Ist die deutsche Arbeitsweise einzigartig?
Auch wenn Migranten aus Argentinien oder Syrien gute Arbeitsleistung erbringen, sind die Deutschen dennoch anders.
Also ein Krankenhaus, Kur oder Hotel, das von Deutschen Arbeitnehmer und Management geführt wird, ist dann anders.
Deutsche sind anspruchsvoller, effizienter etc
6 Antworten
Ich denke vieles liegt an den harten Regelungen und der über alles stehenden Bürokratie. Wir haben für fast alles Gesetze, Standards und Din-Normen. In anderen Ländern und Kulturen haben die Menschen eine andere Einstellung oder wegen mir auch andere Sorgen. Ein einfaches Bespiel: In der ersten Klasse bekommen die Kinder einen detaillierten Plan welchen Stift sie zu nutzen haben in den 3. Weltländern sind die Menschen froh überhaupt die Schule besuchen zu dürfen.
Anders Bespiel: ich war im letzten Urlaub in Ägypten da fahren die Autos, die wir vor Jahren als inakzeptabel abgefrackt haben... in den Werkstätten arbeiten die MA ganz anders als hier ohne aufwendigen Arbeitsschutz (zb. Schutzbrillen, Sicherheitsschuhe). Es heißt nicht das die Menschen schlecht arbeiten aber eben anders... Das zieht sich durch alle Institutionen in Deutschland, Pflegeheime, Schulen, Krankenhäuser, Industriebetriebe...
Die sind doch glaub mit ihrer Bildung und Offenheit oftmals Vorreiter für so einige Konzepte....
Ja, traditionell sind sie pflichtbewusster, gründlicher, genauer, pünktlicher und organisierter. Einzigartig ist das nicht, Schweizer, Nordeuropäer und Ostasiaten sind z. B. auch so.
Diese Tugenden sind aber seit etwa 30 Jahren auf dem Rückzug, weil die nachwachsenden Generationen sie nicht mehr so stark haben und weil der linke Mainstream sie nicht mag.
Eine Sprachlehrerin in einem Asylheim erzählte mir mal, dass sie ihren zu nachlässigen Schülern erklärt habe, dass man in Deutschland acht Stunden am Tag arbeite, das müssten sie sich angewöhnen. Die jungen Männer hätten gelacht: Kein Mensch, nicht mal ein Deutscher, könne so lange arbeiten. Das sei doch kein Leben.
Antwort stimme ich eher zu.
"weil der linke Mainstream sie nicht mag." Kann ich nicht nachvollziehen.
Ich empfinde Deutschland als konservativ, spießig, neoliberal – dennoch mit Gewerkschaften, Sozialstaat und sozialen Netzwerken.
Konservativ? Hier können Homosexuelle heiraten. Wir sind das einzige Land der Welt, dass diesen *innen Scheiß mitmacht. Von der Namensgebung der Kinder sind wir eher international, als dass wir deutsche Namen verwenden. Im Gegensatz zu arabischsprachigen Ländern.
Definiere "spießig". Inwiefern soll Deutschland ein "spießiges" Land sein?
Ich meine das Übermaß an Verordnungen, wieweit beim Eigenheim eine Mülltonne stehen darf. Das Ordnungsamt, wenn es Kfz aufschreibt, wo sie nicht stören.
Es gibt Berufe, da ist unverschuldet 3-15 Min später kommen eine Ansage wert, ne halbe Stunde und länger länger arbeiten, aber kein Danke.
Dass alle Menschen heiraten können, ist mir keine Erwähnung wert. Mit Sonderzeichen zu gendern, ist keine Pflicht und teilweise in Schulen und Behörden verboten.
Solche Sachen.
Wenn Du auf Transferleistungen angewiesen bist, weil der Lohn nicht reicht, sind bargeldlose Weihnachtsgutscheine geringer Summen oder jegliche Cents an Zinsen anzugeben.
Solche Dinge.
Ist natürlich auch NUUUUUR in Deutschland der Fall... So einen wie dich braucht man hier nicht. Da geh doch in ein Land, in dem es keine Regeln gibt. Gute Reise.
