Ist die Lohn-Preisspirale tatsächlich eine Bedrohung?

4 Antworten

Ich stimme dir zu. Mich ärgert immer die Argumentation gegen Bürgergeld: Arbeit wäre nicht mehr attraktiv. Verdammt: dann erhöht die Löhne, wie es eigentlich sein sollte. Aber die Arbeitgeber spekulieren im Mindestlohnsektor auf die staatliche Aufstockung durch Bürgergeld. Deshalb zahlen sie Löhne, von denen man nicht leben kann. Das sind alles versteckte Unternehmenssubventionen.


Rjinswand  20.11.2023, 01:49

Naja stimt nur teilweise.

Es gibt auch sehr viele Arbeitgeber die extrem unter Druck sind und kaummehr höhere Löhne zahlen können. Steigen die Löhne müssen sie Arbeiter entlassen und die verbleibenden müssen mehr malochen.

Steigen die Löhne steigen die Preise und die Inflation steigt weiter.

Irgendwann kracht das mal in sich zusammen.

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Bei 60 % der Arbeitnehmer gab es in den letzten Jahren fette Erhöhungen.

Die Inflationspramie muss man auch dazu zählen. Das sind schnell mal allein schon 5 bis 15 Prozent Lohnerhöhung.

Ebenso Arbeitszeitverkürzungen, erhöhte Förderungen Homeoffice etc.

Reallohnverluste ergeben sich auch schlicht durch Umschichtungen. So wurden einige Kosten auf den Staat umgelegt, der die Steuern erhöht hat.

Wenn man die Löhne erhöht, müssen auch Produkte und Dienstleistungen teurer werden. Auch ist die Inflation rückläufig.

Eher geeignet sind Einmalzahlungen, die nicht einforderbar sind. Den Lohnkürzungen, nimmt ja auch keiner hin wen die Inflation sinkt.


katzimausi123 
Fragesteller
 19.11.2023, 22:56

Die Löhne sind seit Jahrzehnten nicht angepasst worden. und du beziehst dich auf die letzen 5 Jahre? Ernsthaft?

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StRiW  19.11.2023, 23:08
@katzimausi123

Wenn man Lohnentwicklungen vergleichen will muss man Lohnminuten bzw Stunden vergleichen.

So hat der Durchschnittsbürger in den 50er Jahren noch 20 Minuten für ei Brötchen gearbeitet und heute etwa 6 Minuten.

Ein Hauptproblem sind Mieten und Energiepreise, die jedoch losgelöst zu betrachten sind. Den die haben mit höhere Produktivität nichts zu tun.

Auch muss miteinbezogen werden, das die Bürger auf immer mehr Wohnfläche je Person wohnen. So das dieser Faktor bei den Preissteigerungen der Miete mit einbezogen werden muss.

Ähnliches bei den Fshrzeugen, die immer größer und schwerer werden mit deutlich bessere Ausstattung. Dieses ist nicht eine Preissteigerung sondern eine Steigerung des Lebensstandard.

Gleiches bei der Zubereitung von Lebensmitteln, wo immer weniger Bürger auf eigenen Anbau setzen, sondern zukaufen und den ehemaligen Nutzgarten zur Wohlfühloase umbauen.

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katzimausi123 
Fragesteller
 20.11.2023, 12:25
@StRiW

Die Inflationsrate berücksichtigt das Ganze. Außerdem ist die Inflationsrate geschönt, denn die Lebensmittelpreise sind überproportional gestiegen, während die Preise für Fernseher oder Yachten gefallen sind. Aber wieivele Menschen in Deutschland fahren schon eine Yacht. Gerne kannst du ja einen Vergleich mit der Steinzeit machen. Da haben wir bestimmt immer noch einen hohen Lebensstandard. Tja. Oder wie wäre es mit dem Neandertaler?

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Korrekte Wahrnehmung.

Die Zauberworte hießen Export und Wettbewerbsfähigkeit, deshalb braucht es Niedriglöhne in Deutschland.
Das ruinierte die Binnenkaufkraft.

Rekordgewinne für die Wirtschaft und Niedriglöhne fürs Volk, schafft keinen Wohlstand, sondern Armut.

"Wenn wir mit Asien konkurrieren, werden wir verarmen", Ex-Ceo Wendelin Wiedeking, Porsche AG.

Das ist das heute zu "bewundernde Ergebnis" neoliberaler Politik.


katzimausi123 
Fragesteller
 19.11.2023, 22:58

Kommt es dann nicht irgendwann zu Unruhen?

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soisses  19.11.2023, 23:04
@katzimausi123

Soziale Spannungen haben historisch schon immer zu drastischen Veränderungen geführt.

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Korrekt, seit 30 Jahren sind die Reallöhne nicht angemessen der Produktivität angestiegen u. eher stagniert. Deshalb ist sie keine Bedrohung, da die Löhne noch weit unter der Produktivität liegen. (Stichwort: Lohnstückkosten)


katzimausi123 
Fragesteller
 19.11.2023, 22:50

Warum glauben die Leute das dann aus der Zeitung? Oder haben die, die davon sprechen und es verbreiten selbst keine Ahnung?

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SchopinHauer  19.11.2023, 22:53
@katzimausi123

Beides. Es gibt Ökonomen, die daran glauben und jegliche plurale Debatten über Ökonomie meiden. Die ganz an der Spitze wissen, was sie tun, und damit werden Interessen gewahrt. Ökonomen, genauso wie Priester haben stets den Interessen des Königs gedient - es vereinfacht gesagt.

"Halt du sie arm, ich halt sie dumm"

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