Ist die Theorie der unsichtbaren Hand des Marktes auch auf den Welthandel anwendbar?

3 Antworten

Eine Theorie der "unsichtbaren Hand" des Marktes gibt es nicht. Das Wirken einer "unsichtbaren Hand" über die Märkte in den reziproken Wirkungen aller Beteiligten und der mit ihren Wahlhandlungen verknüpften Parametern ist NUR ein von Adam Smith gewähltes BILD dafür, wie vielfältig die gegenseitigen Wirkungen auf die hintergründigen Entscheidungen der Beteiligten durchdringen.

In den volkswirtschaftlichen Gleichungen, die ja alle idealisierte und immer auf eine Wirkung reduzierte Darstellungen sind, kommt die Gleichzeitigkeit und Dynamik dieser Prozesse nicht zum Ausdruck. Das kann man sich so vorstellen, dass aus einem Beziehungsknäuel immer nur einzelne Beziehungsstränge herausgelöst und analysiert werden. Faktisch aber überlagern sich alle einzelnen Beziehungsstränge in Gleichzeitigkeit.

In seinem Buch "Wohlstand der Nationen" handelt dann Adam Smith die einzelnen Wirkungsstränge ausführlich ab. Das Bild von der "unsichtbaren Hand" soll nur verdeutlichen, dass die komplexen Wirkungen der Handlungsentscheidungen der Einzelnen der Komplexität der Beziehungen wegen von diesen nicht durchschaut werden und ihnen wie eine "unsichtbare Hand" vorkommen, weil die Gesamtwirkungen meist nicht für den Einzelnen kalkulierbar sind. Darum entwickelt Adam Smith bereits ein sehr umfangreiches Analyseinstrument, um der Komplexität beizukommen.

Allein bereits der Begriff MARKT ist eine Reduzierung, da sich jeder nationale Markt aus mehreren, sich gegenseitig beeinflussenden Einzelmärkten zusammensetzt. International wird das noch komplexer.

Dichter1Denker  03.05.2018, 19:54

Dir ist schon klar, dass Adam Smith in seinem extrem dicken Buch diesen Begriff nur einmal verwendet und dies meist auch völlig aus dem Kontext gerisssen ist, so dass Adam Smith damit gar nichts verdeutlichen wollte. Außer seine Verachtung der Lassez-faire- Atttitüde, so wie Du sie immer aus Dir heraus pöbelst???

Dass Du "Wohlstand der Nationen" nie gelesen hast, ist jedenfalls offensichtlich, Ist aber nicht das erste mal, dass ich Dich bei so was erwische. Thomas Piketty und Ulrike Hermann lassen jedenfalls grüßen.

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Dichter1Denker  03.05.2018, 19:59

Somit ist es nicht die Regierung an sich, die Adam Smith kritisiert, sondern eine Regierung, die von Korruption und bestimmten Interessensgruppen geleitet ist, so wie es im Zeitalter des Lobbyismus des 21. Jahrhunderts der Fall ist, was Du aber immer gern ins Gegenteil verkehrst!!!

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berkersheim  04.05.2018, 11:59

Du bist und bleibst ein verbappter Ideologe. Du liest fleißig in meinen Kommentaren, wie ich immer wieder feststellen kann, aber Du verstehst sie nicht, weil das Deine Indoktrinierung verhindert. In eigenen Kommentaren wie in Kommentaren zu Adam Smith habe ich immer herausgestellt, dass Lassez-faire kein Prinzip der "freien Marktwirtschaft" a la Smith ist. Das nimmst Du wohl nie zur Kenntnis, weil dann Deine Pöbeleien keine Basis mehr hätten. Als eingefleischter Alt-Kommunist und nützlicher Idiot des Kapitals kannst Du Dich in die Welt gesellschaftlich gebundener freier Verantwortlichkeit nicht hineindenken. Du braust die diktatorische Regulierung, weil Du Menschen in Freiheit nur Schlechtes zutraust.

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Dichter1Denker  04.05.2018, 12:25
@berkersheim

Komisch, dass Du die eigenlichen Kerngedanken meines Kommentares nicht ansatzweise streiftst. Nämlich die Tatasache, dass Du Adam Smith weder gelesen noch verstanden hast.

