War das Lästerung des Heiligen Geistes?

10 Antworten

Hallo anonym123456782,

nein, das war es ganz sicher nicht! Es stimmt, gemäß Jesu Worten gibt es eine Sünde, die nicht vergeben werden kann: die Sünde oder Lästerung gegen den heiligen Geist. Das, was Jesus darüber sagte, möchte ich hier einmal im Zusammenhang wiedergeben:

"Deswegen sage ich euch: Jede Art von Sünde und Lästerung wird den Menschen vergeben werden, aber die Lästerung gegen den Geist wird nicht vergeben werden. Zum Beispiel, wer irgendein Wort gegen den Menschensohn redet, dem wird vergeben werden; wer immer aber gegen den heiligen Geist redet, dem wird nicht vergeben werden, nein, weder in diesem System der Dinge noch in dem kommenden" (Matthäus 12:31,32).

Bevor man vorschnell befürchtet, die Sünde gegen den heiligen Geist begangen zu haben, ist es wichtig zu verstehen, um was für eine Art Sünde es sich dabei handelt. Bei der Sünde gegen den heiligen Geist geht es um eine willentliche und vorsätzliche Lästerung gegen den heiligen Geist, der einem bösen Herzen entspringt!

Betrachte einmal das Beispiel des Apostels Paulus. Er war, bevor er Christ wurde, jemand, der für den Tod einiger Menschen verantwortlich war. Er hatte also in den Augen Gottes sehr schwer gesündigt! Hatte er aber dadurch die Sünde gegen den heiligen Geist begangen? Paulus schrieb einmal von der Zeit, bevor er Christ war, folgendes: "...obwohl ich früher ein Lästerer und ein Verfolger und ein unverschämter Mensch war. Dennoch wurde mir Barmherzigkeit erwiesen, weil ich unwissend war und im Unglauben handelte (1. Timotheus 1:13).

Rein menschlich gesehen, könnte man denken, Gott könne dem Paulus wegen des Ausmaßes seiner Sünden nicht mehr vergeben; dennoch tat er es, da ihm zum Zeitpunkt seiner Taten nicht bewusst war, wie schlimm das, was er getan hatte, in Wirklichkeit war. Nachdem ihm jedoch die Schwere seiner Sünde klar wurde und er von Herzen bereute, vergab Gott ihm bereitwillig. Paulus hatte also, obwohl er schwer gesündigt hatte, eindeutig nicht die unvergebbare Sünde begangen.

Gegen den heiligen Geist zu sündigen heißt, sich ihm willentlich zu widersetzen, und zwar aus dem Grund, weil das Herz durch und durch böse geworden ist und die Person sich nicht ändern möchte . Es gibt in der Bibel Beispiele von Personen, die sich der Sünde gegen den heiligen Geist schuldig gemacht haben. Dazu zählten z.B. die Pharisäer und Schriftgelehrten, als Gruppe gesehen.

Obwohl sie mit eigenen Augen gesehen hatten, welche Wunder Jesus Christus durch Gottes Geist vollbracht hatte, widerstanden sie ihm und schmiedeten sogar Mordpläne gegen ihn. Ihr Herz hatte einen Grad von Bosheit erreicht, der keinen Gedanken an Reue mehr zuließ.

Das gleiche kann von Judas Iskariot gesagt werden, der von Jesus als "Sohn der Vernichtung" bezeichnet wird (Johannes 17:12). Obwohl er als einer der 12 Apostel zu Jesu engsten Vertrauten gehört hatte und viele seiner Wunder aus nächster Nähe beobachtet hatte, war seine Habgier größer als die Liebe zu seinem Herrn. 30 Silberstücke reichten ihm, um ihn zu verraten. Sein Handeln entsprang einem durch und durch bösen Herzen. In einem Artikel mit dem Titel "Was ist die unvergebbare Sünde?" hieß es u.a. :

"Wer sein sündiges Verhalten hasst und sich wirklich ändern möchte, hat die unvergebbare Sünde nicht begangen. Gott kann selbst jemandem vergeben, der wiederholt in dasselbe sündige Verhaltensmuster zurückgefallen ist — vorausgesetzt, er hat sich Gott gegenüber nicht verschlossen (Sprüche 24:16).

Manche werden allerdings immer wieder von Schuldgefühlen gequält und denken deswegen, sie hätten sich der unvergebbaren Sünde schuldig gemacht. Die Bibel sagt aber, dass wir uns nicht immer auf unsere Gefühle verlassen können (Jeremia17:9). Gott hat uns nicht das Recht gegeben, über jemanden ein Urteil zu fällen — nicht einmal über uns selbst (Römer 14:4.12). Er kann uns vergeben, sogar wenn wir uns selbst nicht vergeben können (1. Johannes 3:19,20)" (Quelle: jw org - Bibel und Praxis - Fragen zur Bibel).

