Ist es überhaupt möglich, dass Partner einander ein Leben lang treu bleiben (wollen)?
Das Thema beschäftigt mich schon eine Weile, besonders, seit mein Freund mal beiläufig einen Dreier vorgeschlagen hat. Ich war innerlich schockiert, da Sex für mich nur zwischen zwei Liebenden geschieht und ich mir überhaupt nicht vorstellen, wie dabei noch irgendwie Platz für eine andere fremde Person sein sollte, es geht mir nicht in den Kopf. Mein Freund sagte es war Spaß und er wolle nur mich, aber dass er trotzdem zumindest nicht abgeneigt wäre, wenn ich es wollte. Allein der Gedanke widerte mich an und versetzte mich in Rage, ich fing an zu recherchieren, was Leute in einer Beziehung daran so reizvoll finden. Tatsächlich kam ich zu dem Ergebnis, dass Menschen, die ihren Partnern gelegentlich Sex mit anderen erlauben oder Dreier/Vierer haben, viel erfülltere und längere Beziehungen zu haben scheinen. Ich hasse den Gedanke, meinen Freund mit jemand anderes zu sehen, aber diese Einstellung scheint in vielen Beziehungen zu Fremdgehen, Affären usw. zu führen. Ich versuchte mehr darüber herauszufinden aber er winkte ab und bezeichnete es als verlockende Prnofantasie die man trotzdem nicht ausleben will. Vielleicht liegt es daran, dass ich noch nie mit jemand anderem als ihm Sex hatte, aber ich kann es mir auch nicht vorstellen, er hingegen ist sehr erfahren was mich extrem verunsichert. Generell geht man Beziehungen doch zumindest mit der Einstellung ein, dass man zusammen bleiben will, wie passt das zu dem anscheinend menschlichen Bestreben, nicht immer den gleichen Sexpartner zu haben? Es scheint unmöglich zu sein einander ein Leben lang genug zu sein, wie soll das also für jemanden wie mich funktionieren, ohne dass der Albtraum vom Fremdgehen oder letztendlich doch aus Langeweile Schluss machen eintritt? Kann mir irgendjemand denn auch Erfahrungen mitgeben, bei denen glückliche lange Beziehungen kein Fremdvög** jeglicher Art beinhalten muss? Wir mögen unser Sex Leben sehr und experimentieren viel, aber irgendwann ist doch anscheinend überall die Luft raus. Vielleicht kann mir ja jemand helfen ^^
11 Antworten
Kurzfassung: Ja, ich bin sicher, dass es Menschen gibt, die sich ein Leben lang treu sein möchten und das können bzw. tun.
Aber sicher gibt es viele, die das nicht genug möchten oder Versuchungen nicht widerstehen und sehr viele, die fremdgehen. Einige gibt es, die in der Partnerschaft sich gegenseitig andere sexuelle Kontakte erlauben, was ich aufgrund der Ehrlichkeit anders als das Fremdgehen ethisch ok finde.
Wenn ein Paar Jahrzehnte zusammen ist, wird es immer wieder sexuelle Flauten geben, aber ich bin der Meinung, dass man sich gegenseitig auch immer wieder neu entdecken kann. Vielleicht muss man dafür aber auch bereit sein, die "Pausen" hinzunehmen.
Deine Einstellung zu dem Thema resultiert lediglich aus dem, was dir Kirche/Eltern/Hollywood/Gesellschaft eingeimpft haben.
Sexuelle Freiheit ist machbar, verlangt jedoch ein hohes Maß an Vertrauen und Selbstbewusstsein. Denn wenn man allein von dem Gedanken daran schon Angst bekommt, dem Partner nicht genug zu sein, ist es bereits zum Scheitern verurteilt.
Die Akzeptanz von erweiterten sexuellen Erlebnissen hat sehr viel mit "gönnen können" zu tun, und dem Wissen dass der Partner nicht sofort wegläuft, bloß weil eine oder mehrere andere Personen mit im Spiel waren.
Und sollte es doch geschehen dass man verlassen wird, war es sowieso nie für die Ewigkeit gedacht.
