchst es nicht 'schaffen' zu sterben, das schafft dich schon - mit oder ohne dein Zutun.

Ich verstehe deine Frage nicht wirklich, im Rahmen meiner Arbeit mache ich auch Sterbebegleitung deswegen sehe ich das Thema mit ganz anderen Augen als andere Menschen, wenn dich das Thema wirklich interessiert, melde dich im Hospiz oder im Altenheim als Ehrenamtlicher und bilde dir dort selber eine Meinung.

Die Erfahrung die man macht, wenn man bei einem Sterbendem am Bett sitzt verändert alles, man sieht dann viele Dinge aus einem ganz anderem Blickwinkel.

LG

HeiligeToilette  08.06.2020, 19:02

Wie zum Beispiel?

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Moewe4  08.06.2020, 22:50
@HeiligeToilette

Das Sterben nicht immer etwas schlimmes sein muss. Es gab Bewohner die einige Zeit vorher schon wussten das es bald soweit ist und einige gingen damit um wie mit einem freudigen Ereignis. Nicht das was sie sagten war ausschlaggebend sondern das Gefühl was dabei rüber kam.

Aussagen wie, ich gehe nach Hause, er (Gott) ruft mich, ich habe alles erledigt und darf jetzt gehen usw nahmen den schlimmen Beigeschmack heraus.

Es gab auch einige die einfach beschlossen haben nicht mehr zu wollen und kurze Zeit später verstarben. Ich erinnere mich an Frau M., sie war nur ein paar Wochen bei uns, sie war geistig noch voll da und erklärte mir irgendwann das sie an meinen Aktivitäten, Gesprächen und Spaziergängen nicht mehr teilnehmen möchte weil sie beschlossen hat zu sterben. Von da an blieb sie im Bett und kurze Zeit später verstarb sie. Sie hatte keine Angst sondern war der Meinung das es für sie nichts mehr zu tun gibt auf der Welt und deswegen das Recht hat jetzt zu gehen. Wir haben sogar noch auf eine humorvolle Weise darüber gesprochen.

Einige sind mit einem Lächeln im Gesicht verstorben, dabei zu sitzen und es zu sehen nimmt den ganzen Schrecken aus dem Thema. LG

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