Kann man gehobene Sprache mit dem Adelsstatus der Personen begründen?

5 Antworten

Nein, nur weil ich z.B. Dr. vor einem Namen habe, muss ich daher noch lange kein Arzt sein. Genauso ist es mit Adelstitel, nur weil ich einen habe, muss ich noch lange nicht eine gehobene Sprache nutzen. Marcus von Anhalt ist nicht umsonst als Protz-Prinz bekannt.

Es ist eher mit dem Alter, Lebenserfahrungen, Bildung und der gleichen zusammenzusetzen als durch den Schall und Rauch eines Namens.

Dahika  24.02.2020, 14:03

Marcus von Anhalt ist nicht umsonst als Protz-Prinz bekannt.

Also bitte. Der hat einen gekauften Adel und wird von der echten Familie von Anhalt nicht anerkannt. Wie keiner der gefakten Anhalts.

Obwohl es natürlich auch bei geborenen Adeligen sonderbare Mitglieder gibt, die nicht gerade vor Intelligenz bersten. Prinz Ferfried von Hohenzollern z.B. gehört dazu.

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Als Beispiel: Zwei Adelsmänner reden, reicht also der Adelsstatus um 'gehobene Sprache' zu begründen?

Ich sage es mal so -----> das kann so sein, muss aber nicht so sein.

Es mag auch wenig gebildete Adelige geben; es kommt auf die Bildung an - und es gibt auch sehr "einfache" Bürger aus ganz einfachem Hause, die eine sehr gewählte und gediegene Ausdrucksweise haben, ohne dass sie je Germanistik studiert haben. Das liegt dann aber an einem Elternhaus, wo man anständig miteinander umging; an einer guten Kinderstube wie auch an einer Schule, in der man qualitativ hochwertigen Unterricht genießen durfte und an gutem Umgang.

Auch Dialekt und Hochdeutsch, Kenntnisse über Fremdwörter und deren korrekte Bedeutung, Orthographie und Grundwortschatz resultieren nicht immer aus einem Studium oder einem Berufsbild oder einer Adelsfamilie. Es gibt auch "Dörfler", die das einfach drauf haben und bei denen man sich wundert, wenn man hört ... ja, nee, der war nie auf der Uni, sondern hat die Volksschule nach der Achten verlassen.

Kommen all diese Faktoren unabhängig von der Herkunft einer Person nie zusammen, klappt's halt auch nicht. Ich kenne durchaus auch sehr begüterte und studierte Menschen, denen man als halbwegs sprachaffiner Zeitgenosse, der auf Umgangsformen achtet, im Grunde kaum zuhören kann.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Viele im Adel haben lesen und schreiben gelernt und kennen entsprechend auch mehr, bzw. andere Wörter, wie einst der Bauer, der ohne Schule auskommen musste.

Die Frage ist, zu welcher Zeit diese Frage von dir gehört. Bei Adeligen denke ich halt an die "alte Zeit", wo Adelige jede Menge Privilegien hatten. Heute ist das nicht mehr so gesagt.

Ja, aber nur deswegen, weil Adelige, die Geld hatten, sich leisten konnten, ihre Kinder in gute Schule zu stecken, bzw. ihnen Privatlehrer zu finanzieren. Es ist also das Geld, das am Anfang steht.

Im Vordergrund steht also die höhere Bildung. (Bis heute). Aber: Herr von Goethe hieß ursprünglich nur Herr Goethe. Aber er gehörte auch ohne Adel einem begüterten Stande an.

idkwIadh 
Fragesteller
 23.02.2020, 17:51

Es geht um ein Werk von Schiller, aus der Zeit des Sturm und Drang

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Der Adelsstatus reicht nicht, aber die Bildung, die den Protagonisten durch den Adelsstatus zuteil wurde.