Kabel hebt Kabelkanaldeckel ab?
ich möchte ein 5-adriges Kabel 1,5 mm² aus einer verfliesten Wand kommend rechtwinklig in einen Kabelkanal 20 x 20 mm verlegen und befürchte dass das Kabel unter Eigenspannung den Deckel abhebt. Ist diese Befürchtung gerechtfertigt?
2 Antworten
Eine NYM-Leitung 5 x 1,5 mm² hat einen Durchmesser von etwa 10,6 mm.
Da der Biegeradius mind. 4 x d betragen muss, darf der Radius im inneren des Bogens nicht kleiner sein als 42,4 mm, damit die Adern und Isolierungen nicht beschädigt werden. Das wird also in einem 20-mm-Kanal nicht gelingen.
Du könntest aber z.B. vor dem Kanal eine Abzweigdose setzen. In dieser kannst Du dann die Leitung trennen, den Mantel entfernen und an die Einzeladern mit WAGOs das nächste Stück isolierte NYM-Leitung ansetzen, welches durch den Kanal führt. Damit wäre die mechanische Spannung auf jeden Fall aus der Leitung herausgenommen.
Der Auslass soll direkt über der Badewanne sein, eine Abzweigdose scheidet aus optischen Gründen aus. Die Fliesen über der Wanne zu flexen habe ich mir auch schon gedacht (darunter ist Beton), doch das tut mir leid. Die Einzeladern aus dem Loch 12 mm ? kommend um die leicht gerundete Ecke zu biegen ist eventuell auch eine Möglichkeit. Klemmen scheiden wohl im Wasserbereich aus. Jetzt kommt mir der Gedanke, dass ein normaler Kabelkanal in diesem Bereich sowieso nicht zulässig ist?
Du kannst das Kabel "um die Ecke dengeln", in dem du den zulässigen Biegeradius gewaltig unterschreitest. Du hast dann eben eine unzulässige Installation, weil das Kabel durch den extremen Knick beschädigt ist. Hoch belastbar ist es danach auf keinen Fall mehr. Meist macht die Isolation noch mit, aber der Querschnitt nicht, weil das Kupfer brüchig ist.
Besser, du rundest den Auslass geeignet ab, so dass der zulässige Biegeradius deines Kabeltyps nicht unterschritten wird. Fliese dazu vorher entsprechend ausschneiden.... (nix Rundloch mit ca. 10mm).
Oder gleich einen Fachmann damit beauftragen, wenn du dir das nicht zutraust.