Kann jemand erklären, wie Hitler seinen Anspruch, Führer zu sein, begründet?

5 Antworten

Das ganze war nicht einzig auf den Machtwillen von Hitler aufgebaut oder auf seine besonderen Qualitäten das Volk an sich zu ziehen, sondern auch auf der Bereitschaft und der Zustimmung von Verwaltungsstellen und der Gesellschaft und dem besonderen Herrschaftsmechanismus des Landes, unter der Führung des Nationalsozialismus. Der Mythos "Führer"" ist zum gemeinsamen Nenner des internen Mechanismus der Regierungsführung und der Legitimation der Gesellschaft geworden. Schon in der Aufstiegszeit der NSDAP wurde Hitler zu einem machtpolitischen und ideologischen Bezugspunkt der nationalsozialistischen Bewegung. Nach 1933 (der Machtübernahme) bestärken sich diese Erwartungen an einen charismatischen Erlöser und Retter. Neben der allgemeinen Erwartung eines nationalen Retters, der mit außergewöhnlichen Qualitäten aus Schwierigkeiten und Krisen herauskommen soll, war die politische Propaganda und Stärkung solcher Erwartungen durch die Anhänger eine der Voraussetzungen für den Erfolg Adolf Hitlers. Übrigens hatte Joseph Goebbels mit seiner Aufklärung und Propaganda in Sachen Führer-Kult auch einen erheblichen Anteil an der Beibehaltung zu diesem Mythos.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Geschichte Schwerpunkt Deutsches Reich / Nationalsozialismus

Eigentlich bezeichnet sich jeder Diktator mehr oder weniger als Führer. Was soll ein Alleinherrscher auch anderes sein? Ob die Bezeichnung "Führer" offiziell geführt wird ist dann aber auch oft dem Zeitgeist geschuldet.

Im ersten Band von Mein Kampf (erschienen 1925) schrieb Hitler über den Nationalsozialismus:

Die junge Bewegung ist ihrem Wesen und ihrer inneren Organisation nach antiparlamentarisch, d.h. sie lehnt im allgemeinen wie in ihrem eigenen inneren Aufbau ein Prinzip der Majoritätsbestimmung ab, in dem der Führer nur zum Vollstrecker des Willens und der Meinung anderer degradiert wird. Die Bewegung vertritt im kleinsten wie im größten den Grundsatz einer germanischen Demokratie: Wahl des Führers, aber unbedingte Autorität desselben.

(S. 364)

In der 1930 erschienenen Volksausgabe heißt es jedoch „Grundsatz der unbedingten Führerautorität, gepaart mit höchster Verantwortung“, denn Hitler wollte sich nicht demokratisch zum Führer wählen lassen.¹ Am 30. Januar 1933 ernannte ihn der Reichspräsident zum Reichskanzler. Darauf folgte am 23. März 1933 die Abstimmung des Reichstags über das Gesetz zur Behebung der Not von Volk und Reich (Ermächtigungsgesetz). Über die Vereinigung der Ämter des Reichskanzlers und Reichspräsidenten auf seine Person als Führer und Reichskanzler ließ er am 19. August 1934 im Nachhinein eine Volksabstimmung durchführen (mehr hier).

Außerdem berief er sich auf die christliche Religion. So sagte er z. B. in einer Rede vor den politischen Leitern auf dem Reichsparteitag im September 1934:

Es wird nicht so etwas aus nichts, wenn diesem Werden nicht ein großer Befehl zugrunde liegt. Und den Befehl gab uns kein irdischer Vorgesetzter. Den gab uns der Gott, der unser Volk geschaffen hat.

¹ Zitiert nach Christian Hartmann u. a.: Hitler, Mein Kampf. Eine kritische Edition. 4. Auflage, 2016, S. 891.

Er war Führer der Partei. Das hat er diktatorisch in der NSDAP durchgesetzt.

Erst durch das Ermächtigungsgesetz und NACH Hindenburgs Tod konnte er das "Führerprinzip" als Reichskanzler UND Reichspräsident durchsetzen.

Sein Vorbild dabei war Il Duce Mussolini

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