Verblödetes Geschwätz über einen "linken Mainstream" deutet auf rechtsextreme Verwahrlosung hin. Das braucht Deutschland nicht.
Eine Sprachlehrerin in einem Asylheim erzählte mir mal, dass sie ihren zu nachlässigen Schülern erklärt habe, dass man in Deutschland acht Stunden am Tag arbeite, das müssten sie sich angewöhnen. Die jungen Männer hätten gelacht: Kein Mensch, nicht mal ein Deutscher, könne so lange arbeiten. Das sei doch kein Leben.
Das ist falsch.
Leute arbeiten wohl in der Dritten Welt 12 Stunden pro Tag.
12 Stunden arbeiten nur wenige. Die meiste Arbeit dort ist nicht mit einer hochspezialisierten, verdichteten Arbeit einer Hochleistungsgesellschaft zu vergleichen. Sonst gäbe es keinen Entwicklungsunterschied.
Doch sehr fleißig.
Im Supermarkt in Kairo arbeitet der Kerl fleissig an der Kasse 12 Stunden. EXAKT wie die deutschen.
Entwicklungsunterschied hat nichts mit viel Arbeiten oder Fleiss zu tun.
Das ist Dank Innovationen und Intelligenz.
Ägypter produzieren kaum Produkte wie die deutschen, weil sie nichts entwickeln.
Nur Dienstleistungen.
Die Aussage der Sprachlehrerin finde ich sehr interessant. Dies ist zB auch einer der Gründe Welche die Integration deutlich erschwert. Ich kenne LAN die in Betrieben eine Aufgabe erhalten und nach dem beenden der Aufgabe (ca. 3 Stunden) haben sie sich umgezogen und sind zum Bus gelaufen. Der Schichtleiter war total perplex :-) und die LAN ebenso...
Auf der anderen Seite in Ägypten haben MA des Hotels vom Frühstück über Bademeister zum Barmitarbeiter von 8- 0 Uhr gearbeitet (1 Person alle diese Aufgaben) das gibt es hier nicht. Zum einen braucht man die Ausbildung zum anderen gelten hier zum Glück Arbeitsschutzgesetze.
Natürlich ist das anders. Die Mentalitäten in den diversen Gebieten sind halt unterschiedlich. Das merkt man ja schon, wenn ein Norddeutscher und ein Süddeutscher zusammenarbeiten.
Deutsche sind anspruchsvoller, effizienter etc
Das ist nur ein Vorurteil. Es geht um anders, nicht besser o. ä.
Fleißig und geschickt sind die Polen, ordentlich und strebsam die Japaner, dankbar und motiviert die geflüchteten, die in Deutschland tatsächlich arbeiten dürfen. Aber "die Deutschen" ? sind vielleicht tatsächlich ... anders, eingebildet, verwöhnt, bürokratisch?
Dann hätten wir nun die erwähnten regionalen Mentalitäten. Sparsame Baden, gemütliche Franken, wortkarge Westfalen, Berliner Schnauze und Kölner Karneval. Alles klar?
All das sind unzulässige Vorurteile bzw. Verallgemeinerungen. Ja, ich kenne zu jedem Vorurteil mindestens ein Beispiel , aber auch mindestens ein Gegenbeispiel.
Es liegt an der preußischen Zucht und Ordnung.
Ich bin selbst ostpreußischer Herkunft und weiß nur, dass meine Vorfahren als Kanonenfutter zur Wehrmacht eingezogen wurden und ihre preußische Heimat verloren. Seitdem sind wir eigentlich ganz froh, dass die vermeintlichen preußischen Tugenden nicht mehr so gelebt werden wie damals.
Mir ist klar, dass es einen positiven preußischen Ethos gibt. Ich habe viele Artikel von Gräfin von Dönhoff gelesen und Freiherr vom Stein ist mir auch ein Begriff. Dennoch ist mir eine moderne demokratische Gesellschaft lieber als das alte Ideal.
Ja, ich denke auch das wir in gewissen Weise wohl einzigartig sind!
Ob das nun immer gut ist mag mal hingestellt sein, aber einzigartig - ja
Grüße
Und Dänemark und Norwegen?