Ist lästerung gegen den heiligen Geistes eine Tat oder eine Einstellung?

7 Antworten

Beides. Ohne die Einstellung begeht man keine Tat.

Ich mache dir mal ein Beispiel für die Sünde gegen den heiligen Geist: Gott hat durch Jesus Christus seinen Vorsatz mit der Menschheit in eine neue Phase eintreten lassen. Viele Prophezeiungen weisen auf Jesus hin, sodass er von den Menschen erkannt werden konnte, als er dann tatsächlich kam.

Doch was taten die "geistigen Führer" dieser Nation? Sie kämpfen aus niedrigen Beweggründen gegen Jesus und sein Werk. Sie schmiedeten sogar Pläne, ihn zu ermorden. Jesus zeigt ihr Verhalten in folgendem Gleichnis auf:

(Markus 12:1-44) Dann begann er, in Bildern zu ihnen zu reden: „Ein Mann pflanzte einen Weinberg, zog einen Zaun darum, legte ein Auffangbecken für die Weinkelter an und baute einen Turm. Dann verpachtete er den Weinberg an Weinbauern und reiste weit weg. 2 Als es an der Zeit war, schickte er einen Sklaven zu den Weinbauern, um einen Teil der Traubenernte abholen zu lassen. 3 Doch sie packten ihn, verprügelten ihn und schickten ihn mit leeren Händen weg. 4 Da beauftragte er einen anderen Sklaven, den sie aber am Kopf verwundeten und demütigten. 5 Den nächsten, den er schickte, brachten sie um, und viele weitere verprügelten oder töteten sie. 6 Schließlich blieb nur noch einer übrig – sein geliebter Sohn. Ihn schickte er als Letzten und dachte: ‚Vor meinem Sohn werden sie ja wohl Respekt haben.‘ 7 Doch die Weinbauern sagten zueinander: ‚Das ist der Erbe. Kommt, wir bringen ihn um, dann gehört das Erbe uns.‘ 8 Sie packten ihn, töteten ihn und warfen ihn aus dem Weinberg. 9 Was wird der Weinbergbesitzer jetzt wohl tun? Er wird kommen und die Weinbauern töten und den Weinberg anderen geben.

Die geistigen "Führer" bekämpften Jesus, der eindeutig erkennbar den Vorsatz Gottes ausführte. Daher begingen sie eine Sünde gegen den heiligen Geist. Für sie wird es keine Vergebung geben, das sie gegen Gott gekämpft haben.

Die Römer, die Jesus hinrichteten, sind nicht von solch einer Sünde betroffen. Sie kannten die heiligen Schriften nicht, wussten nichts über den wahren Gott, wussten nicht, warum Jesus auf die Erde gekommen war, erkannten ihn nicht als Messias. Sie waren in diesem Moment Befehlsempfänger und mussten tun, was man ihnen befahl. Sie waren zwar am Tod Jesu schuld, doch sie begingen keine Sünde gegen den heiligen Geist. Ihre Sünde kann, wenn sie darum bitten, vergeben werden.

Die Bibel lehrt, dass uns unsere Sünde vergeben werden, wenn wir Gott darum bitten:

  • "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Also muss es sich bei der Lästerung gegen den Heiligen Geist um etwas anderes handeln.

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, dass Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.

Alle andere Sünden können ja vergeben werden (vgl. 1. Johannes 1,9).

Jetzt wäre die Frage, ob diese Pharisäer noch hätten umkehren können oder ob sie (wie der Pharao bei Mose) an einem Punkt angelangt waren, an der Umkehr nicht mehr möglich war und Gott sie (wie den Pharao) weiter verhärtete.

Man liest, dass später auch Pharisäer zum Glauben kamen. Das könnten vielleicht auch welche von denen sein, die Jesu Wunder sahen und diese dem Teufel zuschrieben.

Deshalb gefällt mir die Auslegung von Dr. Arnold Fruchtenbaum sehr gut, der meint, dass sich die Konsequenzen daraus auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bezogen. Der einzelne Jude konnte also noch gerettet werden (wie vielleicht manche dieser Pharisäer), aber nach der Ablehnung Jesu war Israel als Nation verurteilt und das Gericht über Jerusalem war damit besiegelt. Die nationale Schuld für Israel konnte nicht mehr vergeben werden, da sie den verheißenen Messias nicht erkannt, sondern abgelehnt hatten. 70 n. Chr. erfüllte sich dies in der Zerstörung der Stadt durch die Römer unter Titus mit fast einer Million Toten.

Es könnte aber auch sein, dass wirklich alle Pharisäer, die die Wunder Jesu erlebten und diese dem Teufel zu schrieben, danach keine Chance mehr hatten, zum Glauben zu finden.