Als eingefleischter Alt-Kommunist und nützlicher Idiot des Kapitals kannst Du Dich in die Welt gesellschaftlich gebundener freier Verantwortlichkeit nicht hineindenken.

Ich glaube, Du solltest Dir da lieber an die eigene Nase fassen. Meine Frage zur Saldenmechanik hast Du bis heute noch nicht beantwortet.

Wenn ich Dir schreibe, dass Schulden in anderen Sprachen Pflicht bedeutet und nach internationaler Meinung die Deutschen keine Pflichten mehr eingehen wollen und diese Last auf andere Länder abwälzen, dann lautet deine strohdumme Antwort wie folgt:

Du bildest Dir unheimlich viel auf Deine diversen Sprachkenntnisse ein. Was hilfts, wenn Du nicht mal den Arsch in der Hose hast, zu Deinem Volk zu stehen. Immer, was angeblich die anderen denken. Machst Du das mit Dir selbst genauso? Musst Du erst in 5 Sprachen lesen, was Du von Dir halten darfst? Geh fort, so eine Memme.

https://www.gutefrage.net/frage/warum-gibt-es-so-viel-kritik-an-martin-schulz?fo...

Ach ja. Wenn es darum geht, sich in eine Welt gebundener freier Verantwortlichkeit hineinzudenken, können Fremdsprachenkenntnisse helfen, da die deutsche Sprache nur 1% der Weltbevölkerung ausmacht.

Du brauchst die diktatorische Regulierung, weil Du Menschen in Freiheit nur Schlechtes zutraust.

Klingt schon wie jemand, der glaubt alles sei am besten mit Laissez-faire zu lösen. Meiner Erfahrung nach sind Menschen, die jede Regulierung als Diktatur brandmarken, einfach nur zu dumm, um die Zusämmenhänge hinter den Regulierungen zu verstehen.

weil dann Deine Pöbeleien keine Basis mehr hätten

Ja Ja Ja. Wenn ich hier alle Deine Beleidigungen und Verleumdungen aufzählen würde, dann wäre die Liste ellenlang. Sogar außen stehnde sagen, dass Du viel nur mit Beleidigungen argumentierst ohne echte Fakten zu nennen. Dafür kriege ich immer viel positives Feedback, wenn ich Dich richtig stelle.

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Dichter1Denker  04.05.2018, 12:35
@berkersheim

gesellschaftlich gebundener freier Verantwortlichkeit

Nur mal so eine kleine Frage: Ist diese Verantwortlichkeit nun gebunden oder frei??? Hahahaha

nützlicher Idiot des Kapitals

Das bist wohl eher Du. Denn es sind im allgemeinen ausgerechnet die Kapitalisten, die den Kapitalismus am wenigsten verstehen.

Oder wieso hast Du meinen Kommentar, der Deine Unwissenheit richtig stellt noch nicht beantwortet:

https://www.gutefrage.net/frage/warum-soll-inflation-gut-sein?foundIn=list-answers-by-user#answer-278699457

Meiner Erfahrung nach anwortest Du immer dann nicht mehr, wenn ich zu gute Argumente habe.

Aber nicht weil Du mich angeblich generell ignorierst. Das kommt immer dann wenn Du meine Frage zur Saldenmechanik nicht beantworten kannst. Aus Verzweiflung sagst Du dann so was. Hahaha

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Das beste Beispiel dafür bietet die mit Adam Smith in Verbindung gebrachte “unsichtbare Hand des Marktes”, die mittlerweile eine zentrale Bedeutung in der modernen Volkswirtschaftslehre erhalten hat und häufig als Hauptargument gegen Markteingriffe dient. Interessanterweise wird dieser Ausdruck, der aus Adam Smiths Werk „Wohlstand der Nationen“ stammt (org. An Inquiry into the Nature and Causes of the Wealth of Nations), auf 1097 Seiten nur ein einziges Mal erwähnt. Führende Experten, wie zum Beispiel Emma Rothschild, Professorin für Geschichte an der Harvard Universität, behaupten sogar, dass er die Art der Formulierung ganz bewusst wählte, um damit die Kirche auf den Arm zu nehmen (hier). In jener Zeit wurde der Begriff der „unsichtbaren Hand“ nämlich hauptsächlich vom Klerus verwendet, der damit das Wirken Gottes in der Welt beschrieb. Emma Rothschild zufolge ist es schwierig einzusehen, weshalb ein Kirchenkritiker genau dieselbe Formulierung gewählt haben sollte, wenn nicht aus Gründen der Ironie.

