Karriereaufstieg in Richtung Consultant/BA?
Mit meiner IT-Ausbildung (HTL) und 2 Jahre Berufserfahrung habe ich bereits Grundkenntnisse in der Softwareentwicklung erlangt.
Ich möchte mich weiterentwickeln und sehe meinen "Traumjob" (falls es das überhaupt gibt) im Bereich Consultant und/oder als Business Analyst.
Meine grundsätzliche Frage ist jedoch: Wie steigt man zu dieser Position auf?
Meist fängt man weiter unten in der Hierarchie an z.B. als Software-Entwickler um die Grundkenntnisse in der Entwicklung zu erlangen. Dann kann man in der Regel aufsteigen. JEDOCH weiß ich / glaub ich, dass das mit dem Aufsteigen keine leichte Sache ist, da oft Leute bevorzugt werden die recht extrovertiert sind, die einerseits extrem engagiert sind, leistungsbereit und durchsetzungsstark sind, und durch ihre Ausstrahlung auch gerne das Angebot bekommen einer nächsthöhere Position.
Mein Problem: Diese Soft-Skills fehlen mir. Ich bin recht introvertiert, vor allem wenn in einem Unternehmen viele Leute auf einem Platz sind und viel geredet wird, bin ich meistens derjenige der ruhig ist. Ich mag zwar freundlich und nett sein, aber keinesfalls etwas was aus der Masse heraussticht.
Außerdem bin ich keiner der extrem gut logisch denken kann, sondern brauche meist meine Zeit bis ich etwas gecheckt habe oder mein Teil fertig hab. Zumindest was das abstrakte, modulare Denken als Entwickler anbelangt.
Noch bin ich in keinem Unternehmen wo man ne Aufstiegsmöglichkeit hat. Mein nächstes Ziel ist es in diese Richtung zu studieren und währenddessen berufsbegleitend in einem etwas größeren Unternehmen zu starten.
Ich frage mich wie es andere introvertierte Leute geschafft haben in ihrer Karriereleiter hoch zu kommen. Bringen sich Weiterbildungskurse im Bereich Kommunikation etwas? Denn wenn man Consultant werden möchte, wird ja stark auf das Auftreten und auf die kommunikativen Fähigkeiten geachtet. Diese Kommunikations-Kurse (z.B. bei mir in Österreich bietet das WIFI solche an) sind halt meist recht teuer und wenn einem das Unternehmen das nicht zahlt, muss man selber tief in die Tasche greifen.
Schwierig wird es ja, wenn man Kollegen hat die besser sind und auch aufsteigen wollen. Dann herrscht Konkurrenzkampf, könnte ich mir vorstellen. Da fehlt mir das Durchsetzungsvermögen. :/
Ich muss halt auch dazu sagen, dass ich keinen Bock habe in der Software-Entwicklung lange tätig zu sein, deswegen suche ich nach einer bestmöglichen Alternative. Von den Tätigkeiten her dürften mir abwechslungsreichere Jobs gut gefallen wie bspw. als Consultant oder Business Analyst.
3 Antworten
Als Business Analyst kann nur erfolgreich sein, wer
- über hohes Abstraktionsvermögen verfügt,
- und die Gelegenheit bekommt, sich an entprechenden Projekten zu beteiligen, vor allem auch an größeren, denn anders ist entprechende Erfahrung ja gar nicht zu gewinnen.
Für dich bedeutet das:
- Du musst versuchen, dich in Software-Entwicklungs-Projekten vor allem in die frühen Phasen mit einzubringen: dort also, wo es gilt, Pflichtenhefte zu erstellen bzw. vom Kunden bekommene zu verstehen mit dem Ziel, entsprechende SOLL-Konzepte auszuarbeiten: in der Angebotsphase etwa oder (nachdem man ein Projekt gewonnen hat) in den Phasen, in denen SOLL-Konzept und Lösungsentwurf erarbeitet werden.
- Und du musst deine Arbeitgeber so aussuchen, dass es solche Projekte dort auch tatsächlich gibt.
- Idealer Arbeitgeber in diesem Sinne sind große IT-Beratungs-Unternehmen. Nur dort kannst du damit rechnen, bei entsprechenden Talent ständig mit solchem Schwerpunkt eingesetzt zu werden.
