Ist dieser Satz sprachlich sowie inhaltlich korrekt?
In der Regel achten Jugendliche auf einen günstigeren Verkaufspreis, da diese oft wenig Taschengeld bekommen, dabei wird aber ein defizitärer Blick auf Qualität geworfen.
4 Antworten
Sprachlich ist er korrekt. Ich würde vielleicht den Satz ab dem letzen Komma trennen und da einen neuen Satz beginnen.
Inhaltlich kann ich dem eigentlich auch zustimmen.
Endlich ist der Kontext da. Jetzt verstehe ich auch, was du mit dem "defizitären Blick" meinst. Vergiss diese Formulierung trotzdem! Wie ich schon sagte, gibt es keine defizitären Blicke. -
Rein grammatisch ist der Satz korrekt. Ich würde ihn aber etwas umstellen, und zwar: wenig Taschengeld => günstiger Preis + dabei Augen zu bezüglich Qualität. Auf gedrechselte Ausdrucksweise würde ich ganz verzichten.
- Da Jugendliche oft wenig Taschengeld bekommen, achten sie in der Regel auf günstige Preise. Dabei ist für sie die Qualität der Produkte zweitrangig.
- Jugendliche bekommen oft wenig Taschengeld. Daher achten sie in der Regel auf günstige Preise, jedoch kaum/weniger auf die Qualität der Produkte.
- Jugendliche erhalten oft nur wenig Taschengeld. Beim Einkauf achten sie deshalb in erster Linie auf einen günstigen Preis des Produkts, stellen jedoch kaum Ansprüche an dessen Qualität. (oder: ... auf einen günstigen Preis, stellen jedoch kaum Ansprüche an die Qualität des Produkts.)
Der Satz ist stilistisch hölzern, und semantisch ist der zweite Teil auch nicht ganz astrein: Das Wort "defizitär" ist nicht sehr glücklich gewählt und, wenn es unbedingt drin sein muss, passt "Blick werfen" nicht:
- In der Regel achten Jugendliche auf einen günstigeren Verkaufspreis, da sie oft wenig Taschengeld bekommen; dabei werfen sie jedoch einen zu geringen Blick auf Qualität.
- In der Regel achten Jugendliche auf einen günstigeren Verkaufspreis, da sie oft wenig Taschengeld bekommen; dabei lässt ihr Blick auf Qualität allerdings zu wünschen übrig.
- In der Regel achten Jugendliche auf einen günstigeren Verkaufspreis, da sie oft wenig Taschengeld bekommen; dabei sind ihre Ansprüche an Qualität allerdings defizitär.
Ich wollte nicht zu weit von der Bedeutung von "defizitär" weggehen:
"Flüchtig" legt ja eine geringe zeitliche Ausdehnung nahe, nicht eine Herabstufung des Grades an Aufmerksamkeit.
Ein Defizit in der Wahrnehmung ist primär jedoch noch keine Aussage über die Dauer des Wahrnehmens. Ich kann mir z. B. den Kauf eines Kleidungsstücks stundenlang überlegen, ohne auch nur eine Sekunde an seine Verarbeitung oder Haltbarkeit zu denken.
"Flüchtig" ist - für mich - AUCH eine "Herabstufung des Grades an Aufmerksamkeit".
Für mich reicht zum Beispiel ein flüchtiger Blick in die Ankündigung einer Schmonzette im Privatfernsehen, um mich abzuschrecken.
Die "Flüchtigkeit" kann somit durchaus mit einem (natürlich subjektiven) Qualitätsurteil verbunden sein.
Ich denke, diese eher defizitäre Wortwahl in der nachgefragten Formulierung verdient keine weitere Aufmerksamkeit.
(Es ging im Übrigen um einen d... "Blick".)
;-)
In der Regel achten Jugendliche auf einen günstigeren Verkaufspreis, da sie oft wenig Taschengeld bekommen; dabei wird die Qualität nicht beachtet.
Zu Nr. 1. Warum nicht: "einen eher flüchtigen Blick"?