Jet Pilot bei der Bundeswehr?

9 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Hallo,

das ist ganz einfach zu beantworten. Es gab ja schon einmal einen Aspiranten, dem ich die folgende Antwort gegeben habe:

Zum Thema Asthma schaust Du zur ersten Orientierung in die JAR-FCL 3 (Flugmedizin). Dort findest Du die Anforderungen, die an einen Berufspiloten (zivil) gestellt werden. Für die Berufsfliegerei gelten immer die strengeren Auflagen des Medicals der Klasse1. Schaust Du hier beim Luftfahrt-Bundesamt (LBA), dort unter "A-Z", dann "J", dann "JAR-FCL", dort bei "JAR-FCL 3 (deutsch) vom 27. März 2007"

"JAR FCL 3.155 Atemtrakt (Respiratorisches System) – allgemeine Anforderungen

(a) Ein Bewerber um ein Tauglichkeitszeugnis der Klasse 1 oder der Inhaber eines solchen darf keine angeborenen oder erworbenen Abnormitäten des Atmungstraktes (Respirationssystems) aufweisen, welche die sichere Ausübung der mit der betreffenden Lizenz verbundenen Berechtigungen beinträchtigen können."

"JAR FCL 3.160 Atemtrakt (Respiratorisches System) – Erkrankungen

(a) Bewerber mit chronisch obstruktiven Atemwegserkrankungen müssen als untauglich beurteilt werden.

(b) Bewerber mit einer reaktiven Atemwegserkrankung (Bronchialasthma), die eine Medikation erforderlich macht, müssen in Übereinstimmung mit Ziffer 2 des Anhanges 2 zu Unterabschnitt B beurteilt werden."

"Anhang 2 zu den Unterabschnitten B und C Atemtrakt (Respiratorisches System) (siehe JAR-FCL 3.155, 3.160, 3.275, 3.280) ...

2.Bewerber, bei denen wiederholt Attacken von Asthma bronchiale auftreten, müssen als untauglich beurteilt werden."

Was das genau ist, sagt Dir der Fliegerarzt. Im Falle der Bundeswehr erfolgt die Flugtauglichkeitsuntersuchung für alle Teilstreitkräfte am Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck.

So, das war die EU-weit geltende Vorschrift JAR-FCL 3 bezüglich Atemwege. Für einen Kampfpiloten ist das Ganze noch verschärft, da er ja im Kurvenkampf bis zu +9 und - 3 G's zieht und dabei noch atmen, sprechen, funken, fliegen und schießen muss.

Außerdem, wie willst Du einen Test in der Unterdruckkammer überleben, bei dem ein Schnellaufstieg auf 15.000 m mit Druckverlust und Sauerstoffmangel simuliert wird? Da japst Du einmal nach Luft und dann bist Du tot - und das ohne Feindeinwirkung!

Das wird leider nichts. Ein Trost für Dich bleibt: Nur rund 2 % aller geeigneten Bewerber für den fliegerischen Dienst in der Bundeswehr (also für alle Teilstreitkräfte und für alle Fluggeräte) schaffen es ins Cockpit eines Kampfjets. Und das sind die bestuntersuchten und gesündesten Menschen auf diesem Planeten.

Duke125 
Fragesteller
 21.11.2012, 18:49

tja dann ... aber trotzdem danke

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Duke125 
Fragesteller
 25.11.2012, 11:14

wie sieht es denn mit anderen pilot jobs bei der bundeswehr aus??

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rudim1950  25.11.2012, 17:47
@Duke125

Die gesundheitlichen Anforderungen sind in den meisten Fällen die gleichen. Ein Bewerber zum Fighterpilot muss eben in allen Belangen gesund sein. Nehmen wir an, er ist soweit gesund (Atemtrakt, Herz-Kreislauf, HNO), aber seine Wirbelsäule ist etwa 0,5 cm aus der Senkrechten, dann darf er keinen Fighter fliegen, da er beim Sitzausschuss querschnittsgelähmt oder tot wäre.