Wie Du also siehst, geht es bei der "unvergebbaren Sünde" darum, dass jemand aus einem durch und durch bösen Herzen handelt, in dem nicht mehr der Wunsch nach Änderung und Besserung vorhanden ist. Wer jedoch wegen einer bestimmten Sünde, die er für die "Sünde gegen den heiligen Geist" hält, Reue empfindet, hat diese Sünde wahrscheinlich nicht begangen!

LG Philipp


vkclee  13.05.2024, 18:25
weder in diesem System der Dinge noch in dem kommenden

was bedeutet das?

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Philipp59  14.05.2024, 06:21
@vkclee

Mit "diesem System" ist die heutige Welt gemeint und mit dem "kommenden System" ist Gottes neue Welt gemeint, genauer gesagt, das irdische Paradies, in dem Menschen für immer leben werden.

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Ich habe Jesus und den Heiligen Geist verflucht und ich bereuhe es bis heute nicht. Aber das war die einzige Möglichkeit, endlich hinderungsfrei von den Christen (Pfingstler) wegzukommen und mir nicht mehr nachstellen.

Ich bin geboren als Jude, lebte aber die meiste Zeit als Agnostiker, nur zuletzt als Christ. Heute bin ich orthodoxer Jude und habe seit dem eine Gebetserhörung von 100%.

Aus jüdischer Sicht ist das Christentum für Juden Götzendienst und meine Verfluchung damit genau genommen sogar meine Pflicht.

Ich bin mehrjährig durch die jüdische teSchuwah gegangen und nun weiß ich, nach meinem irdischen Tod gehe ein rein ins ewige Leben, bei dem G''tt persönlich, hakadosch Baruch HU, unser Licht sein wird.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung

Nein, absolut nicht! Gott möchte, dass wir ehrlich zu ihm sind und unseren Schmerz, unsere Freude, unsere Wünsche und Danksagungen und alles andere zu ihm bringen und mit ihm teilen.

Was ich unter Lästerung des Heiligen Geistes verstehe, sind zwei Dinge: dass du etwas, was der Heilige Geist getan hat, zum Beispiel eine Heilung, dämonischen Kräften zuordnest oder andersherum, den Heiligen Geist also aktiv abwertest oder aber auch, was die Unverzeihlichkeit erklären würde, dass du ihn vollkommen ignorierst und sich von ihm abwendest, ihn also lästerst. Wenn du gezielt das Gegenteil tust, nicht auf ihn eingehst und von dir stößt. In diesem Fall bittest du ja gar nicht erst (aufrichtig) um Vergebung, Gott kann da also auch nichts vergeben.

Wenn du verstehst, wie ich das meine🙋🏻‍♀️

Sei auf jeden Fall ermutigt, weiterhin absolut ehrlich zu Gott zu sein und ich möchte dir auf jeden Fall auch mein herzliches Beileid aussprechen. So ein Verlust ist alles, aber nicht einfach. Aber Gott stellt dir die Leute zur Seite, die dir beistehen und er selbst trägt dich auch da durch und möchte dich heilen❤

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Königskind ❤🔥✝️

anonym123456782 
Fragesteller
 12.05.2024, 22:53

Dankeschön 🙏🏻 Ich hatte lange meinen Glauben zu Gott verloren und vor kurzem wiedergefunden

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Epilz  12.05.2024, 22:54
@anonym123456782

Das ist sehr schön🥰

Mir ging es ähnlich und ich liebe Gott wirklich von Tag zu Tag mehr. Schön, dass du ihm auch wieder näher kommst💪🏼❤✝️

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anonym123456782 
Fragesteller
 12.05.2024, 22:56
@Epilz

Habe ich durch einen leichten Schicksalsschlag und durch meine Oma wieder gefunden. Seitdem hab ich weniger Angst dass mir irgendwas schlimmes passieren könnte weil es in den Händen von Gott liegt❤️

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Epilz  12.05.2024, 23:00
@anonym123456782

Yes💪🏼

Wir können ihm absolut vertrauen, er wird es richtig und gut machen. Und was ist schon das Leben auf dieser Erde, wenn wir die Gemeinschaft mit unserem Erlöser in Aussicht haben❤🥰

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Du brauchst keine Angst zu haben, denn wie sollte man diese Sünde heute noch begehen?

Die Sünde, die nicht vergeben werden wird, besteht in der Lästerung gegen den Heiligen Geist, indem man die durch Christus bewirkten Wunder der Macht Satans zuschreibt (Matthäus 12,31.32). Die Pharisäer wussten sehr wohl, dass Jesus durch den Geist Gottes die bösen Geister austrieb. Aber wider besseres Wissen nannten sie den Heiligen Geist lästernd "Beelzebub" (Matthäus 12,24.27). Diese Sünde konnte, wie der Herr sagt, nicht vergeben werden.

Es ist die Frage, ob sie heute überhaupt noch begangen werden könne. Viele meinen "nein", weil es Wirkungen des Heiligen Geistes in solch überzeugender Kraft wie in jenen Tagen nicht mehr gibt. Jedenfalls müssten ganz außergewöhnliche Umstände vorliegen.

