Kippa und Judentum?

2 Antworten

Lies doch vorher mal den Hebräerbrief, Kapitel 8 und 9 - um zu sehen, was es heute mit dem Judentum auf sich hat - der "erste Bund" war der Bund Gottes mit Abraham und dem Volk der Juden:

„Denn wenn jener erste [Bund] tadellos gewesen wäre, so wäre nicht Raum für einen zweiten gesucht worden. sondern das ist der Bund, den ich mit dem Haus Israel schließen werde nach jenen Tagen, spricht der Herr: Ich will ihnen meine Gesetze in den Sinn geben und sie in ihre Herzen schreiben; und ich will ihr Gott sein, und sie sollen mein Volk sein. Indem er sagt: »Einen neuen«, hat er den ersten [Bund] für veraltet erklärt; was aber veraltet ist und sich überlebt hat, das wird bald verschwinden.“

‭‭Hebräer‬ ‭8‬:‭7‬, ‭10‬, ‭13‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/heb.8.7-13.SCH2000

Und hier zeigt Paulus, dass der Alte Bund Gottes mit den Juden durch einen neuen Bund (durch Christus) ersetzt werden wird. Das geschah durch Jesu Kreuzestod und praktisch 70 nach Christus, als der römische Feldherr Titus Jerusalem samt dem Tempel zerstörte: (Der Hebräerbrief wurde 68 n.Ch. geschrieben:)

„Dieses ist ein Gleichnis für die gegenwärtige Zeit, in welcher Gaben und Opfer dargebracht werden, die, was das Gewissen anbelangt, den nicht vollkommen machen können, der den Gottesdienst verrichtet, der nur aus Speisen und Getränken und verschiedenen Waschungen [besteht] und aus Verordnungen für das Fleisch, die bis zu der Zeit auferlegt sind, da eine bessere Ordnung eingeführt wird. Als aber der Christus kam als ein Hoherpriester der zukünftigen [Heils-] Güter, ist er durch das größere und vollkommenere Zelt, das nicht mit Händen gemacht, das heißt nicht von dieser Schöpfung ist, auch nicht mit dem Blut von Böcken und Kälbern, sondern mit seinem eigenen Blut ein für alle Mal in das Heiligtum eingegangen und hat eine ewige Erlösung erlangt. wie viel mehr wird das Blut des Christus, der sich selbst durch den ewigen Geist als ein makelloses Opfer Gott dargebracht hat, euer Gewissen reinigen von toten Werken, damit ihr dem lebendigen Gott dienen könnt. Darum ist er auch der Mittler eines neuen Bundes, damit — da sein Tod geschehen ist zur Erlösung von den unter dem ersten Bund begangenen Übertretungen — die Berufenen das verheißene ewige Erbe empfangen.“

‭‭Hebräer‬ ‭9‬:‭9‬-‭12‬, ‭14‬-‭15‬ ‭SCH2000‬‬ https://bible.com/bible/157/heb.9.15.SCH2000

Das Judentum ist jetzt keine missionarische Religion. Das heißt, ihre Religion unter möglichst vielen Menschen zu verbreiten, ist jetzt nicht ihr Anliegen. Von daher, ist das jetzt nicht so einfach wie bei Christen und Muslimen, sondern ein aufwendiger, längerer Prozess, der auch mit intensiven Studien verbunden ist und völlig ergebnisoffen ist.

Mach doch einfach mal einen Termin, in der örtlichen Synagoge und informiere dich erstmal völlig unverbindlich, wie so ein Konvertierungsprozess aussehen kann und wie er abläuft.

Michi584 
Fragesteller
 02.11.2023, 19:38

Was meinst du mit intensiven Studien und ergebnisoffen?

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Saarlodri70  02.11.2023, 19:42
@Michi584

Ergebnisoffen heißt, dass dir niemand garantiert, dass man dich aufnimmt. Du kannst den Konvertierungsprozess auch als ständige Prüfung sehen, wie ernst es dir mit deinem Wunsch ist. Und intensive Studien heißt, dass man erwartet, dass du über das Judentum bescheid weißt und dich entsprechend bildest und die entsprechenden Schriften studierst. Wir reden hier nicht von Monaten, sondern eher über Jahre.

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Michi584 
Fragesteller
 02.11.2023, 19:43

Das heißt, ich habe keine Garantie, dass ich irgendwann mal konvertierter Jude bin?

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Saarlodri70  02.11.2023, 19:45
@Michi584

Das ist richtig. Wie gesagt, es ist keine missionarische Religion. Neumitglieder werben, steht da nicht wirklich auf dem Programm.

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Saarlodri70  02.11.2023, 19:59
@Michi584

Ich sag es mal so. Christen und Muslime versuchen andere Menschen zu überzeugen, ihre Religion anzunehmen. Im Judentum läuft es umgekehrt. Du musst überzeugen, dass du wirklich Jude werden möchtest. Es ist nicht unmöglich. Es gibt konvertierte Juden. Aber es ist nicht einfach und wenn man diesen Weg gehen möchte, dann muss es einem wirklich ernst sein.

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