Zudem basieren viel Beziehungen auf einem Besitzdenken. "Der Partner gehört mir, und wehe jemand anderes fasst ihn an!" Und alleine das ist schon völlig falsch.
Man sollte sich fragen, wovor man bei einem solchen Gedanken an einen Dreier/Vierer oder was auch immer wirklich Angst hat, und darüber mal nachdenken.
Ich bin Atheistin und ziemlich rational denkend sowie mit geschiedenen Eltern aufgewachsen, die mir stets predigen dass Menschen nicht dazu gemacht sind zusammen zu bleiben usw. Ich denke nicht dass es daran liegt. Tatsächlich habe ich kein sehr großes Selbstbewusstsein und will dass mein Partner in dieser Hinsicht mir gehört. Wozu brauche ich eine monogame Beziehung, wenn ich Sex mit anderen will. Man verschreibt sich einander, das gehört für mich dazu. Es ist für mich nicht abstoßend oder irgendwie zu verurteilen dass man Spaß hat und sexuelle Freiheit genießt, aber der Gedanke stößt mich persönlich für mich total ab, ich will mit keinem anderen Sex haben, was ist daran so unnormal? Wieso muss ich mir um eine gesunde Beziehung zu führen zwangsläufig Sex mit fremden Menschen wünschen nur um erfüllt zu sein? Ich habe zugegeben keinen sehr ausgeprägten Sexualtrieb der auch nur durch sehr viel Vertrauen und Liebe zu der Person erweckt wird (geht in Richtung Demisexualität), wodurch mir das noch schwerer fällt zu verstehen. Natürlich kann ich sagen, jemand anderes gefällt mir, aber die Vorstellung in einer Beziehung mit jemand anderes intim zu werden interessiert mich schlicht überhaupt nicht. Wieso muss das so sein, wird Sex denn mit einer Person so zwangsläufig zu langweilig? Was bringt einem diese Quantität an Personen die einen überhaupt nicht kennen oder wissen was man mag, denen man gar nicht in die Augen dabei sieht und die Gefühle dabei mindestens genauso spürbar sind wie die Erregung. Ich begreife es nicht. Ich war schon in sexuellen Situationen mit Personen die ich nicht geliebt habe schon vor meiner Beziehung und es hat mich nicht mal ansatzweise erregt. Ich brauche mir nichts gönnen das einfach nur animalische Triebe beinhaltet, wenn ich diese auf tausend mal schönere Weise mit meinem Freund ausleben kann. Was stimmt an meinem Denken nicht, für das ich nichts kann?
Hallo!
Das hängt sehr stark davon ab ob man zufrieden mit seiner Beziehung/seinem Sexleben/seinem Partner ist oder nicht -----> und tlw. auch immernoch von dem Standpunkt, wie man gesellschaftlich steht und ob man es sich "leisten kann" als geschieden usw. bezeichnet zu werden.. Fakt ist, es gibt immernoch Gegenden oder Milieus, in denen jemand der geschieden ist als unseriös gilt & sich nicht blicken lassen kann!
Grundsätzlich muss man zwar sagen, dass früher die Scheidugnsraten auch deswegen niedriger waren, weil man eher an Gott glaubte und nicht das Gesicht verlieren wollte, aber auch weil man Probleme eher offensiv anging und sich zusammenraufte anstelle sich ganz rapid zu "trennen".
Ansonsten kommt es natürlich auf das Gemüt an & darauf, wie treu jemand charakterlich ist.
Früher war so ein Gott mitunter ganz hilfreich, um nach Streit und Problemen wieder mal eine gerade Linie zu finden.
Ein Leben lang zusammen zu bleiben ist sehr selten.
Zusammen bleiben zu WOLLEN ist noch viel seltener.
Man muss einfach die eine Person finden mit der man für immer zusammenbleiben möchte selbst wenn man sie nicht mehr lieben sollte.
Also liebst du deinen Vater genau so wie deinen freund? Lass das mal untersuchen.
Liebe ist nicht gleich Liebe.
es ist möglich aber bei den meisten fällen funktioniert es nicht
Warum sollte man einfach so aufhören zu lieben? Liebe zwischen Freunden oder zur Familie verjährt doch auch nicht.