Genauso ist es mit anderen Aufgaben. Bei einem Transportflugzeug kann es zu Dekompressionen kommen oder es sollen Fernspäher aus 8.ooo m abgesetzt werden. Dazu muss der Kabinendruck abgelassen werde und die Piloten atmen nur noch über die Maske. Da kann man niemanden gebrauchen, der dann vielleicht einen Anfall bekommt.

Bei Hubschraubern hat man weder mit extremen Druckschwankungen noch mit den enormen Beschleunigungen zu kämpfen, aber auch hier wäre ein Anfall evtl. Dein Tod und der der anderen Besatzungsmitglieder. Was machst Du, wenn Du während eines Anfalls beschossen wirst? Kannst Du dann noch klar und folgerichtig denken, funken, schießen, sich mit dem Rottenflieger absprechen?

Von rund 1.600 Bewerbern für alle fliegerischen Dienste in der Bw für 2012 werden nur 59! übernommen und das für alle Teilstreitkräfte. Warum also soll die Bw das Risiko eingehen? Und die Anforderungen eines zivilen Klasse 1-Medicals sind das Minimum für Bewerber der Militärfliegerei.

Soweit meine und ich denke, realistische Einschätzung nach 38 Jahren Erfahrung in der militärischen und zivilen Luftfahrt. Aber mein Wort ist ja nicht Gesetz. Deshalb steht es Dir frei, Dich zu bewerben und von Fliegerarzt des FMI eine Diagnose aus erster Hand zu bekommen. Das würde ich immer machen und mich nicht auf die hier gegebene Antworten verlassen. Nur zu große Hoffnungen solltst Du Dir nicht machen.

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Duke125 
Fragesteller
 26.11.2012, 19:08
@rudim1950

so schlimm ist das nicht ich krieg keine anfälle nur eben wenn ich zu viel sport mache oder auf einmal anfange ganz schnell zu rennen und das auhc nur wenn ich die medikamente nicht jeden tag nehme. d.h. wenn ich sie nicht genommen habe.

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rudim1950  28.11.2012, 09:07
@Duke125

Hi, die Einnahme von Medikamenten schließt fast immer einen Pilotenjob aus. Wie gesagt, heißt es beim Militär nicht nur fliegen, sondern fliegen UND kämpfen. Die Militärfliegerei ist deshalb sehr viel anspruchsvoller, da ja auch noch viel manuell geflogen werden muss.

Aber frag' doch mal beim FMI nach, dem Flugmedizinischen Institut der Luftwaffe in Fürstenfeldbruck. Bei Unsicherheiten ist es immer besser, sich schon sehr früh kundig zu machen. Du kannst anrufen oder es schriftlich machen. Schildere alles gründlich und wahrheitsgemäß, füge einen Medikamentenplan bei und frage ganz gezielt, ob damit der Job eines Kampfpiloten infrage kommt oder, falls nicht, ob es fliegerische Alternativen gibt.

Flugmedizinisches Institut der Luftwaffe

82856 Fürstenfeldbruck

Telefon: +49 (0) 8141-53600

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Ich weiß jetzt nicht wie stark dein asthma ist aber ich glaube es könnte da schwierigkeiten geben. Um als Jetpilot bei der Bundeswehr zugelassen zu werden musst du ein mehrtägiges Testverfahren bestehen. Dabei gehen die Bewerber an ihre physischen und psychischen Grenzen. Zudem musst du auch in die Unterdruckkammer. Es kann also sein das das nichts für dich ist, da aber die anforderungen als Hubschrauberpilot nicht ganz so hoch sind kannst du das als alternative sehen. Freeuser007

Wahrscheinlich nicht. Außerdem gibt es noch ganz andere Anforderungen wie z.b. Abbitur. Du musst Außerdem noch extrem Sportlich sein wenn du Jet Pilot werden wirst und sie nehmen nur die besten der besten. Mfg

nein kannst du nicht, die erwartungen werden so hochgeschraubt das die im schnitt von 100 leuten nur 3 nehmen

Ne auch wenns nur ganz ganz ganz leichtes asthma hast würden sie dich nich nehmen es kommen nur die besten der besten dort rein