Ist Mathematik universell oder nicht?

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Der Mensch erkennt Zusammenhänge, die es auch ohne den Menschen gäbe.

Das Erkennen der Zusammenhänge und die Herausarbeitung sind eine Leistung. Für den Menschen, für den es das vorher nicht gab, wurde etwas Neues erschaffen.

Das ist so, wie wenn du zum Friseur zum Haareschneiden gehst. Die Frisur liegt in deiner langen Mähne verborgen und der Friseur arbeitet sie heraus.

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Die Frage ist so konkret gestellt, dass dir bewusst sein sollte, dass sich die Geister scheiden. Ja, der Friseur schafft eine Frisur, vielleicht sogar eine, die es nie zuvor gab, aber sie war vorher schon vorhanden, nur konnte man sie nicht erkennen, weil an den Haarenden noch unnötiges Haar war.

Das ist so ein Thema, bei dem man beide Perspektiven vertreten kann.

Ist ja im Prinzip bei allem so. Wird ein Auto erschaffen oder entdeckt man nur einen Weg, bestimmte Teile sinnvoll zusammenzusetzen?
Erschaffen bezieht sich auf ein neues, zusammenhängendes Konzept. Entdecken bezieht sich auf den Weg.

An der Mathematik ist besonders, dass nichts Materielles vonnöten ist. Man kann (theoretisch) Zahlen erfinden / entdecken, ohne etwas zählbares zu haben. Man kann mit n-dimensionalen Räumen arbeiten, ohne n-dimensionale Räume zu haben. Usw.
"theoretisch", weil praktisch ist es nicht möglich. Wir kämen nicht auf die Idee, dass etwas zählbar sei, wenn es nichts Zählbares gäbe.
Wenn ein Gott zum Beispiel sich und alles andere wegzaubern würde, bliebe aber immer noch die Idee von zählbaren Mengen. Das Modell ist nicht davon abhängig, dass etwas Zählbares existiert. pi würde es auch noch geben. Usw.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung – Mathematik

Hallo!

Mathematik ist von der Natur gegeben und wurde nur von Menschen "entdeckt"!

Man hat also Zusammenhänge die schon immer existierten erkannt und zu deuten zu wissen!

Die Gesetze der Mathematik gelten in allen Teilen des Universum und sind somit Universal - Ja

Grüße

Kelec  08.08.2023, 08:52

Die Grundlegenden Zusammenhänge wie zB Physik etc sind vorgegeben.

Die Mathematik selbst ist vom Menschen gemacht um diese Vorgänge zu beschreiben. Sie ist am Ende nichts anderes als eine Logische Sprache zur Beschreibung der Umwelt.

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Hierbei halte ich mich doch ein wenig stärker an die internationale Sicht auf die Mathematik. Ich empfinde Mathematik als Philosophische Disziplin (wie man am "von Neumannschen Universum" eigentlich gut sehen kann, wie auch am Banach-Tarski Paradoxon über die Nichtexistenz eines Maßes im 3D Raum). Mathematik als Philosophie befreit einen auch davon, sich an die Realität "halten" zu müssen, womit man nur der Logik des Argumentes folgen kann. Physik wiederum, oder genauer gesagt physikalische Phänomene, die diesen Gesetzen folgen, gibt es immer. Das heißt im Grunde genommen ebenfalls, dass ich Mathematik als menschengemacht ansehe.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Das ganze Universum ist mathematisch verfasst. Die Mathematik ist eine nichtmaterielle Komponente der Wirklichkeit. Die enge Verbindung von Natur und Mathematik interpretiere ich als ein Indiz für die Existenz Gottes, da Mathematik mit Denken und Intelligenz zu tun hat. Die Effektivität der Mathematik in der Physik grenzt für den Physiker und Nobelpreisträger Eugene Wigner an das "Mysteriöse" und sei "ohne rationale Erklärung".

1 + 1 = 0. Dies gilt in einem Raum, in dem es nur den Wert 0 und 1 gibt.