Themenspecial 28. März 2023
Hassrede im Netz (mit Christian Solmecke)
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Ist das noch Meinungsfreiheit?


30.03.2023, 20:31

Da ich leider keine Antwort vom Experten bekommen habe stelle ich die Frage der Allgemeinheit nochmal.

13 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Du hast ja schon viele Antworten erhalten und ich kann da nicht so viel neues schreiben.

Eine Diskriminierung ist es nicht. Ich als beschnittener Mann wurde in Deutschland noch nie wegen meiner Beschneidung irgendwie benachteiligt, ausgeschlossen oder sonst wie anders behandelt. Das wäre Diskriminierung und ist mir bspw. aufgrund meiner Homosexualität öfter passiert.

Über Beleidigung lässt sich natürlich streiten. Da kommt es drauf an, wie man auch selbst zu Beschneidugen steht, würde ich mal behaupten.

Religionen werden von nicht-religiösen Menschen tatsächlich öfter diskriminiert, aber da würde ich behaupten, dass das genauso oft auch andersherum passiert. Ich denke, dass jedes Volk zur Beschneidung eine relativ einheitliche Meinung hat und so kommt es eben oft zu unschönen Worten, wie die Deutschen die es dann als Verstümmelung bezeichnen oder auch die Türken, die unbeschnittene Penisse gerne mal als unhygienisch/unrein betiteln. So oder so, ist es aber von der Meinungsfreiheit gedeckt. Ob einem das gefällt, ist eine andere Sache. Sehr gut sieht man das auch in den USA, dort herrscht keine einheitliche Meinung mehr zu dem Thema und Diskussionen dort sind oft sehr beleidigend.

guitschee  01.04.2023, 09:12
Religionen werden von nicht-religiösen Menschen tatsächlich öfter diskriminiert, aber da würde ich behaupten, dass das genauso oft auch andersherum passiert.

Natürlich bin ich da sehr subjektiv, aber ich würde sagen, der Staat diskriminiert an keiner Stelle die Religiösen, aber er diskriminiert die Atheisten...

Und: Man kann abstrakte Sachen nicht Diskriminieren, nur Menschen.

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guitschee  01.04.2023, 10:50
@Gentlef

Worin sähest du denn eine gesellschaftliche Diskriminierung von "Religion"?

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Gentlef  01.04.2023, 12:08
@guitschee

Bsp: Ein streng christlicher Schüler will vielleicht keinen Sex vor der Ehe oder sowas und wird dann dafür von anderen Jugendlichen verspottet, weil man seine religiösen Vorstellungen nicht respektiert.

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Ja, das fällt ganz klar unter die Meinungsfreiheit.

Verstümmelung ist eine ganz normale Bezeichnung für das mutwillige, nicht medizinisch begründete Entfernen oder dauerhafte Beschädigen von Körperteilen. Der Ausdruck ist per se keine Beleidigung und findet auch in Gesetzestexten Verwendung.

Die entsprechenden Äußerungen richten sich unter normalen Umständen auch nicht gegen Menschen, die aus medizinischen Gründen oder auf eigenen Wunsch beschnitten werden, sondern gegen die Beschneidung ohne Einverständnis des zu Beschneidenden. Das ist ganz klar eine Körperverletzung.

Sobald eine religiöse Überzeugung dazu führt, dass anderen Menschen ein Schaden zugefügt wird, endet meines Erachtens die Religionsfreiheit. Das hat nichts mit Diskriminierung zu tun.

tanztrainer1  01.07.2023, 13:58

Jetzt überlege mal, seit wann man sich über die Beschneidung bei Männern wieder aufregt.

So wie mir das aufgefallen ist, erst nachdem Antisemitismus wieder salonfähig wurde und quasi in der Mitte der Gesellschaft ankam.

Wahrscheinlich auch ein wenig im Zusammenhang mit der Ächtung der FGM. (Und kommt jetzt nicht wieder damit, dass das mit dem Islam zu tun hätte!)

(In der NS-Zeit war das natürlich etwas Anderes.)

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Sowas ist in meinen Augen eine Diskriminierung und sollte von den Gutefrage-Moderatoren entfernt werden. Wie sehen Sie das?

Das sehe ich nicht so.

Auch männliche Genitalbeschneidung ist eine milde Form der Genitalverstümmelung und ohne medizinischen Grund sollte so etwas genau so unterbleiben wie alle Formen der weiblichen Genitalverstümmelung.

Bei der männlichen Beschneidung ist der Ausdruck Verstümmelung zugegebenermaßen etwas hart, weil die Funktionsfähigkeit nur leicht vermindert wird. Es ist trotzdem eine absichtlich einschränkende Amputation eines biologisch sinnvollen Körperteils.

