Ist der Kommunismus und das Christentum kompatibel?

Das Ergebnis basiert auf 21 Abstimmungen

Nein, weil 48%
Ja, weil 33%
Beides, weil 19%

7 Antworten

Beides, weil

Das Christentum wurde im Kommunismus (übrigens "der" Kommunismus, nicht "das"), auch in der DDR geduldet, stand zwar unter Beobachtung, wie vermutlich so ziemlich alles, aber eben um eine mögliche Gefahr von Klassenfeindschaft rechtzeitig im Keim zu ersticken.

Und ja, ich sehe beide trotzdem als kompatibel an, denn es gab ja verschiedene Glaubensrichtungen auch in der DDR, aber eben auch nicht in der Form, dass von Staatsseite diesen blind vertraut worden wäre.

Und wenn Du schon zwischen Kommunismus und sowjetischem Kommunismus unterscheidest, solltest Du schon klarstellen, was Du genau mit dieser Ansicht in Hinsicht auf Deine Frage meinst.

Minerg100  22.04.2024, 20:39

Du verwechselst hier etwas. Ja die DDR hat das Christentum geduldet, aber er spricht höchstwahrscheinlich vom Marxistischen Kommunismus, indem die Kirche als "Droge" für den einfachen Menschen gilt und somit abzuschaffen ist.

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JTKirk2000  23.04.2024, 06:17
@Minerg100

Schon allein das Wort höchstwahrscheinlich ist ein deutlicher Hinweis darauf, dass ebenso wie alle anderen außer dem Fragesteller selbst dahingehend nur Vermutungen anstellen. Wenn also jemand mir vorwerfen dürfte, dass ich etwas verwechsle, dann nur ganz allein der Fragesteller und niemand sonst. Das scheinst Du zu verwechseln, da Du dem Nicknamen nach nicht der Fragesteller bist.

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Minerg100  25.04.2024, 10:39
@JTKirk2000

Er schreibt vom richtigen Kommunismus und der Marxismus ist das was am nächsten richtiger Kommunismus wäre.

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Ja, weil

...weil? Warum auch nicht ! Ist kompatibel. Und Marx wollte Religion ja nicht verbieten. Sondern er dachte, dass wenn es Menschen (wirtschaftlich gesehen) halbwegs gut geht, sie kein Bedürfnis nach Religiosität mehr verspüren würden und sich die Religiosität dann bei akzeptablen Lebensbedingungen der Menschen sowieso "verflüchtigen" würde. Dazu denke ich: K. Marx hat übersehen, dass auch reiche Leute nicht ewig leben bzw. im Laufe ihres Lebens mit dem Tod anderer konfrontiert werden - und damit unter anderem mit der Frage nach dem Sinn des Lebens. Auch die Suche nach Trost kann aus dem Wissen um die eigene Sterblichkeit resultieren. Abgesehen davon gibt es Krankheiten und auch viele andere Dinge bzw. Probleme, denen Menschen oft ratlos gegenüber stehen. Probleme, die aber nicht unbedingt (oder oft auch gar nicht)mit Geld lösbar sind. Also ich glaube nicht, dass quasi wirtschaftliche Absicherung bzw. Lösung all dieser Probleme dazu führen würden, dass Menschen kein Bedürfnis nach Religion mehr verspüren. Wir sind einfach keine Tiere. Und egal wie optimal alles verlaufen vermag , die Frage nach dem Sinn des Lebens -vor allem angesichts der eigenen Sterblichkeit- und daher der Wunsch nach Trost und Antworten, würde erhalten bleiben. Aber ja, es stimmt schon. In guten Zeiten beten Menschen oft wenig und belächeln die Religion. Wenn es ihnen dann aber richtig schlecht geht oder sie einfach sehr alt geworden sind und der Tod näher rückt - dann beginnen sie zu beten. Und wenn es nur aufgrund des Gedankens " schaden kann's nicht, und was anderes, das helfen könnte, gibt es nicht mehr" passieren sollte. Generell sind Kommunismus und Religion aber sicher miteinander vereinbar. Warum auch nicht?

Nein, weil

Weil für das Christentum gilt.

Freundschaft mit der Welt ist Feindschaft mit Gott.

Zudem im Christentum. Christus gemäss, wird Leiterschaft nich im Herrschen über die Menschen, sondern im Vorbild sein gelebt.

Leiter die das nicht bemüht sind so zu tunvsind falsche Leiter, denen man nicht vertrauen darf.

Denn schon daran, dass sie ihre Leiterschaft nicht Christus gemäss ausführen und vorgeben richtig zu sein, ist vorgegeben, dass sie alles so verdrehen, wie sie es wollen.

Beides, weil

In der Apostelgeschichte wird an zwei Stellen (Kap 2 und 4) von einer urchristlichen Gütergemeinschaft berichtet und es gab über die zwei Jahrtausende immer wieder Versuche diesem Vorbild nachzueifern.

Als die Idee des Kommunismus aufkam, gab es (vor allem in Frankreich) den Slogan "Christentum ist Kommunismus".
Als der Kommunismus politisch wurde, fingen Christen an sich abzugrenzen. Und auch bekannte Marxisten grenzten sich gegen diese Form im Urchristentum ab. Karl Kautsky nannte es "Lumpenproletariat" und zeigte die Fehler in der Urgemeinde auf und weshalb dies kein Kommunismus sein konnte. Rosa Luxemburg meinte zwar, die ersten Apostel seien "die leidenschaftlichsten Kommunisten" gewesen, dennoch nicht so allumfassend wie es der moderne Kommunismus verstünde. Sie war auch der Meinung, der heute Antikommunismus der Kirche sei gegen Jesus gerichtet.

Heute ist die Kirche in grundlegend kapitalistisches Unternehmen und hat mit dem Kommunismus überhaupt nichts mehr zu tun. Dennoch kann man das theoretische Modell dieser Weltanschauung gut finden. Wie wir ja erfahren haben, funktioniert das Modell in der Praxis nicht, es krankt am Menschen.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung