Kasus nach dem Wort "Trotz"?
benutzt ihr das wort trotz mit dem dativ (also: trotz deinem aussehen) oder mit dem genitiv (trotz deines aussehens)? richtig ist glaub ich mit dem dativ. (unter anderem gibt es ja auch das wort "trotzdem") aber es wird fast nie so benutzt und klingt falsch oder?
6 Antworten
Standardsprachlich gilt heute beides als richtig.
Die historisch korrekte Form ist die Verwendung mit Dativ.
Die Präposition trotz + Dativ entstand im 16. Jahrhundert. Erst seit dem 18. Jh. wird trotz auch mit Genitiv verwendet. Siehe:
https://books.google.at/books?id=hhbHDgAAQBAJ&pg=PA155&dq=trotz+leichtigkeit+der+deutschen+sprache&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiq69LlkK7UAhURJFAKHc5pAwoQ6AEIIjAA#v=snippet&q=jahrhundert&f=false
Siehe weiters:
https://books.google.at/books?id=VLDpBQAAQBAJ&pg=PA255&lpg=PA255&dq=trotz+dank+laut+dativ+kasuswechsel&source=bl&ots=ZGnZ5dCbvr&sig=Qmn_GlNRa4sdeckLDqPWsQCmpSk&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjogIfex6nUAhWJjCwKHXEhAEUQ6AEISjAH#v=onepage&q=trotz%20dank%20laut%20dativ%20kasuswechsel&f=false
„Die Person, der mein Dank und Trotz gilt,
steht beim entsprechenden Verb (jemanden danken, trotzen) wie auch beim
Gebrauch des Substantivs normalerweise im Dativ (vgl. Dank sei dir! Ihm zum Trotz).“
Man muss zwei Anwendungen des Wortes unterscheiden:
Jemandem trotzen (Dativ)
Trotz der Sache (Genitiv)
Aus diesen Wirren ist vermutlich irgenwann dieses "trotzdem" entstanden. Früher waren sich die Schreiber auch nicht einig. Ich würde sagen, das ist historisch gewachsen. Ich würde sagen "trotz deines Aussehens"
Sowohl Verb als auch Präposition wurden ursprünglich nur mit Dativ (!) verwendet.
Trotz + Dativ wird seit dem 16. Jahrhundert verwendet. Zusätzlich dazu entstand im 18. Jahrhundert trotz + Genitiv. Siehe:
https://books.google.at/books?id=hhbHDgAAQBAJ&pg=PA155&dq=trotz+leichtigkeit+der+deutschen+sprache&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiq69LlkK7UAhURJFAKHc5pAwoQ6AEIIjAA#v=snippet&q=jahrhundert&f=false
Eine Sache kann keinen Trotz besitzen, eine Sache kann nur Ziel jemandes Trotzes sein (-> Dativ):
"Ich trotze dem schlechen Wetter. Trotz dem Wetter gehe ich hinaus.
Gleiches gilt für Dank. Wenn ich dem Lehrer danke ist es nicht der Dank des Lehres, sondern mein Dank. Der Lehrer ist der Empfänger (!) des Dankes, steht also natürlicherweise im Dativ:
"Ich danke dem Lehrer. Dank dem Lehrer habe ich das geschafft."
Auch bei "samt" und "binnen" ist die Verwendung mit Dativ die historisch korrekte Form:
https://books.google.at/books?id=VLDpBQAAQBAJ&pg=PA255&lpg=PA255&dq=trotz+dank+laut+dativ+kasuswechsel&source=bl&ots=ZGnZ5dCbvr&sig=Qmn_GlNRa4sdeckLDqPWsQCmpSk&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwjogIfex6nUAhWJjCwKHXEhAEUQ6AEISjAH#v=onepage&q=trotz%20dank%20laut%20dativ%20kasuswechsel&f=false
"Im Falle der Präposition "trotz" ist dem Genitiv die feindliche Übernahme gelungen: Standardsprachlich wird heute hinter "trotz" der Wesfall verwendet. Dass dies nicht immer so war, beweisen Wörter wie "trotzdem" und "trotz allem". In Süddeutschland, Österreich und der Schweiz wird "trotz" weiterhin mit dem Dativ verbunden. Nicki würde auf Bayerisch singen: "Trotz dem damischen Zwiebelfisch", und Udo Jürgens auf Hochdeutsch kontern: "Trotz des nervigen Zwiebelfisch(e)s"." http://www.spiegel.de/kultur/zwiebelfisch/0,1518,267725,00.html
Defiitiv Genitiv, dem sonst das Dativ der Tod ist!
nagut, hab ich halt selbst mal nachgeschaut... http://de.wiktionary.org/wiki/trotz
ne. ich fand die erklärung mittels des beispielsatzes mit trotzdem irgendwie unzureichend.
hm aber mir hättest du ja glauben können ;) trotz allem und trotz des wetters :)
weil wir alle dasselbe geantwortet haben? ok klingt logisch