Kennt ihr jemanden der Analphabet ist?

Das Ergebnis basiert auf 15 Abstimmungen

Nein, ich kenne niemand 60%
Ja, ich kenne jemanden 40%

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet
Nein, ich kenne niemand

Wer weiß, vielleicht befindet sich unter meinen bekannten/freunden ein Analphabet, dann verbirgt dieser es sehr geschickt. Das ist ja allseits bekannt, dass Analphabeten, sehr kreativ und intelligent ihre schwäche zu verstecken, was in meinen augen zeigt, dass menschen mit dieser schwäche, perse'nicht dumm sind.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Großwerden mit Spitzzange und Drehmomentschlüssel
Ja, ich kenne jemanden

eine meiner längsten Freundinnen, wir kennen uns, seit wir 6 sind und sind zusammen eingeschult worden. Damals zu DDR-Zeiten wurde sie halt in der Schule immer schön mitgezogen, ist nie sitzen geblieben, vorlesen musste sie nicht weil alle inkl. der Lehrer wussten, dass das absolut in die Hose geht. Sie kann auch bis heute (wir sind Ende 40) nicht richtig schreiben. Behandelt wurde das nie. Ich glaube, diagnostiziert wurde das auch nie.

Ihr Kind hat übrigens auch eine ausgeprägte LRS

Ja, ich kenne jemanden

Mehr oder weniger. Ich kenne jemanden, der nur seinen Namen schreiben und auch nicht lesen kann kann. Ist eine ältere Frau um die 70, die zwar zur Volksschule ging, aber irgendwie nur so von Jahr zu Jahr kam und nach der Schule in der Landwirtschaft arbeitete, wo es nicht auffiel. Sie war später in einem Lagerhaus als eine Art Kurierbotin beschäftigt, die Postsendungen vom Lagerhaus zur Postfiliale brachte und dort Post abholte, Banken aufsuchte/Überweisungsscheine abgab usw., bis zur Rente. Ihr Mann stammt aus dem selben Milieu und kann zumindest schreiben und sehr langsam lesen - und es fiel beruflich nicht auf, da er als ungelernter Hilfsarbeiter nur eine Maschine zu bedienen hatte.

Not macht erfinderisch - ich weiß auch von Personen, die es jahrelang geschafft haben, eine stärkere Sehschwäche zu verheimlichen.

An diese Werbung ("Alfa Telefon Münster") aus den späten 90ern kann ich mich noch gut erinnern.

https://www.youtube.com/watch?v=6cj-KDpcOLg

So selten ist das gar nicht. Ich sage mal so: Irgendwo müssen ja auch die Kurse dafür eine Berechtigung haben, sonst würde es das nicht geben. Ich erinnere an diese TV-Werbung von ca. 2001 - wäre kein Bedarf da, gäbe es keine Angebote. Es gibt wirklich Leute, die sich zehn Jahre durch die Schule mogeln und bei denen es immer irgendwie grad so klappt und die ganz knapp versetzt werden, weil bemerkt wird, dass sie zwar schlecht lesen und schreiben können, aber es vielleicht nicht besser können oder man denkt, es seien Spätzünder oder Rhetorikschwache - die passen sich einfach nur an mit den irrwitzigsten Ausreden und Vorwänden, aber die Dunkelziffer zumindest funktionaler Analphabeten ist höher als gedacht, nicht nur durch Flüchtlinge ... es ist böse und unfair, das auf Flüchtlinge zu schieben.

Eine weitere Risikogruppe sind aber zugegeben ältere Russlanddeutsche, die heute meist deutlich über 80 sind und zwar kyrillisch vorwärts kommen würden, aber bei der Ankunft in Deutschland oft schon zu alt waren, um die Sprache zu erlernen oder es einfach nicht mehr benötigten, weil keinerlei Schriftverkehr mehr getätigt werden musste.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kein wirklicher Analphabet aber mit einer derart üblen Lese- und Rechtschreibschwäche verflucht das es ein Krampf ist wenn er auch nur einen Satz lesen soll. Textverständnis dann auch entsprechend nicht vorhanden.

Ja, ich kenne jemanden

... leider, es gibt viele funktionelle Analphabeten, sogar in Führungspositionen.

mfe

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung