Kennt die westliche Welt einen neuen Polytheismus?

3 Antworten

Nikolaus gab es wirklich. Er hat soll die Armen heimlich beschenkt haben, nicht die Kinder. Daraus hat sich dieser Brauch entwickelt. Das sind so Nebengeschichten die sich im Laufe der Zeit entwickelt haben um die Kinder zu bespaßen, ähnlich dem Osterhasen der die Eier versteckt. Die waren während der Fastenzeit verboten und tauchten erst zu Ostern wieder auf.

Grüß Dich NeonSchaf

Das diese Figuren zu Göttern mutieren könnten erscheint mir höchst unwahrscheinlich. Götterglauben ist sehr vormittelalterlich und nicht modern. Aber in gewisser Weise hast Du Recht, wenn im Jahreskreislauf z.B. religiöse Feste gefeiert werden. Dafür sind aber keine Götter und ist auch kein Gott notwendig. Als Mensch fühlt man durchaus schöpferische Kräfte die diesem Jahreskreislauf innewohnen. Ostern als Frühlingsfest, Sommersonnenwende als Leben auf dem Höhepunkt, Herbstfest als Erntedank und Weihnachten als Wintersonnenwende wären geeignete Feste das zu feiern.

So wie ich! Ich bin religiöser Atheist.

Die den Jahreszeiten zugehörigen Feste sind atheistisch, zumindest für die, die sich nicht als fundamentalistische Atheisten begreifen, die jegliche Transzendenz ablehnen. Und aus dem Jahreskreis lässt sich ganz ehrlich und nachvollziehbar Kraft für das Leben schöpfen. Jeder kann doch diese Jahreszeiten beobachten und fühlen, wie sie uns elementar beeinflussen und ergreifen.

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Und immer mehr treten aus der Kirche aus und ich würde es begrüßen, wenn sich diejenigen eine neue religiöse Heimat in diesem Sinne suchen würden. Und die gibt es in freireligiösen (nicht freikirchlich, das ist ganz ws anderes) Religionsgemeinschaften. Davon gibt es zwei in der BRD. Zu einer davon gehöre auch ich.

Hier kannst Du in diesem Sinne etwas über Weihnachten lesen.

Licht im Dunkel

https://www.dropbox.com/s/s9j8jjqy0qhlm0j/Licht%20im%20Dunkel.pdf?dl=0

Und hier ein wunderschönes atheistisches Weihnachtslied passend zum Text

Sind die Lichter angezündet

https://www.dropbox.com/scl/fi/834cx6e2seyx75xnlzo6o/Weihnachtslied-Jugendchor-Sind-die-Lichter-angez-ndet-2011.mp3?rlkey=e5qqvfq5u7f8vuy8x3craxhs8&dl=0

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Bild aus: https://www.living4media.de/bilder/12339382-Weihnachtsbaum-mit-Kerzen-Orangenscheiben-und-Geschenken

Herzlichen Gruß

Rüdiger

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
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NeonSchaf 
Fragesteller
 30.12.2023, 14:31

Aber in einer gewissen Weise werden ja dafür diese Figuren mystifiziert, und haben sehr götterähnliche Eigenschaften... Zu sagen, dass etwas "nicht modern" wäre, sehe ich nicht sonderlich als ein Argument dafür, dass es unwahrscheinlich ist, dass sich neue Mythen und Götter bilden könnten...

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vonGizycki  30.12.2023, 14:54
@NeonSchaf

Modern heisst hier zunehmende Aufklärung in den montheistischen Religionen und damit auch der Abschied von dogmatischen und wissenschaftsfernen Inhalten. Alles andere ist mittelalterlich und daher eben nicht modern.

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NeonSchaf 
Fragesteller
 30.12.2023, 15:44
@vonGizycki

Aber passiert das wirklich? Mein Punkt ist eben gewesen, dass solche Figuren eben die Position von Göttern einnehmen (was nicht notwendigerweise schlimm sein muss).

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An etwas zu glauben ist dem Menschen „in den Genen“ mitgegeben, jeder Mensch glaubt irgendetwas auch diejenige welche dies bestreiten. Schon die „Frühmenschen“ in der Steinzeit glaubten an Götter/Gott und meistens auch an ein Leben nach dem Tod. Ich führe dies darauf zurück dass es eben tatsächlich einen Gott gibt, woher sonst soll das kommen? Ein tatsächlich existierender Gott ist die logische Antwort darauf.
Da in unserer Gesellschaft der christliche Glauben immer mehr zurück gedrängt wird werden Ersatzgötter erfunden und der Glauben auf diese gelenkt. Im Kommunismus sind diese Ersatzgötter meist Menschen wie etwa Lenin, Stalin, Mao und dergleichen. Im Kapitalismus unserer Gesellschaft werden Sportler, Musiker, Gurus, Schauspieler oder andere Persönlichkeiten zu solchen Ersatzgöttern, man jubelt ihnen zu und betet sie an, es sind mehr als nur Idole, sie haben götterähnlichen Status. Es können auch „Symbole“ oder Gegenstände „angebetet“ werden.
Alle diese Ersatzgötter haben den Schwachpunkt dass sie nicht Gott sind, wer sie anbetet wird also enttäuscht werden. Einer der Gründe weshalb immer mehr Menschen desillusioniert sind und depressiv denn sie suchen Gott am falschen Ort.
Dem zu Grunde liegt der ewige Wunsch vieler Menschen selber Gott zu sein, da aber kein Mensch Gott ist scheitern diese Menschen mit allen Folgen daraus. Der Grund liegt im Stolz dieser Menschen welche niemanden über sich dulden können und sich selbst, ihr Ego immer an erster Stelle haben müssen.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Weil Erkenntnis und Verständnis wunderbare Gaben sind.
NeonSchaf 
Fragesteller
 30.12.2023, 14:50

So sonderlich logisch sehe ich das Argument nicht, denn nur weil jemand ein Bedürfnis für etwas hat, heißt das nicht, dass sich dieses Ziel erreichen lässt, oder überhaupt existiert. Andersherum bedeutet die Existenz von etwas nicht, dass man ein Bedürfnis danach hat.

Ich habe Sportler, Musiker und weitere Prominente heutzutage eher als eine Ersatzform des Adels, der früher rundum begutachtet wurde und als zu höherer Tugend verpflichtete Stand verehrt worden ist. Zudem werden prominente Personen neuerer Zeit nicht als Bringer und Botschafter von Hoffnungen oder Nutzen (auf magische Weise) angebetet, daher besteht in diesen wohl kaum eine Apotheose.

Kommunistische Idole und Diktatoren werden durch ihren Personenkult teilweise schon wie Götter verkauft, allerdings sehe ich in ihnen eher die Vorstellungen von Messiassen (die das komm. Utopia auf die Welt bringen) oder Propheten, im Falle von z.B. Marx oder Engels (die die Lehren des Komm. verkünden o. erfassen).

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