Jimmi Hendrix Gitarrenskills?

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Ja, er ist der Beste. Er war einer der ersten der Lead und Rhythmus gleichzeitig spielte, was so keiner machte. Seiner Zeit mieden die Leute Feedbacks der Gitarre und versuchten sie minimieren, er hingegen suchte sie und baute sie in seine Songs ein. Der größte Geniestreich war, als er die Nationalhymne spielte und mit Sounds so unterlegt, als würde Bomben fallen und Schüsse… er übte so Kritik am Vietnam Krieg. Der Typ hatte nicht nur Eier, er war Aktivist. Für Amerika war das ein Skandal.

Er war einfach extrem einfallsreich, experimentell als gäbe es keine Grenzen und zudem bleib er denn noch Künstlerisch in seinem tun. Was er erschuf, klang wie eine Naturgewalt, zudem baute er Jazz Akkorde in die Rockmusik ein. Nun Vergleich es mal mit dem üblichen Zeug was sie damals spielten, seine Musik war so als käme sie aus einer Zeiten. Als hätte er Jahrzehnten übersprungen. Er hatte so gar nichts mit anderen gemeinsam. Weder sein Style, sein Sound, seine Shows.. Wenn man andere Künstler sieht, weiß man in etwa von wem sie Inspiriert wurden, bei ihm weiß dachte man nur WTF

Schau dir mal bei Youtube When Eric Clapton met Jimi Hendrix an.

Wenn es ein Geschichtliches Ereignis gab bei dem ich gern dabei gewesen wäre, wäre es dieses.

Da trifft Clapton zum erst mal auf Hendrix. Clapton war da bereits ein Star, er galt als ein Gitarren Gott. Hendrix war unbekannt und durfte mal bei Clapton auf der Bühne mitspielen. Clapton wusste auch nichts von ihm… Als Hendrix anfing zu spielen, begriff Clapton die Welt nicht mehr, er ging laut aussagen kurz von der Bühne und ihm sind schlagartig die Hände nach unten gefallen. Daher gab es bisher keinen besseren. In der Gitarrenwelt wird er immer auf platz 1 sein.

KBDFEW 
Fragesteller
 01.07.2019, 21:50

Beste Antwort hier, danke!

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Dieses ewige "der beste Gitarrist" - es gibt keinen besten Gitarristen und es gab nie einen. Jimi Hendrix kannte sich in komplexeren Bluesformen aus und kehrte in seinen späteren Jahren oft zu sehr ursprünglichem Blues zurück.

Seine Innovationen waren u.a.

  • komplexere Blues- und Rockmelangen
  • der Einsatz Effekten wie Wah-Wah, Verzerrern, Chorus
  • eine hohe Expressivität im Solospiel z.B. mit starkem Sustain / hohen Verzerrungen, Feedback, dem Einsatz verschiedener Vibrati
  • gewisse technische Vorteile durch seine wirklich langen Finger ;-) - ist aber nicht sooo wichtig

Hendrix war gemessen an seiner Zeit sicher herausragend als Künstler- und Musikerfigur, aber keinesfalls "technische Weltklasse" oder was auch immer an ähnlich abgedroschenen, ewig kuhmäßig widergekäutem Unsinn verzapft wurde und immer noch wird. Gemessen an dem, was auf einer Gitarre technisch möglich ist, rangiert er (genau wie auch Eric Clapton) eher im unteren Drittel professionellen Niveaus.

Sein Verdienst ist eher, wie auch bei Clapton und bei allen nachfolgenden Gitarristengenerationen, dass Schaffen eines eigenständigen Repertoires, eines eigenen Stils und Sounds und die Weiterentwicklung (z.B. die Art, Diads / Zweiklänge zu spielen - Chuck Berry hat es vorgemacht und Clapton oder Hendrix haben es aufgegriffen und weiterentwickelt). So sind sie, ihr Werk und ihr Schaffen auf jeden Fall Meilensteine in der Rockgeschichte und als solche auch zu würdigen.

Wer also E-Gitarre spielen möchte, tut gut daran, sich mit vielen Gitarristen zu beschäftigen - hier mal ein paar in ungefährerer rockmusikgeschichtlich relevanter Reihenfolge: B.B.King, Muddy Waters, Albert King & Co. auseinanderzusetzen, dann kommen z.B. Clapton, Hendrix, Santana, Jeff Beck, Keith Richards, Jimmy Page, David Gilmour, Steve Hackett, Ritchie Blackmore, vielleicht Randy Rhodes, Eddie Van Halen, Andy Summers, Mike Oldfield (der bis heute in keinem mir bekannten Lehrbuch auftaucht und bei dem es viel zu entdecken gibt), Jeff Healey, Steve Morse, Steve Lukather, Yngwie Malmsteen, Ritchie Kotzen (der auch weitgehend unterm Radar fliegt), Nuno Bettencourt, Erich Johnson, John Scofield, Pat Matheny, Robert Fripp, Allan Holdsworth, Wes Montgomery, Joe Pass, Django Reinhard, Joe Satriani, Steve Vai, Joe Bonamassa, Derek Truck, David Lindley, Bonnie Raitt,...merkst du was? Ich höre hier mal auf - und das sind nur E-Gitarristen + eine Gitarristin ;-) Für die klassische und die Steelstring-Gitarre ist der Horizont gerade nochmal so weit. Wer will denn sagen, wer davon der beste Gitarrist ist? Das ist völlig absurd.

