Ist „fühlen“ ein Prädikat?


21.10.2021, 14:45

Der Textausschnitt in dem ich’s gelesen habe, der keine Prädikate, Konjunktive und Potentiales enthalten dürfte mich fragen lies:

„die gestiefelte Mutter in Zöllneruniform, die mit energischem Balkangesicht im Bahnhof Sezana die verlassen im Korridor stehenden Gepäckstücke eigenhändig öffnet und, gar nicht sorgsam, darin herumgewühlt, dies offenbar, ohne sich verpflichtet zu fühlen, die herumfliegenden Wäschestücke wieder in den Koffern zu verstauen.“

8 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

"fühlen" ist ein Verb im Infinitiv (Grundform).
Jedes Verb kannst du zu einem Prädikat machen, wenn du die Tätigkeit zu einem Subjekt stellst, das sie ausführt.

Er fühlt.

Aber man kann daraus auch eine Substantivierung machen: das Fühlen.
Diese Umformung könnte das Verb auch zu einem Subjekt machen oder einem anderen Satzteil, der Substantive enthält.

Das Fühlen ist eine sinnliche Wahrnehmung.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung – Unterricht - ohne Schulbetrieb

Marco79100 
Fragesteller
 21.10.2021, 14:49

Ich habe ein Beispiel nachträglich eingetragen, am Ende steht fühlen, ist das dann ein Prädikat?

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spanferkel14  21.10.2021, 15:00
@Marco79100

"Fühlen" ist hier Teil des Prädikats. Das Prädikat lautet "sich verpflichtet (zu) fühlen". Dieser Komplex hat in dem betreffenden Satz die grammatische Funktion, den folgenden Infinitiv-Satz einzuleiten.

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Volens  21.10.2021, 15:02

In dem von dir nachgelieferten Text sind zwei bzw. drei Prädikate enthalten, die zwei in Infinitivsätzen mit "zu". Was vielleicht fehlt, ist das Prädikat des Hauptsatzes, der entweder wissentlich verschuckt wurde (mögliche Konstruktion bei spannender Schreibweise) oder vor "gar nicht sorgsam" steht.

"herumgewühlt" könnte ein Teil davon sein.

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Nein ein Verb.

Die Formen der Konjugation von  fühlen im Konjunktiv II sind: ich fühlte, du fühltest, er fühlte, wir fühlten, ihr fühltet, sie fühlten . Als  regelmäßiges Verb wird fühl als unveränderte Basis (Verbstamm) genutzt.
füh·len, Präteritum: fühl·te, Partizip II: ge·fühlt. Bedeutungen: [1] körperlich: per Tastsinn beziehungsweise allgemein über die Haut wahrnehmen oder erkunden. [2] gefühlsmäßig: sich selbst in einem bestimmten Zustand wahrnehmen.
Verben beschreiben einen Vorgang, also etwas, das jemand tut. Deshalb werden sie oft auch als „Tuwörter“ bezeichnet. Jedes  Verb braucht ein dazugehöriges Nomen, also jemanden, der das tut, was das  Verb beschreibt. ... Wenn  Verben in einem Satz benutzt werden, müssen sie an das handelnde Nomen angepasst werden.
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Verben (Tuwörter) nennt man lediglich als SatzgliedPrädikat". Das  Prädikat erfragt man mit „Was tut das Subjekt?". Man findet das  Prädikat in einem Satz, indem man fragt, was das Subjekt tut oder erleidet.

Marco79100 
Fragesteller
 21.10.2021, 14:48

Ich habe ein Beispiel nachträglich eingetragen, am Ende steht fühlen, ist das dann ein Prädikat?

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Zu einem Prädikat kann es erst in einem Satz werden. Die Wortart ist Verb.


Marco79100 
Fragesteller
 21.10.2021, 14:47

Ich habe ein Beispiel nachträglich eingetragen, am Ende steht fühlen, ist das dann ein Prädikat?

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spanferkel14  21.10.2021, 15:10
@Marco79100

Oh, ich habe meine Antwort versehentlich bei einem anderen FB geschrieben. Hier ist sie noch mal mit einer Ergänzung:

"Fühlen" ist hier Teil des Prädikats. Das Prädikat lautet "sich verpflichtet (zu) fühlen". Dieser Komplex hat in dem betreffenden Satz die grammatische Funktion, den folgenden Infinitiv-Satz einzuleiten.

Wenn du z.B. zu mir sagst: "Die Wolle von meinem neuen Pullover ist sehr weich. Fühl 'mal!", dann ist "fühl" ganz allein ein Prädikat, denn es erfüllt die grammatische Funktion eines Imperativs.

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Kommt drauf an. Wenn es Plural ist, dann ja.


Marco79100 
Fragesteller
 21.10.2021, 14:48

Ich habe ein Beispiel nachträglich eingetragen, am Ende steht fühlen, ist das dann ein Prädikat?

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