Kann man einen 8 jährigen Hund noch erziehen?

6 Antworten

An Eurer Stelle würde ich mir ganz zügig einen erfahrenen, gewaltfrei arbeitenden Trainer suchen, der nicht mit den Begriffen Rudel, Rangordnung und Dominanz um sich wirft. Eine Anlaufstelle wäre "Trainieren statt dominieren" oder die Kooperationspartner von cumcane.

Deinem Sohn würde ich bis dahin strikt verbieten, sich dem Hund zu nähern, ihn zu streicheln, zu füttern oder mit ihm zu spielen und ich würde dafür sorgen, dass beide keinen Moment lang unbeaufsichtigt sind.

Durch Knurren und das Zeigen der Zähne fordert der Hund von Deinem Sohn (aus welchen Gründen auch immer) Distanz ein. Bei einem neuen Hund würde ich niemals darauf vertrauen, dass er nicht irgendwann auch ernst macht. Sofern der Hund schlechte Erfahrungen mit Kindern gemacht hat und ihr ihn nicht sehr genau lesen könnt, ist es gut möglich, dass der Hund eine Distanzüberschreitung im Spiel oder bei der Fütterung selbst regelt- und zwar mit einem Angriff. Das muss nicht sein, würde ich aber auf gar keinen Fall riskieren, bis sich ein sachkundiger Trainer die Situation angesehen hat.

Und noch eines: Vertrau bitte nicht auf Erziehungstipps, die Du über das Internet bekommst! Um gerade so einen heiklen Punkt richtig bearbeiten und trainieren zu können, muss man den Hund und die Situation beobachten können. Wenn Du den falschen Ansatzpunkt wählst, kann die Situation eskalieren. Also probier bitte nicht alleine rum, sondern such Dir Rat bei einem Profi!


sunny101278 
Fragesteller
 17.07.2016, 18:19

Danke für die Antwort.... Sie macht es halt morgends einmal in der Küche wo ich gerade ihm sein Brot geschmiert habe und dann kam er mir nahe und heute morgen im Schlafzimmer wo er rein kam sonst nicht ... Ja das werden wir machen werde mich mal mit hindeschulen in Verbindung setzen 

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Naninja  17.07.2016, 18:35
@sunny101278

Aus der Schilderung der Situation kann man nichts ableiten, sunny.

Um ein kurzes Beispiel zu nennen: im Spiel zwischen zwei Hunden wird aus einer ansonsten ernsthaften Drohung für einen Angriff ein Spiel, indem der angreifende Hund u.a. für einen kurzen Moment seine Zunge vorschiebt und die Mundwinkel nach hinten zieht. Das ist eine (von vielen) winzigen Gesten, die aber den Unterschied zwischen Spiel und Ernst ausmacht.

Ebenso kann das kurze Lecken mit der Zunge über die Lefzen aber auch bedeuten, dass der Hund es ernst meint, den Konflikt beilegen will, aber später trotzdem zufasst, wenn sein Friedensangebot nicht erkannt und ignoriert wird.

Das sind wirklich Feinheiten, die nur ein geschultes Auge sieht, aber die enorm wichtig sind, um den Hund zu beurteilen und einen Trainingsansatz zu finden.

Mit einem unsicheren Hund, der Angst vor einem Kind hat, arbeitest Du anders als mit einem selbstbewussten Hund, der Dich, Deine Aufmerksamkeit oder das Essen, das Du zubereitest, als Ressource sieht und verteidigen will.

Einen selbstbewussten Hund weist Du in die Schranken. Probierst Du das gleiche mit einem ängstlichen Hund, können ihm die Sicherungen durchbrennen. Umgekehrt: trainierst Du mit einem selbstsicheren Hund so, wie Du es in dieser Situation mit einem Angsthund tun würdest, befeuerst Du die Fixierung auf Ressourcen und gibst ihm einen Freifahrtschein.

Genau deshalb würde ich niemals auf die Ratschläge von Menschen hören, die Hund und Situation nicht selbst gesehen haben und Ahnung davon haben, was sie tun.

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Grundsätzlich ist deine Frage mit ja zu beantworten. Jedes Lebewesen kann bis zu seinem letzten Schnaufer lernen, was du mit "erzogen werden" meinst.

Allerdings hat dein Problem nicht wirklich was mit "erziehen" zu tun.

Wenn dein Hund deinen Sohn anknurrt, hat das einen Grund.

Knurren, heißt übersetzt eigentlich nur, dass dein Hund einen Konflikt hat, den er "leider" in Großbuchstaben deinem Sohn mitteilen muss.

Egal woher der Grund für das Knurren kommt. Wenn du nicht ermittelst - oder ermitteln lässt - weshalb sich dein Hund so benimmt, riskierst du einen Biss.

Ja, du kannst hinbekommen, dass er das nicht mehr macht, indem dein Sohn den Konflikt nicht mehr provoziert.

Lass dir bitte nicht einreden, dass man das Problem mit Strafen hinbekommt, denn dann wird es nur massiv schlimmer und es wird richtig gefährlich. Oder es sieht sich ein positiv arbeitender Trainer an, der euch hilft.

Unter IBH findest du positiv arbeitende Trainer.

Überlegt mal an was es liegt... Vielleicht ist euer Hund eifersüchtig auf den Sohn?

Bringt ihm spielerisch bei, dass man auf ihn nicht neidisch sein muss, also hört z.B nicht plötzlich auf mit dem Hund zu spielen um dem Kind kurz zu helfen. Der Hund verbindet dann vielleicht das Ende des Spiels mit den Jungen und verknüpft negative Dinge mit ihm.

Liebe Grüße

Du kannst ihn noch erziehen, aber es ist halt schwieriger und dauert länger wie bei einem Welpen, aber eigentlich geht das ganz gut, wie genau müsst ihr selber herausfinden, da jeder Hund anders ist. Ihr könnt ihn z.B. mal irgendwo festbinden mit der Leine und mit eurem Sohn (möglichst nicht direkt am Hund dran) kuscheln, spielen oder sonstiges, damit er lernt, dass euer Sohn euch nichts tun will und wenn er nicht knurrt könnt ihr ihm ein Leckerchen geben als Belohnung, aber vielleicht findet ihr noch andere Methoden um ihn zu erziehen, viel Erfolg:)

Das ist natürlich sehr viel schwieriger als es bei einem Welpen wäre, aber es geht noch.


sunny101278 
Fragesteller
 17.07.2016, 18:03

Ok und wie ?

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RRRRDDDD  17.07.2016, 18:11
@sunny101278

Mit viel Geduld. Es wird einige Monate länger dauern als bei einem Welpen.

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spikecoco  18.07.2016, 08:14
@sunny101278

da hilft nur ein Trainer der mit euch arbeitet. Ihr scheint nicht sehr erfahren im Umgang mit Hunden zu sein und bei diesem Problem kann man euch nur raten, nicht auf eigene Faust an dem Hund herum zu erziehen. Naninja hat dazu die Situation gut beschrieben.

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