Der Bibelkommentar von Dr. John Walvoord zu Matthäus 12,30-37 beantwortet diese Frage ebenso mit "nein": "Die Menschen waren dabei, die Macht des Heiligen Geistes, die Jesu Handeln bestimmte, fälschlicherweise Satan zuzuschreiben und sich damit gegen den Geist zu versündigen und ihn zu lästern. Diese Sünde kann in dieser Form heute nicht mehr begangen werden, sie entzündete sich an Jesu leiblicher Gegenwart auf Erden und an den Wundern, die er durch die Macht des Geistes tat. Wenn nun die religiösen Führer der Juden, die ja für das Volk handelten, zu dem abschließenden Urteil kamen, dass Jesu Macht vom Satan stamme, dann begingen sie eine Sünde, die weder dem Volk noch dem einzelnen je vergeben würde (weder in dieser noch in jener Welt). Als Konsequenz dieser Verfehlung würde das Gericht Gottes über die ganze Nation und über jeden einzelnen, der bei dieser verkehrten Überzeugung blieb, kommen."

Es geht im Kontext ja darum, dass die Pharisäer Jesu Wunder live erlebten und diese dem Teufel zuschrieben. Das war die unvergebbare Sünde.

Alle andere Sünden können ja vergeben werden (vgl. 1. Johannes 1,9).

Jetzt wäre die Frage, ob diese Pharisäer noch hätten umkehren können oder ob sie (wie der Pharao bei Mose) an einem Punkt angelangt waren, an der Umkehr nicht mehr möglich war und Gott sie (wie den Pharao) weiter verhärtete.

Man liest, dass später auch Pharisäer zum Glauben kamen. Das könnten vielleicht auch welche von denen sein, die Jesu Wunder sahen und diese dem Teufel zuschrieben.

Deshalb gefällt mir die Auslegung von Dr. Arnold Fruchtenbaum sehr gut, der meint, dass sich die Konsequenzen daraus auf die Zerstörung Jerusalems und des Tempels bezogen. Der einzelne Jude konnte also noch gerettet werden (wie vielleicht manche dieser Pharisäer), aber nach der Ablehnung Jesu war Israel als Nation verurteilt und das Gericht über Jerusalem war damit besiegelt. Die nationale Schuld für Israel konnte nicht mehr vergeben werden, da sie den verheißenen Messias nicht erkannt, sondern abgelehnt hatten. 70 n. Chr. erfüllte sich dies in der Zerstörung der Stadt durch die Römer unter Titus mit fast einer Million Toten.

Es könnte aber auch sein, dass wirklich alle Pharisäer, die die Wunder Jesu erlebten und diese dem Teufel zu schrieben, danach keine Chance mehr hatten, zum Glauben zu finden.

Entscheidend ist m. E., dass niemand Angst haben muss, diese Sünde begangen zu haben. Es gab schon öfter die Frage hier, dass Menschen konkret Angst hatten, diese Sünde begangen zu haben und dann nicht mehr umkehren und zu Jesus gehören zu können. Aber das ist völlig falsch und ein ganz gefährliches Denken.

Wer zu Gott umkehrt, wird von Gott nicht abgewiesen, sondern in Liebe und mit Freude aufgenommen wie der "verlorene Sohn" in Lukas 15.


anonym123456782 
Fragesteller
 12.05.2024, 22:21

Vielen Lieben Dank🫶🏻

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chrisbyrd  12.05.2024, 22:22
@anonym123456782

Ja, du brauchst wirklich keine Angst zu haben.

Allein schon, dass du eine Sünde bereust und Gott um Vergebung bittest, bedeutet, dass sie dir vergeben wird, denn Gott vergibt uns alle (!) unsere Sünden gern, wenn wir Ihn im Gebet darum bitten:

  • "Wenn wir aber unsere Sünden bekennen, so ist er treu und gerecht, dass er uns die Sünden vergibt und uns reinigt von aller Ungerechtigkeit" (1. Johannes 1,9).

Das Ziel ist, nicht zu sündigen. Wenn wir aber in Sünde fallen, gibt es Vergebung in Jesus Christus:

  • "Meine Kinder, dies schreibe ich euch, damit ihr nicht sündigt! Und wenn jemand sündigt, so haben wir einen Fürsprecher bei dem Vater, Jesus Christus, den Gerechten; und er ist das Sühnopfer für unsere Sünden, aber nicht nur für die unseren, sondern auch für die der ganzen Welt" (1. Johannes 2,1-2).

Weil Gott uns liebt:

  • "Denn so sehr hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit jeder, der an ihn glaubt, nicht verlorengeht, sondern ewiges Leben hat" (Johannes 3,16).

Ganz liebe Grüße und Gottes Segen wünsche ich dir!

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Nein, noch nicht (Kol.3,8).

Diese Handlung ist unwiderruflich (Mt.12,31).

Woher ich das weiß:Recherche