Knochenfund bei Erdaushub
Hallo, Bei dem Versuch unseren Keller tiefer zu Buddeln sind wir auf Knochen gestoßen... Dabei lag noch ein Armreif und eine Bügelfibel.
Wir wohnen im Westen von Frankfurt. Um 1890 wurde paar Straßen weiter ein Gräberfeld mit 500 Gräbern ausgehoben. Die Funde wurden auf eine zeit von 400 n.ch. Datiert.
Nun meine frage. Muss ich den Fund melden- wenn ja, wo?
Das es keine neue Leiche ist, ist klar. Bekannte erzählten uns das bei so einem Fund geforscht wird und somit der Bau gestoppt wird. Für einen Baustopp haben wir aber keine zeit und kein Geld. Also was tun? Alles wieder einbuddeln?
6 Antworten
Hey Mietze, das ist von Bundesland zu Bundesland alles etwas anders geregelt, Fakt ist allerdings, dass in ganz Deutschland eine Meldepflicht vorgesehen ist. Das hat den Grund, dass Archäologen Fundzusammenhänge herstellen müssen. Eine Vorstellung früherer Kulturen gleicht einem Puzzlespiel, jeder weitere Fund gibt einen weiteren Blick auf das eigentliche Motiv frei. Dem Finder steht dabei im Normalfall eine Ausgleichszahlung zu, die allerdings sehr unterschiedlich ausfällt, das steht aber im Gesetz des jeweiligen Bundeslandes. Nun zu deiner eigentlichen Frage, da ich annehme, dass du Frankfurt am Main meinst, hier mal der entsprechende Artikel des Denkmalschutzgesetzes für das Bundesland Hessen:
§ 20 Funde
(1) Wer Bodendenkmäler entdeckt oder findet, hat dies unverzüglich der Denkmalfachbehörde anzuzeigen. Die Anzeige kann auch gegenüber der Gemeinde oder der unteren Denkmalschutzbehörde erfolgen; diese leiten die Anzeige unverzüglich der Denkmalfachbehörde zu.
(2) Anzeigepflichtig sind der Entdecker, der Eigentümer des Grundstücks sowie der Leiter der Arbeiten, bei denen die Sache entdeckt worden ist.
(3) Der Fund und die Fundstelle sind bis zum Ablauf einer Woche nach der Anzeige im unveränderten Zustand zu erhalten und in geeigneter Weise vor Gefahren für die Erhaltung des Fundes zu schützen. Die Denkmalfachbehörde soll der Fortsetzung der Arbeiten zustimmen, wenn ihre Unterbrechung unverhältnismäßig hohe Kosten verursacht.
(4) Die Denkmalfachbehörde ist berechtigt, den Fund zu bergen, auszuwerten und zur wissenschaftlichen Bearbeitung vorübergehend in Besitz zu nehmen.
http://www.hessen-archaeologie.de/Gesetzl_-Bestimmungen/Denkmalschutzgesetz/denkmalschutzgesetz.html
Sofort der zuständigen Denkmalschutzbehörde bei der Stadt Frankfurt melden, sonst gibt es eine Strafanzeige.
Und zur Kellervertiefung: Hast Du an die Statik gedacht? Nie tiefer als die Fundamente abgraben!!
Danke, wissen wir. Es muss Unterfangen werden. Shit Arbeit!
Ihr solltet den Armreifen und die Bügelfibel nehmen und zum Musseum gehen und wenigstens schätzen lassen wie alt das ist.
Völlig falsche Antwort. Die bei einer illegalen Grabung gefundenen Gegenstände gehören dem Staat (Schatzregal); zuständig ist die Denkmalschutzbehörde der Stadt Frankfurt und nicht irgendein Museum!!
Völlig falsche Antwort. Die bei einer illegalen Grabung gefundenen Gegenstände gehören dem Staat (Schatzregal); zuständig ist die Denkmalschutzbehörde der Stadt Frankfurt und nicht irgendein Museum!!
Völlig falsche Antwort. Die bei einer illegalen Grabung gefundenen Gegenstände gehören dem Staat (Schatzregal); zuständig ist die Denkmalschutzbehörde der Stadt Frankfurt und nicht irgendein Museum!!
Ach was. Archäologen arbeiten heutzutage schnell und effizient mit modernster Technik. So ein Kellerfund, ein paar Tage, dann sind die wieder weg.
Euer Vorteil: Es gibt zum Teil Fördergelder. Die meisten Archäologen wollen ja auch den Betrieb nicht aufhalten, sondern legen Wert darauf, dass die Bauarbeiten zügig fortgesetzt werden können. Man kann sich dann absprechen, was gemacht werden könnte, damit es für euch hinterher schneller weiter geht. Zum Beispiel könnte der Aushub übernommen werden.
Wenn ihr wusstet, dass dort mit einem Bodendenkmal zu rechnen ist, habt ihr euch vielleicht sogar strafbar gemacht. Jetzt lasst euch doch die Chance nicht entgehen, bei einer Ausgrabung hautnah dabei zu sein. Dafür zahlen manche Leute richtig viel Geld. ;-)
Melden könnte ihr den Fund erstmal bei der Stadt-/Gemeindeverwaltung. Die kontaktieren die zuständige Behörde. Macht deutlich, dass Zeitdruck besteht. Ansonsten kontaktier mich noch mal, ich bekomme auch eine Grabungserlaubnis und kann euch die Sachen aus dem Keller holen.
Ich weiß ja nicht, wie das in Hessen geregelt ist. Vielleicht dürft ihr die Funde, wenigstens zum Teil, sogar behalten oder bekommt Kopien davon. Wenn man dort an der Stelle, wo euer Haus steht, ein Bodendenkmal vermutet hätte, hätte man euch das sicherlich mitgeteilt. Ich bin grad ein bisschen neidisch. Ausgrabung unter solchen Bedingungen, mit Witterungsschutz, womöglich noch Versorgung mit frischem Kaffee usw., das hätte was.
Falls bei denen keiner Zeit hat zu kommen, meldet euch. ;-)
Mach bitte nichts kaputt! Melden ist in Ordnung; die Archäologen werden nicht lange brauchen.
Vorher wussten wir nicht wirklich etwas. Ich habe nach dem Fund angefangen zu googlen und bin dann auf die Zusammenhänge gestoßen. Konnte ja keiner wissen das es solche Ausmaße hat.
Jedenfalls baut uns deine Aussage auf. Vielleicht brauchen die Archäologen ja wirklich nicht arg lang.
Hach wie spannend.
Kann ja nicht jeder von sich behaupten ne 1500 Jahre alte Leiche im Keller zu haben ;)