Kann die AfD ihre existenzielle Krise im Jahr 2024 überstehen?
Ihre zunehmend rechtsextreme Wählerschaft drängt sie in die Nazi-Ecke. Sogar ein Parteiverbot wird mmer wahrscheinlicher. Gibt es einen Ausweg?
13 Antworten
Der Ausweg wäre gewesen, die AfD erst gar nicht als Partei zuzulassen.
Auch wenn ich es nicht begründen kann: Schon zu deren Anfangszeiten hatte ich extreme Bauchschmerzen, was deren Intentionen anbelangt.
Aber das wurde von gewissen Leuten ignoriert.
(Achtung: Mein Beitrag wird sehr lang - weil mir die Sache auf der Seele liegt)
Vorbemerkung 2: Ich mag die AFD nicht besonders und bin Mitglied der CDU
Ich glaube, viele geben sich der Illusion hin, die „Enthüllungen“ (leider nicht belegt!) von Correctiv und die Demonstrationen würden der AFD schaden. Das Gegenteil ist der Fall: Beides nützt der AFD, weil es sie in eine Opferrolle bringt. Die Medien verstärken das: Weil sie nur noch den wirklich Rechtsextremen in der Partei Aufmerksamkeit schenken, werden die Gemäßigten quasi mundtot gemacht. All das stärkt die AFD und stärkt den rechtsextremen Flügel! Und wirklich: In den letzten beiden Wochen sind bei der AFD 2000 neue Mitgliedsanträge eingegangen.
Die Anstrengung eines AFD-Verbots würde nichts ändern, ganz im Gegenteil, den Effekt noch verstärken.
Ich glaube, in der Vergangenheit und jetzt noch sind Fehler passiert, die der AFD geholfen haben. Der erste große Fehler war, Pegida nicht ernst zu nehmen, sondern all diese Menschen, die 2015 Angst vor dem Flüchtlingsanstrom hatten, per se als ostdeutsche Spinner abzutun, statt mit ihnen über ihre Ängste zu reden. Die AFD hat sie alle aufgenommen. Merkel gilt heute als die Mutter der AFD!
Der Grund für die steigende Beliebtheit der AFD (seit 2022) liegt meiner Meinung nach in der Themensetzung durch die Ampel, die Politik an den Interessen und Sorgen der meisten Bürgern vorbei machen, oder sogar noch nachkarten.
Ich glaube, es gibt nur noch drei Wege, die AFD wirksam zu „bekämpfen“
- Reden, reden, reden mit den Menschen und zwar vorurteilslos, mit Wertschätzung und ohne moralische Keule.
- Die Politik der Ampel muss endlich die Themen der Bürger aufnehmen, statt den Bürgern ihre Themen aufzudrängen.
- Drittens: Die CDU (meine Partei) braucht mehr Mut, sich zu ihren christlichen Werten, zu ihrer konservativen Grundhaltung und zu den Prinzipien der sozialen Marktwirtschaft zu bekennen. Dann wird sie wieder wählbar für Menschen, die im Moment ihre politische Heimat verloren haben!
Hier in Bremen ist die CDU in allen Fragen christlicher Ethik und Moral grüner als die Grünen!
Ich würde nicht sagen das die Rechtsextreme Wählerschaft sie in die Nazi Ecke drängt.
Ich würde es umgekehrt formulieren. Durch die immer Rechtsextremere Ausrichtung zieht die Afd halt natürlich auch viele Solcher Wähler an und schreckt andere ab.
Es gibt für die Afd 2 Optionen... entweder radikal bleiben/noch radikaler werden und sich so eine kleine aber feste Wählerschaft sichern und sich irgendwo bei 5-10% einzupendeln.
Oder sie reformiert sich, schmeißt Leute wie Chrupalla, Weidel und Höcke raus, wird moderater und schafft es eine größere und breitere Wählerschaft anzusprechen und eine Konkurrenz zur Union zu werden, ähnlich wie ihre Kollegen in Österreich.
Wenn sie die von dir genannten Leute rausschmeißt ist das natürlich ein richtig toller Schritt, nur glaube ich nicht, dass sie dann noch konkurrenzfähig sind gegenüber den etablierten Parteien. Welche Themen hätten sie noch?
Die selben Themen wie die CDU/CSU/FW nur etwas radikaler und dafür wirtschaftsliberaler Richtung FDP (was sie ja schon sind)
Ob das reichen würde um auf dauer konkurenzfähig zu bleiben käme dann auf das Personal und deren Arbeit an, ich denke Potenzial ist da, die Union ist unter Merz und Söder Personaltechnisch auch extrem mies Aufgestellt.
Da gebe ich dir Recht, nur Merz und Söder sind den meisten Wählern seit Jahrzehnten bekannt, dass ist deren Vorteil. Viele Wähler stehen halt auf ein solches Auftreten wie die zwei, da kommen Grüne und SPD schon mal gar nicht mit und die FDP mit Herrn Lindner hat da auch Probleme, ihm fehlt das gesetzte Auftreten. Ich höre das oft von Menschen in meinem Alter, 62, dass das Auftreten von Merz und Söder vertrauenswürdiger ist wie das Auftreten der anderen Politiker. Da wird nicht auf Inhalte gehört.
Wo ist denn da eine existenzielle Krise?
Sie sympathisieren offen mit rechtsextremen Kreisen und schämen sich dafür nicht. Scheint mir eher so, dass sie sich eher in ihrer Existenz bestätigt als in einer Krise sehen.
Man kann nur hoffen, dass ihre Wählerschaft auch bald mal erkennt, wem sie da eigentlich ihre Stimme geben und sich von ihr abwenden.
Wenn ihr Personal rechtsextreme Äußerungen von sich gibt, Brauch man sich nicht wundern, wenn sie rechtsextreme Wählen.
Habe ich nicht, der Fragesteller sprach selbst von einer zunehmend rechtsextremen Wählerschaft und was man dagegen tun kann
Weil der Herr @Oponn einfach nicht einsieht dass die AFD keine Nazi Partei ist.
Anmerkung zu deinem Punkt 3: Ich finde Friedrich Merz bekennt sich zu den christlichen und konservativen Werten der Partei und bekennt sich auch zur sozialen Marktwirtschaft. Ich würde fast sagen stärker als viele anderen Politiker.