Adam Smith sah sich selbst nicht als Wirtschaftstheoretiker, sondern als Moralphilosoph. Seine Ideen und Lehren richteten sich gegen den Merkantilismus, den er zu seiner Zeit erlebte und als extrem schädlich für den Wohlstand einer Gesellschaft empfand. In diesem Zusammenhang ist es erstaunlich, wenn heutzutage Smiths Argumentation immer wieder dazu verwendet wird, die Liberalisierung der Märkte mit mehr Effizienz und Wettbewerb in Verbindung zu bringen, wo doch die Macht internationaler Großkonzerne und das merkantilistische Verhalten einiger Nationen (insbesondere Deutschlands) gerade diesen Aspekten einen Riegel vorschieben. Wenn Adam Smith sehen könnte, wie seine Theorie in den letzten Jahrzehnten durch eine ‘Laissez-Faire’ Politik pervertiert wurde, die extreme Ungleichheiten und Krisen verursachte, fände er im Grabe keine Ruhe mehr.

Wie Jakob Viner 1927 in dem Artikel “Adam Smith and Laissez Faire” überzeugend darlegte, waren Smiths wirtschaftspolitische Empfehlungen alles andere als das, was beginnend mit Reagan und Thatcher so machtvoll propagiert wurde. Sich der Gefahren bewusst, die entfesselte Märkte mit sich bringen können, sprach sich der Urvater des Wirtschaftsliberalismus erstaunlich häufig für anti-liberale Praktiken aus. Am deutlichsten geht dies aus seiner vehementen Verteidigung der protektionistischen Navigation Acts hervor, welche die Schifffahrt und den Seehandel regulierten. Doch auch bezüglich der Bankenregulierung favorisierte Smith eine für den liberalen Mainstream ungewöhnliche Position, wie Paul Krugman in seiner Kolumne in der New York Times darlegt (hier).

“Such regulations may, no doubt, be considered as in some respect a violation of natural liberty. But those exertions of the natural liberty of a few individuals, which might endanger the security of the whole society, are, and ought to be, restrained by the laws of all governments; of the most free, as well as for the most despotical. The obligation of building party walls, in order to prevent the communication of fire, is a violation of natural liberty, exactly of the same kind with the regulations of the banking trade which are here proposed.”
„Solche Regulierungen könnten, da besteht kein Zweifel, in gewisser Weise als Verletzung der persönlichen Freiheit gesehen werden. Doch das Ausleben der natürlichen Freiheit einiger weniger Individuen, welches die Sicherheit einer ganzen Gesellschaft gefährden könnte, ist und sollte von den Gesetzen aller Regierungen – von despotisch bis hin zu libertär – eingeschränkt werden. Die Pflicht, Gebäudetrennwände zu errichten, um die Ausbreitung von Feuer einzudämmen, ist eine Verletzung der persönlichen Freiheit. Genauso verhält es sich mit der Bankenregulierung, die hier vorgeschlagen wird.“ (freie Übersetzung)

Dieses Zitat stammt wohlgemerkt von Adam Smith, und nicht von einem linken Politiker oder Wirtschaftswissenschaftler. Es gibt zahlreiche weitere Stellen, an denen er sich für ein funktionierendes institutionelles System starkmacht, da ein solches System die Notwendigkeit für den Schutz der Eigentumsrechte ist und eine glaubwürdige Regierung braucht. Somit ist es nicht die Regierung an sich, die Adam Smith kritisiert, sondern eine Regierung, die von Korruption und bestimmten Interessensgruppen geleitet ist – was im England des 18. Jahrhunderts häufig der Fall war.

Geht doch schon aus dem Begriff, unsichtbare Hand hervor. Die Weltwirtschaft hat niemand im Griff

Tauchjunge  03.05.2018, 09:36

Beschäftige dich mal mehr mit der Volkswirtschaft, dann wirst du merken, wie die Wirtschaft jemanden beeinflusst. Unsichtbar kann man sagen und unbewusst.

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