Ist der Name Rosenthal deutsch?


30.06.2021, 19:33

Es gibt ja diese Porzellanmarke, die so gennant wird


30.06.2021, 19:34

Familienname

6 Antworten

Ja, das ist ein deutscher Name, meines Wissens sehr unter jüdischen Familien verbreitet, z.B. bei Hans Rosenthal, dem früheren Fernsehmoderator.


Rosenthal ist natürlich ein deutscher Name. Viele jüdische Familien heißen so.


JenniferTamayo 
Fragesteller
 30.06.2021, 19:41

Ja meine familie waren Juden

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ntech  30.06.2021, 19:49
@JenniferTamayo

Es hat seinen Grund, weshalb viele jüdische Familien ziemlich klangvolle und schöne Familiennamen haben. Ich war so dreist, Dir einen Text hier reinzukopieren, der das ein bisschen erklärt:

In Mitteleuropa haben die Juden erst sehr spät Familiennamen angenommen. Das hängt mit den sogenannten Emanzipationsgesetzen zusammen: Sie wurden rechtlich gleichgestellt, mussten dieselben Pflichten übernehmen und dazu gehörte das Führen eines festen Familiennamens. Die Juden durften ihre Familiennamen selbst wählen.

In Preußen hat der Freiherr vom Stein den Juden empfohlen, ganz unauffällige deutsche Namen wie Müller, Schmidt, Weber usw. anzunehmen, damit man nicht merkt, dass sie Juden sind. Im Land Baden sagten sehr viele: Wir nehmen Ortsnamen – Offenburger, Karlsruher usw. In Frankfurt, auch ein berühmter Fall, nannten sie sich gerne nach ihren Häusern: das Haus zum roten Schild – da nannte sich die Familie entsprechend Rothschild.

Es war die Zeit der Romantik, der Naturentdeckung, der Naturschwärmerei. So entschlossen sich viele Juden, einen schönen, blumigen Naturnamen anzunehmen: Lilienthal, Blumenfeld, Rosenthal. Das sind also romantische Namen, die wunderbar in die Zeit passten.

In Schweden gab es einen Parallelvorgang. Auch in Schweden nahmen viele Juden in dieser Zeit ihre Namen an und nannten sich Sjöstrand – Seestrand bzw. Meeresufer usw. Dahinter steckt die gleiche Naturschwärmerei, die zu diesen Familiennamen führte.

Quelle: https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/kultur/warum-sind-juedische-familiennamen-oft-besonders-wohlklingend-100.html

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Kurt34  30.06.2021, 21:52

https://www.swr.de/wissen/1000-antworten/kultur/warum-sind-juedische-familiennamen-oft-besonders-wohlklingend-100.html

Die Juden durften/mussten sich einen Familiennamen aussuchen.
Rosenthal war eine sehr schöne Wahl.

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ntech  30.06.2021, 23:14
@Kurt34

Noch ein Hinweis: Vor den preußischen Reformen hieß ein Jude vielleicht "Baruch ben Levi" - Baruch, Sohn des Levi. Diese Konstruktion gibt es auch heute noch, beispielsweise in Norwegen. Da heißt man dann vielleicht "Helga Svensdottir", also Helga, Tochter des Sven.

Das war den Preußen, ordentlich wie sie waren, zu unübersichtlich und deswegen mussten sich alle einen Familiennamen anschaffen, auch die, die das gar nicht wollten, zum Beispiel die Norddeutschen. Denen wäre Knut Hansen (Knut, Sohn des Hans) gut genug gewesen. Bei denen wurde der Nachname einfach "eingefroren", die heißen folglich immer noch Hansen, auch wenn der Papa längst Michel hieß.

Im übrigen Deutschland, wo noch kein Familienname vorhanden war, wurden die Berufe verwendet, oder auch die "Spitznamen". So kommen Namen wie Schmidt und Schulze, aber eben auch Tauber und "Hinke" zustande.

Den Juden hat man in Preußen die Wahl des Nachnamens freigestellt (teils wohl auch von "Zahlungen" abhängig gemacht).

Die Russen haben übrigens eine Mischform: Leonid Iljitsch Breschnjew war also Leonid, Sohn des Ilya aus der Familie Breschnjew.

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Rosen und Tal (altdeutsch Thal) sind ja nun eindeutig deutsche Wörter.


Das ist ein klassischer deutscher Name.

Ob er deutsch ist, weiß ich nicht, aber ich finde ihn sehr hübsch