Ist der Prolog okay?
Über den Klippen der Küste ragte ein gigantischer Palast empor. Er bestand aus dem edelsten Marmor, welcher nicht gerade billig gewesen war. Auf dem höchsten Plateau stand die Königin Karela und schaute zu ihrem Königreich hinunter.
Ihr normalerweise kunstvoll hochgestecktes blondes Haar hing strähnig in ihrem Gesicht und unterstrich so ihre dunklen Augenringe. Einst war sie die stolze Herrscherin Derylias gewesen, jetzt war sie nur noch ein Schatten ihrer selbst, welcher alle Hoffnung verloren hatte.
Tosende Flammen ließen die Dunkelheit taghell erscheinen und nahmen Derylia, Stück für Stück, ein. Sie hatte als Königin versagt. Einzelne Tränen benetzten ihre fahlen Wangen und spiegelten so ihre Erfolgsaussichten im Krieg wider.
Sie wusste, dass die Dämonen kommen und angreifen würden. Nur war sie nicht davon ausgegangen, dass ihre Soldaten ihnen so unvorbereitet gegenüber treten müssten. Jetzt standen sie auf dem Schlachtfeld und mussten der überwiegenden Macht der Dämonen standhalten.
Ohrenbetäubende Schreie hallten durch ihr Königreich, die Karela jetzt endgültig die Hoffnung eines Sieges raubten. Warum hatte sie es bloß so weit kommen lassen? Die Flammen breiteten sich schneller aus, als ihr lieb war und Königin Karela wurde klar, dass die heutige Nacht ihr Lebensende sein würde. Sie würde ihre gerechte Strafe erhalten.
Aus dem Augenwinkel konnte die Königin einen Blick auf ihre gefallenen Soldaten werfen. Sie alle waren wegen ihrer Dummheit dem Tode zum Opfer gefallen. Es wäre nur gerecht, wenn sie deren Schicksal teilen würde.
Der eiskalte Wind peitschte um ihre Ohren, als sie näher auf den Abgrund zu lief. Sie wollte nicht springen, das war nicht die Art von Ende, welches sie sich erhofft hatte.
Als die Königin ihre Hand hob, kam ein wunderschöner, silbriger Dolch hervor, welcher mit goldenen Initialen ihres Königshauses verziert war.
Der Krieg gegen die Dämonen hatte der Königin alles Gute im Leben geraubt, deswegen zögerte sie auch keine Sekunde ihr Leben ein Ende zu setzten.
Blut sickerte aus ihrer Stichwunde und färben ihr weißes Gewand, scharlachrot. Ein Gefühl der Befriedigung durchströmte Karela, als das Leben ihren Körper verließ. Mit einem zufrieden Lächeln brach die Königin auf ihrem Plateau zusammen.
Ihr Toter Körper wurde bald auch schon von den gnadenlosen Flammen in Besitz genommen, welche bis zu ihrem Palast empor gestiegen waren. Rauch stieg auf und besiegelte so das Schicksal der trauernden Bewohner von Derylia. Ohne ihre Herrscherin war das Königreich dem Untergang geweiht
3 Antworten
Ich denke es sollte ein sehr stimmungsgeladener Prolog sein, die Stimmung vermisse ich aber ein wenig.
Du lieferst eine gute Beschreibung des Umfelds, nicht zu viel und nicht zu wenig, und hast da auch ein Stück weit Stimmung drin, doch gerade die Gedanken der Figur, die du da hast, auf die es ankommt, gehen in verschiedenen Beschreibungen ein bisschen unter.
Ich denke mit etwas mehr 'show' anstelle der Beschreibungen könntest du da noch einiges rausholen, einfach um es ein bisschen dramatischer und emotionaler zu gestalten. Es gelingt dir auf jeden Fall an einigen Stellen schon gut die Umgebung mit reinzubringen, indem du die Hauptfigur mit ihr interagieren lässt... zum Teil ist es aber auch ein wenig Infodumping (beispielsweise der Preis des Marmors des Palasts).
Da würde ich sie vielleicht auf die hoch aufragenden Marmortürme blicken lassen und an die Generationen von Königen denken lassen, die das Land von dort aus regiert haben und die jetzt ein Ende findet usw. usw.
Da würde zum Beispiel nochmal ihre Schuld hervorgehoben werden, wenn sie daran denkt, dass sie eine Dynastie zu Fall bringt, wenn du das gut mit reinbringst.
Wenn du das alles etwas mehr auf sie beziehst, dann kannst du im Endeffekt sogar ein paar Sachen weglassen und die Sätze kürzen und ein wenig mehr ordnen, weil dieses ganze 'ich sag dem Leser noch schnell in einem Nebensatz wie sie sich fühlt' wegfällt. Eventuell hast du am Ende sogar mehr Text, aber zugespitzter Formuliert und dein Publikum würde dabei ggf. tatsächlich spüren was in deiner Figur vorgeht.
Und Emotionen hervorzubringen würde es schaffen diesen Prolog, der an sich okay, wenn auch etwas sperrig formuliert ist, wirklich gut zu machen.
Er ist (von ein paar Rechtschreibfehlern abgesehen) "ok", mehr aber nicht. Das Ganze klingt ein wenig zusammenschustert, hat keinen Halt ineinander. Liegt unter anderem daran, dass Du zu viele Informationen reingepackt hast. Dazu kommt die teilweise sperrige Ausdrucksweise mit nicht immer passenden, überzogenen Adjektiven. „Ihr Toter Körper wurde bald auch schon von den gnadenlosen Flammen …“ Und so richtig eingelassen hast Du Dich weder auf die Königin noch auf die neutrale Perspektive. Alles geht ziemlich oberflächlich, weil Du wahrscheinlich dem Leser noch irgendwelche Geheimnisse nicht gleich mitteilen willst.
Schön zu lesen ist das auf jeden Fall nicht.
Mir sind ein paar Dinge aufgefallen... Nämlich ganz am Anfang schreibst du „...edelstem Mamor, welcher nicht gerade billig war" ich finde, dass dieses >welcher nicht gerade billig war< nicht zu dem sonstigen Stil passt und es an dieser Stelle eher verwirrend ist. Vielleicht könntest du diese Einschiebung einfach weglassen... „Sie waren wegen ihrer Dummheit dem Tode zum Opfer gefallen" würde ich anstatt Dummheit eher ein anderes Wort wählen, da dieses meiner Meinung auch nicht den sonstigen Stil wiederspiegelt, du könntest stattdessen ein ähnliches Wort nehmen, oder eins welches eine etwas andere Bedeutung hat. „wunderschöner, silbriger Dolch" hier würde ich auch dazu tendieren ein anderes Wort zu wählen und wunderschön wegzulassen. Sonst finde ich den Text eigentlich ganz gut, bis vielleicht auf einige wenige Rechtschreibfehler. Ich würde vielleicht noch etwas mehr darauf achten die Gefühle des Lesers einzubeziehen und sein Interesse zu wecken. Aber die Geschichte klingt interessant.
LG und viel Erfolg noch beim Schreiben