Ist es sinvoll Wilhelm Tell im 21.Jahrhundert zu lesen?
Wir behandeln gerade im Deutschunterricht Wilhelm Tell und ich frage mich warum es sinvoll ist ein verscriftlichtes Theaterstück aus 1800 heutzutage im Deutschunterricht zu lesen? Gibt es dort Inhaltlich wichtige Anhaltspunkte oder woran liegt das das jederdieses Buch lesen muss? Würde mich über eine ausfürhliche Antwort freuen.
2 Antworten
Leider muss man im Deutsch-Unterricht oft Bücher lesen, die einen in dem Alter so gar nicht interessieren. Statt dass man für das Lesen begeistert wird, ist Deutsch-Unterricht oft zum Lesen-Abgewöhnen.
Die Sprache ist antiquiert und die Inhalte scheinen auch so weit weg zu sein und man findet selber den Bezug zum eigenen Leben gar nicht. Zumal das bloße Lesen eines Werkes, das ja als Theateraufführung gedacht war, auch viel von dem ursprünglichen Zweck (Erholung, Katharsis, gefühlsmäßiges Miterleben) außen vor lässt.
Eine konkrete Antwort, warum gerade der Wilhelm Tell gelesen wird, kannst du googeln, da werden zentrale Inhalte von dem Werk zusammengefasst. Anschließend kannst du vergleichen, wo heute in anderer Form Ähnliches geschieht oder wo es einen Fortschritt gegeben hat.
Selbstbestimmungsrecht der Völker (Ukraine zum Beispiel), Freiheitsbestreben bestimmter Regionen, Solidarität und Individualität - ich kann da nichts Verstaubtes entdecken. Und die etwas ungewohnte Sprache wird man leicht entschlüsseln können, wenn man sich innerlich darauf einlässt.
Ich bin zwar dagegen, Klassiker bis zum Gehtnichtmehr durchzukauen, wie ich es noch in den frühen 60ern tun musste, aber eine bescheidene Selektion von Werken der deutschen Klassik zu behandeln, finde ich unerlässlich (wobei ich meine, JEDER sollte FAUST (I) gelesen und auch möglichst verstanden haben !).
WILHELM TELL halte ich aus unterschiedlichsten Gründen für wichtig und wertvoll; siehe Antwort von Schuhu.
pk
PS: Heute ist übrigens Schillers Geburtstag !