Oh gott! Ich glaube da ist Burnout vorprogrammiert bei mir xD
Kann es sein, dass man da wirklich leidenschaftlicher ITler sein muss damit man da engagiert ist ohne ins Burnout zu rutschen oder verzweifelt den Sinn dahinter sucht? Leider bin ich kein leidenschaftlicher ITler (mehr). Als Kind hab ich gerne am Rechner gebastelt, aber seit der HTL hat das Interesse ein wenig abgenommen. Es ist zwar nicht etwas was ich hasse, aber es ist auch kein Feuer dahinter mehr, sprich ich springe jetzt nicht aus dem Bett um für jemand anderes zu arbeiten und vielleicht Entwürfe zu fertigen, geschweige denn Entwürfe von jemand anderes selber umzusetzen.
Wieso will ich dann dieses Ziel anstreben?
Naja, weil ich mit meinen 22 Jahren noch nichts anderes außerhalb der IT kennengelernt habe. Ich wüsste auch nicht was ich sonst noch machen könnte. Ich mag mich zwar für paar andere Themen ein wenig interessieren, aber nirgends ist was dabei was ich mir 8h/5x pro Woche vorstellen könnte.
Zwischendurch dachte ich ich hab ne Leidenschaft für Videographie weil ich, wenn mich jemand danach fragt, doch gerne das eine oder andere Video drehe und schneide, aber damit kann man auf Dauer auch nicht wohlhabend werden und gutes Geld verdienen. Dazu muss man fast selbstständig werden, was aber alleine schwierig ist.
Vermutlich muss ich mal lernen eine Arbeit nachzugehen und so tun als würde es mir voll taugen, nach dem Motto "Fake it till u make it". Hat halt als Programmierer nur teils bei mir funktioniert und die anderen merkten, dass eventuell die Passion fehlt.
Ich verstehe dich. Ich muss dir aber sagen, dass es allgemein schwerer ist aufzusteigen wenn man introvertiert ist (finde ich). Also wenn, dann müsstest du dich in die Richtung engagieren, du weißt ja dann selbst am besten wo deine Werte liegen, und bringst die auch zum Ausdruck. Du musst auch nicht immer der Beste sein, oft ist die Persönlichkeit mehr relevant für eine bestimmte Position/Beförderung.
Dazu kommt, dass es gerade in größeren Unternehmen schwerer ist aufzusteigen.
Ich habe in einem kleinen Unternehmen (15 Pers.) meine Lehre angefangen und abgeschlossen, bin auch danach hier geblieben. Nach 2 Jahren hab ich die Abteilung geleitet. In einem großen Unternehmen dauert das wahrscheinlich wesentlich länger.
Als früher introvertierter kann ich dir sagen, ja, es geht. Aber manchmal muss man über seinen Schatten springen. :D
Wenn du darüber evtl. mehr schreiben möchtest, kannst du mir gerne eine Freundschaftsanfrage schicken!
Gruß, Nico
ja würde mich sehr freuen wenn wir uns da näher darüber unterhalten können :)
Meine grundsätzliche Frage ist jedoch: Wie steigt man zu dieser Position auf?
Welche Position? "Consultant" kann wirklich alles mögliche heißen. Das sind nicht notwendigerweise die großen Plauderer, auch wenn es die natürlich gibt.
Bringen sich Weiterbildungskurse im Bereich Kommunikation etwas?
Sie sind nicht nutzlos, aber ich denke dass sie nur einen kleinen Teil der Entwicklung bringen, die du selbst machen musst.
- Selbstbewusstsein kommt mit Kompetenz, aber nie umgekehrt. Wenn du kompetent bist und dich als nützlich erweist, hört man dir zu. Du musst nicht notwendigerweise der lauteste sein - in dieser Branche gibt es viele erfolgreiche Leute, die nicht sonderlich extravertiert sind.
- Nimm dir jede Woche kleine Dinge vor, die dich ein bisschen aus der Komfortzone rausholen. Melde dich für Präsentationen oder sonstige Dinge, bei denen du kommunizieren musst (z.B. die Einschulung für neue Mitarbeiter). Das lernt man nicht aus Büchern, sondern indem man es tut, bis es Gewohnheit wird.
- Sprich aktiv mit deinem Vorgesetzten über deine Entwicklungsmöglichkeiten und -wünsche.