Dieses ewige unqualifizierte "bester Gitarrist"-Gequatsche und auch dieses fast schon gotthafte Überhöhen wird deshalb den Realitäten bei weitem nicht gerecht und ich finde es einfach irreführend, überflüssig und viel zu eng. Aber es gibt immer Menschen, die haben einen Horizont mit dem Radius "0" und nennen das dann ihren Standpunkt.

Jetzt kannst du überlegen und entscheiden, wohin du möchtest :-)

Viel Spaß und Erfolg beim Erkunden - wenn du dich drauf einlässt, ist es ein lebenslanges, supergeiles Abenteuer :-)

Woher ich das weiß:Berufserfahrung
KBDFEW 
Fragesteller
 28.06.2019, 21:40

Die Frage ist immer noch nicht, ob er der beste ist oder nicht. Trotzdem gute Antwort

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Natürlich war er technisch Weltklasse. Bekannt ist die Episode, dass Eric Clapton, damals DER Gitarrengott schlechthin, bei einem der ersten Auftritte von Hendrix in einem Londoner Club die Kinnlade runter fiel, als Hendrix locker flockig den technisch anspruchvollen Song „Killing Floor“ spielte und Clapton sich händezitternd in der Garderobe eine Zigarette anzündete und fragte, ob Hendrix wirklich so gut sei.

Aber es ist nicht alleine die Technik, was die Einzigartigkeit von Hendrix ausmacht.

Hendrix verstand, verschiedenste Musikrichtungen zu etwas völlig Neuem zu kombinieren. Es war nicht so, dass er den und den Gitarristen einfach nachspielte und imitierte und Riffs kombinierte, sondern es war ein authentisch neuer, einzigartiger Sound mit vielen Einflüssen aus Blues, Rock n‘Roll, Jazz, etc. Deshalb ist es so schwierig, einen Song wie Hendrix klingen zu lassen.

Auch vereinte er Lead- und Rhytmusgitarre, nutzte vorher ungewollte Feedbackgeräusche als Teil des Sounds, nutzte unbekannte eigene Akkorde und Voicings und experimentierte mit den damals aufkommenden Effektgeräten. Er war ein Pionier und definierte die Gitarre völlig neu. Die Gitarre nahm plötzlich einen viel präsenteren Platz ein. Noch aus heutiger Sicht, 50 Jahre später, gilt er als einer der besten Gitarristen der Welt. Wenn Du Dir aber vorstellst, wie es damals in den 60er Jahren gewesen sein muss, als einer mit Zähne, Zunge, hinter dem Rücken und obszön spielender schwarzer Gitarrist einen völlig neuen Sound bringt, muss der Eindruck noch viel grösser gewesen sein. Natürlich sind seine Kunststücke auf der Bühne nicht der Hauptteil seiner Einzigartigkeit.

Kurz gesagt gibt es zwei Gitarren-Epochen: eine vor und eine nach Hendrix.

Woher ich das weiß:Recherche
KBDFEW 
Fragesteller
 27.06.2019, 17:48

Wow danke

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Die Gitarre war voher nie so im Vordergrund wie bei Jimi. Er hat der Gitarre einen anderen Stellenwert gegeben.

Konkret ist er bekannt für die Art, mit Akkorden zu begleiten. Die ist nämlich so, dass er gerne kleine Melodien spielt, die irgendwie einen Akkord umschreiben (Bsp.: Little Wing, Castles made of Sand. Wenn du wissen willst was ich meine, gib bei youtube "Guthrie Govan Hendrixian noodles" oder so ein. Dann müsste ein Video kommen in dem der brillante Guthrie Govan diese Eigenart von Hendrix erklärt.

Dann hat er das Solospiel revolutioniert und da vor allem den Umgang mit Effekten.

KBDFEW 
Fragesteller
 27.06.2019, 16:34

Danke!

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Wenn es Dich wirklich interessiert, suche ich Dir den Namen von dem Buch raus wo das genau erklärt wird!

Angefangen von der Gitarre, wo zwei Saiten eigentlich Kunststoff-/Mettallsaiten einer Hawaii-Gitarren waren, bis zu den Effekgeräten die er in Reihe anstatt einzeln geschaltet hat.

Dann hast Du schon einmal den Sound, den er erfunden hat! Playing-Skills? Mit den Effekten kannst Du eigentlich alles spielen und es klingt geil! Er hat halt ziemlich jung angefangen und hat verschiedene Blues-Stile mit eingebunden ...

Z.B.: einhändig spielen kann eigentlich jeder auf einer e-Gitarre!

Woher ich das weiß:Hobby