Kann hier jemand Biologie - Genetik?

3 Antworten

Moin,

hast du denn schon einen eigenen Ansatz?

Wie viele Merkmale werden denn betrachtet?

Welche Ausprägungen gibt es bei diesen Merkmalen?

Fällt dir irgend etwas an den Merkmalsausprägungen auf?

Wenn du mir (im Kommentar) auf diese Fragen Antworten geben kannst, helfe ich dir gerne weiter...

LG von der Waterkant


Jaylaaa 
Fragesteller
 26.03.2020, 12:34

Hi, ja ich habe schon was zusammen gebastelt. Bin mir aber nicht sicher ob das richtig ist. Kann ich das ausgearbeitete hier als Foto anhängen? Danke und Lg!

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DedeM  26.03.2020, 12:35
@Jaylaaa

Das weiß ich nicht. Aber erklär doch einfach (meinetwegen in Stichworten), was du dir überlegt hast...

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Jaylaaa 
Fragesteller
 26.03.2020, 12:41
@DedeM

Also: beides sind intermediäre Erbgaenge.
Merkmale: Gen: Farbe der Radieschen - Allel r: rot - Allel w: weiss

ll kk = lk lk lk lk

Gen 2: Wurzelform Allel l: lang - Allel k: kugelrund

rr ww= wr wr wr wr

und zur 3. frage: es gibt 9 phänotypen ( jeden möglichen Genotyp entspricht ein charakteristischer Phänotyp)

ich habe nur keine Ahnung ob das richtig ist :) waere über deine Hilfe sehr dankbar!

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DedeM  26.03.2020, 15:42
@Jaylaaa

Ja, in Bezug auf das Merkmal Wurzelfarbe ist alles richtig.

Das Gen dazu wird intermediär vererbt. Im Falle der Wurzelfarbe gibt es nämlich die Ausprägungen rot, weiß und rosa, was quasi eine Mischung aus Rot und Weiß ist. Auch dass du beide Allele mit Kleinbuchstaben versehen hast, ist logisch, denn man kann sich gut vorstellen, dass das Allel r für „bilde (etwas) roten Farbstoff” steht, während das Allel w etwa „bilde keinen Farbstoff” bedeutet.
Dann ergibt die Kombination r r ein rotes Radieschen, weil genügend roter Farbstoff gebildet wird. Auch ein gelblich-weißes Radieschen ist die logische Merkmalsausprägung bei der genotypischen Ausstattung w w, weil dann gar kein Farbstoff gebildet wird. Bei der heterozygotischen Ausstattung r w dagegen wird zwar etwas roter Farbstoff hergestellt, aber das reicht nicht aus, um das Radieschen vollkommen rot einzufärben. Es wird nur rosa...
Damit hast du es konkret mit einer sogenannten unvollständigen Dominanz zu tun. Das ist eine Form eines intermediären Erbgangs, bei dem sich keine der beiden Allelvarianten gegenüber der anderen durchsetzen kann. So einen Zustand belegt man richtigerweise mit Kleinbuchstaben.

Beim zweiten Merkmal (der Wurzelform) gibt es meiner Meinung nach zwei Möglichkeiten...

Zunächst die einfache Version (auf die deine Lehrkraft auch hinaus will, wie ich glaube). Die einfache Version ist erneut ein monohybrid-intermediärer Erbgang (wie bei der Radieschenfarbe). Einen Unterschied sehe ich nur darin, dass hier zwei Allele dominant sein wollen. Das Allel L würde besagen: „mache eine lange Form”, während das Allel K heißt: „mache eine kugelige Gestalt”.
Dann wäre die Ausstattung LL gleichbedeutend mit einer länglichen Radieschenform. Die Ausstattung KK würde hingegen zu einem kugeligen Radieschen führen. Und die heterozygotische Ausstattung LK führt dann zu einer ovalen Form (Mischung aus länglich und kugelig). Da sich hier also beide Allele gegen das andere durchsetzen wollen, hat man es hier zwar wieder mit einem intermediären Erbgang zu tun, aber diesmal mit einer sogenannten Kodominanz (im Gegensatz zur unvollständigen Dominanz oben). Bei kodominanten Erbgängen benutzt man Großbuchstaben.

Mit diesen beiden Überlegungen erhältst du zum Beispiel für eine reinerbige Elterngeneration die Genotypen

P: r r L L x w w K K
also Eltern, die rote lange bzw. weiße kugelige Radieschen haben.

Die F1-Generation hätte dann (uniform) folgenden Geno- und Phänotyp:

F1: r w L K
und brächte also rosafarbene ovale Radieschen hervor.

In der F2-Generation ergäbe die Kreuzung der F1-Bastarde untereinander wie gewohnt das typische Punnett-Kreuzungsquadrat eines dihybriden, doppelt-intermediären Erbgangs mit 9 Phänotypen im Verhältnis 1:2:1:2:4:2:1:2:1 zueinander...

ABER:

Ich bin allerdings nicht dieser Meinung. Oberflächlich betrachtet, scheint es sich auch bei der Form um einen monohybriden intermediären Erbgang zu handeln, aber stimmt das wirklich?

Schauen wir uns doch mal die Merkmalsausprägungen der Form genauer an. Es gibt längliche Radieschen und kugelrunde. Ist lang wirklich eine Ausprägung, zu der als Gegenstück kugelrund passt? Ich finde, nein... Eine andere Ausprägung zum Allel „mache eine lange Form” ist doch eher „mache eine kurze Form”, oder? Und wenn man diesen Gedanken weiterspinnt, dann ist kugelrund eigentlich eine Form, die man auch als kurz und breit beschreiben könnte. Aber wenn das stimmt, wäre die lange Form in Wirklichkeit eine lange UND schmale Form! Denn lang / kurz beziehungsweise schmal / breit sind Ausprägungen, die zusammen passen, findest du nicht?

Insofern finde ich es logischer, wenn wir davon ausgehen, dass die Wurzelform in Wirklichkeit nicht von einem Gen bestimmt wird, sondern von zwei Genen! Das eine Gen hat Einfluss auf die Länge der Wurzel, das andere auf die Breite. Die dazu gehörenden Allele wären dann

  • L: „mache eine Lange Form”
  • l: „mache eine kurze Form”
  • B: „mache eine breite Form”
  • b: „mache eine schmale Form”

Die Kombination LLbb ergäbe dann eine längliche und schmale Form.
Die Kombination llBB dagegen eine kurze, breite (= kugelige Form).
Und die Kombination LlBb ergäbe eine mittellange und mittelbreite (= ovale) Form.

Denk darüber noch einmal nach...

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Jaylaaa 
Fragesteller
 26.03.2020, 16:43
@DedeM

Danke dir vieeeelmals für diese Ausfuehrliche Erklärung 😊😊😊😊 Du hast mir sehr weitergeholfen

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Fang damit an eine Legende zu erstellen:

Form :

lang ___ kugelig ____

Farbe:

weiß_____ rot _____

Wenn die F1 bei beiden Merkmalen zwischen dem der Eltern liegt, muss das Merkmale intermediär vererbt werden.