Ist der Eurovision Song Contest politisch?
Ich habe da eine klare Meinung zu. Habe letztens mit mehreren Leuten gesprochen, die allesamt der Meinung sind, dass es dort ausschließlich um Talent und die Qualität der Beiträge geht.
Werden Beurteilungen eher aufgrund der politischen Beliebtheit einzelner Länder oder der musikalischen Leistung ausgesprochen?
Das Ergebnis basiert auf 50 Abstimmungen
10 Antworten
Als ESC Fan muss ich sagen:
1.Politik war der Grund warum der ESC existiert, von daher war der ESC schon immer politisch gewesen.
2. Die Musik die Zurzeit repräsentiert wird hat sehr an Qualität zugenommen. Im Vergleich zu 2013 und jetzt wurde nochmal ein großer Sprung gemacht. Ich finde schade, dass die Jury keine Mitsprache mehr im Halbfinale hat, da ich finde die Jury ein guter Gegenpol ist zu dem, was Zuschauer nur unterhaltend meistens finden und nicht nach der musikalischen Komposition gehen.
3.Klar, Ukraine hat letztes Jahr mit Abstand den Televoting gewonnen, doch dieses politische Punkte geben gab es schon seit den 80er. Siehe Zypern und Griechenland schieben sich die hohen Punkte zu und Zypern gibt keine Punkte an die Türkei. Alles wegen dem Krieg auf Zypern kam so ein voting in der Zeit wahrscheinlich zustande. (Ich gehe mal davon aus, aber was in den Jurorenköpfe abging damals weiß keiner).
Fakt ist: -Politik war schon immer ein Bestandteil des ESC
-Ohne Politik würde es den ESC nicht geben
-Also sind wir froh, dass es den ESC überhaupt gibt, eines der größten ''einfach mal Musik und Spaß haben''-Aktion des Fernsehens. Danke Sanremo Festival.
weil Politik schon immer bestandteil war, welches nicht wegzudenken ist, deswegen finde ich es auch doof jedes Lied nach aktueller poltischer lage zu beurteilen, hätte ukraine letztes jahr ein scheiß lied antreten lassen (ich finde besser wenn ukraine gar nicht angetreten wäre). Wäre es definitiv nicht erster geworden, vielleicht top 5, aber nicht erster. Da Spielt dann auch das Perfekte Lied zur Passenden zeit eine Rolle, und die zeit war 2022. Das Lied ist am Ende das wofür die Leute anrufen und nicht die politische Botschaft, wobei Ukraine da eigentlich meiner Meinung nach hätte bestraft werden sollen nach diese Message am Ende des Liedes der Ukraine im Finale, da sich der Song Contest mit großen anführungststrichen ''normalerweise'' mit Politik nix am hut haben möchte.
Viele Leute die abstimmen tun das nach Mustern.
So gibt es z.B. Länder die sich fast immer gegenseitig die volle Punktzahl geben. Auch die Ukraine wurde letztes mal nur aufgrund des Krieges als Sieger gewählt.
Finde ich eigentlich recht schade da mir das Konzept selbst in schwierigen Zeiten mal alles beiseite zu legen und für einen Abend friedlich zusammen zu kommen eigentlich gefällt.
Beides.
Politisch wirkt sich insofern aus, dass es Länder gibt, die niemals mit 0 Punkten am Ende stehen können, weil sie sich bestimmter Punkte anderer Länder sicher sein können, selbst, wenn sie einen Hinkelstein auf die Bühne stellen würden...
Aber: die Siegerländer sind über die Jahre bunt gemischt quer durch den Gemüsegarten. England, Italien, Österreich, Schweden, Serbien, Portugal, Russland, Ukraine... (letztes Jahr mal außen vor gelassen, DA war es tatsächlich eine politische Entscheidung, die Ukraine gewinnen zu lassen)
D.h. da muss dann as jeweilige Siegerlied in bestimmten Jahren europaweit die Zuschauer zum Abstimmen animiert haben. Sonst würden ja immer dieselben Länder ganz oben stehen
Natürlich lässt sich nicht abstreiten, dass die Ukraine auch aus Gründen der Solidarität Punkte erhalten hat, die ihr möglicherweise letztlich auch zum Sieg verholfen haben. Die Ukraine war aber schon immer eines der stärksten ESC-Länder und liefert dementsprechend Jahr für Jahr einen der besten Beiträge ab. So war es auch im letzten Jahr, weshalb für die Ukraine definitiv auch ohne den Krieg minimum eine Top-5-Platzierung herausgesprungen wäre. Dass Kalush Orchestra am Ende gewonnen haben, hat mich umso mehr gefreut, da sie auch meine persönliche Nummer eins des Jahrgangs 2022 sind. Und nein, das hat absolut nichts mit dem Krieg zu tun!
Was im Übrigen das Quatsch-Argument, der ESC sei "nur noch politisch", betrifft: Der ESC existiert überhaupt nur aus "politischen" bzw. Kriegsgründen. Ein Grundgedanke des 🇨🇭Schweizer ESC-Schöpfers Marcel Bezençon war nämlich, das damals noch immer kriegsgebeutelte Europa zumindest musikalisch wieder zusammen zu führen. Nach der Logik der Leute, die 2022 den Sieg der Ukraine unfair finden, war/ist also auch der ganze ESC von der ersten Minute am 24. Mai 1956 an "unfair". Verständnis für das nun schon ein Jahr anhaltende Ukraine-Bashing im Rahmen des ESC hatte ich daher nie. Wenn ihr diesjähriger Beitrag - den ich mir noch nicht angehört habe und vor dem ESC-Finale auch nicht tun werde - die gleiche oder noch eine höhere Qualität hat als Stefania im letzten Jahr, dann wünsche ich der Ukraine einen erneuten Sieg und dann verdient sie es auch. Egal ob in diesem Land noch immer Krieg herrscht oder nicht.
Zumal auch Russland selber, als das Land noch teilnehmen durfte, sehr häufig ganz oben mitgemischt hat. Das Gleiche gilt für Länder wie Schweden, Italien oder im gegenteiligen Fall auch Deutschland. Und warum? Weil Schweden, Italien und Russland jeder politisch supidupi lieb hat, aber niemand uns Deutsche? Wenn mir gegenüber das ernsthaft einer behauptet, kann ich nur lachen.
Kind, sei doch nicht naiv. Wer entscheidet, wird von jemand entsandt und muss sich seine Neuernennung auch wieder verdienen. Niemand ist von allen anderen Menschen unabhängig.
Ich bin nicht naiv. Meiner Ansicht nach ist das Politik pur.
Ich verstehe die Schlussfolgerung nicht wirklich. Du schilderst in vielen Zeilen, dass es nur um Politik geht und klickst dann "Musikalische Leistung" an.