Entscheidend ist m. E., dass niemand Angst haben muss, diese Sünde begangen zu haben. Es gab schon öfter die Frage hier, dass Menschen konkret Angst hatten, diese Sünde begangen zu haben und dann nicht mehr umkehren und zu Jesus gehören zu können. Aber das ist völlig falsch und ein ganz gefährliches Denken.

Wer zu Gott umkehrt, wird von Gott nicht abgewiesen, sondern in Liebe und mit Freude aufgenommen wie der "verlorene Sohn" in Lukas 15.

Generell wird jede Sünde vergeben, sofern man sie bereut uns bekennt, außer die Sünde gegen den Heiligen Geist.

Der Heilige Geist soll uns leiten. Wenn Gott uns also durch ihn auf eine Sünde aufmerksam macht und wir mehrfach hintereinander nicht auf Gott hören wollen und es krampfhaft verdrängen, verhärtet sich unser Herz. Wenn wir also nicht mehr auf Gott hören möchten, kann uns der Heilige Geist nicht mehr erreichen.

Solange du noch davon überzeugt bist, dass das was du getan hast / tust falsch ist und du den Wunsch hast zu Gott zurück zu kehren, kann der Geist Gottes noch an dich wirken und du hast die Sünde gegen den Heiligen Geist nicht begangen. Dennoch sollte man bedenken, um so mehr wir im allgemeinen Sündigen, desto mehr verhärtet das Herz und wir entfernen uns weiter von Gott.

Ich hoffe ich konnte dir helfen. Ich wünsche Dir alles Gute und Gottes reichsten Segen. :)

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung
Ist lästerung gegen den heiligen Geistes eine Tat oder eine Einstellung?

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Ob religiös oder nicht. Lästern ist immer eine Handlung.

Handlungen offenbaren selbstverständlich auch eine (pers.) Einstellung.

Ich bin noch ein junger und unerfahrener Christ und weiß nicht genau, was exakt die Lästerung des Heiligen Geistes ist. Unser HERR Jesus Christus warnte vor dieser Sünde, als die Pharisäer sagten, dass SEINE Wunder, die ER in Wahrheit durch den Heilgen Geist tat, vom Satan gewirkt würden. Das was du in einem Kommentar beschrieben hast, hat überhaupt nichts damit zu tun. Ich habe viel schlimmeres getan: Ich habe GOTT sogar beschimpft! Es tut mir heute unendlich leid und ich habe natürlich schon oft um Vergebung dafür gebeten und ich weiß, dass mir vergeben wurde. Ich glaube außerdem, dass die Lästerung des Heiligen Geistes nicht vergeben wird, weil derjenige der eine solche Sünde begeht, sie automatisch nicht bereuen will. Was ich auch weiß, ist dass viele Christen Angst haben und glauben sie könnten diese Sünde begangen haben. Häufig stecken Dämonen hinter diesen Gedanken und wollen diese Christen entmutigen und zur Aufgbabe des Glaubens bringen oder zumindest dazu, dass der Christ fruchtlos wird. Mach dir also keine Sorgen!


Keksik906 
Fragesteller
 03.05.2021, 17:08

Darf ich fragen wie alt du bist? Und wäre es lästerung des heiligen Geistes wenn man ( was ich nicht getan habe) Gott als Teufel bezeichnet hätte? (aber nicht aus eigenem Verstand sondern aus Trauer und Wut, die sich nicht unbedingt auf Gott bezieht? Und man es danach bereut und um vergebung betet?

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RPAIG  03.05.2021, 17:15
@Keksik906

Ich bin 20. Mit junger Christ meinte ich, dass ich noch nicht so arg lange mit Jesus gehe. Ich habe auch schon einmal als 12 Jähriger oder so gesagt, dass GOTT der Teufel seien müsste, weil die Bibel so grausam sei. Ich hatte damals keine Ahnung von GOTT, verstand die Bibel kein bisschen und war total unmündig und peinlich. Mittlerweile bin ich in einer lebendigen Beziehung mit Jesus Christus und ich weiß, dass ich angenommen bin, denn GOTTES Geist arbeitet an mir.

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Keksik906 
Fragesteller
 03.05.2021, 17:22
@RPAIG

Ja diese Tat habe ich auch vor 1 Jahr begangen und da wusste ich nicht wie schrecklich und widerlich diese Tat war aber bei gesundem verstand würde ich nie, nie wirklich niemals den Gott als Teufel bezeichnen. Also kann wir diese Sünde vergeben werden? ( ich war in der Situation nicht ich selbst deswegen frage ich weil ich mir unsicher war was ich gesagt habe. Also kann mir die Sünde vergeben werden und kannst du mir nochmal sagen was die Lästerung gegen den heiligen geist ist damit ich für meine zukunft bin?

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