Zur Moderationsfrage: Nein, solche Ausdrücke unterliegen selbstverständlich der Meinungsfreiheit. Wäre ja schlimm, wenn man nicht mal mehr diskutieren dürfte, ob es Verstümmelung ist oder ist. So etwas ist doch geradezu die Essenz der Meinungsfreiheit!

Ich finde es bedrohlich, wenn heutzutage ständig versucht wird, die Meinungsfreiheit ein zuschränken, nur weil sich irgendwer davon betroffen fühlen könnte, was geäußert wird. Natürlich muss man sich auch zu Rassismus, Feminismus, Transsexualität oder eben auch Beschneidung mit jeder denkbaren Meinung äußern können.

Meinungsvielfalt ist eines der wichtigsten Grundrechte überhaupt -- weitaus wichtiger als Befindlichkeiten einzelner Menschen.

da oftmals auch von Missbrauch oder Misshandlung durch religiöse Eltern gesprochen wird

Rein religiös bedingte Beschneidungen sollten meiner Meinung nach auch nicht erlaubt sein. Die männliche Vorhaut erfüllt wichtige Zwecke und ist nicht einfach so entbehrlich.

willhelfen1 
Fragesteller
 31.03.2023, 14:03

Ja, Meinungsfreiheit ist wichtig, muss aber da aufhören, wo andere beleidigt werden.

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Kajjo  31.03.2023, 15:36
@willhelfen1

Es wird ja aber niemand persönlich beleidigt, nur weil man Beschneidungen als Genitalverstümmelung bezeichnet. Wo ist da die Beleidigung?

Nein, man kann nicht jede negative Einordnung als Beleidigung bezeichnen und dann verbieten wollen.

Meinungsfreiheit ist das weitaus höhere Gut als persönliche Befindlichkeiten, von was man sich alles beleidigt fühlen kann.

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willhelfen1 
Fragesteller
 31.03.2023, 17:49
@Kajjo

Das stimmt so aber nicht. Wenn ich die Meinung äußern würde, dass blonde Frauen alle dumm sind, wäre das als Diskriminierung sofort gelöscht. Dabei wird da auch niemand persönlich beleidigt.

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willhelfen1 
Fragesteller
 01.04.2023, 10:44
@guitschee

Genau wie beschnittene Männer durch Begriffe wie verstümmelt beleidigt werden. Aber das ist ja laut Kajjo egal weil die Meinungsfreiheit wichtiger ist als das Risiko das es Leute beleidigt.

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guitschee  01.04.2023, 10:46
@willhelfen1
Begriffe wie verstümmelt beleidigt werden

Nein, denn der wesentliche Unterschied ist: Blond sagt absolut nichts über Intelligenz aus, eine Beschneidung ist de facto aber wirklich eine Verstümmelung.

Außerdem, kam schon mal irgendwer zu dir an und sagte dir: du Verstümmelter? Wage ich doch sehr stark zu bezweifeln. Nein, es wird immer nur von Verstümmelungen gesprochen, nichts persönliches also.

wichtiger ist als das Risiko das es Leute beleidigt.

Wie fändest du es, wenn deine Frage hier gelöscht würde, weil ich der Meinung sei, es würde mich beleidigen? Richtig oder falsch?

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willhelfen1 
Fragesteller
 01.04.2023, 10:50
@guitschee

Da ich nicht beschnitten bin, wird das natürlich nicht passieren. Aber es haben sich tatsächlich schon minderjährige das Leben genommen, weil ihnen der Mist von Verstümmelung von Idioten eingeredet wurde. Ich habe daher kein Verständnis für Leute die solche Beleidigungen machen. Leider sind die aber alle zu dumm um das zu kapieren was sie mit diesen Aussagen anrichten.

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guitschee  01.04.2023, 10:53
@willhelfen1

Egal wie oft du das verleugnest, es sind Verstümmelungen.

weil ihnen der Mist von Verstümmelung von Idioten eingeredet wurde.

Sollte das so passieren, wäre das schlimm, ja, dann sollte man aber gesellschaftlich in dem Sinne dagegen wirken, dass man ihnen nicht beibringt, dass Aussehen und Perfektion so unglaublich wichtig ist, sondern ihnen beibringt, trotz der Wahrheit sich selber eben auch wertzuschätzen, wie sie sind.

Aber da sieht man mal, wie ekelhaft diese Praxis der Verstümmelung von Kindern ist...

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willhelfen1 
Fragesteller
 01.04.2023, 10:54
@guitschee

Ekelhaft sind nur die Vollidioten die es so bezeichnen und damit andere absichtlich verletzen wollen.

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guitschee  01.04.2023, 11:01
@willhelfen1

Und genau da bist du, wieder, denn das wurde dir schon 20x jetzt gesagt, auf den Holzweg: niemand sagt das, um andere, insbesondere die Opfer, zu verletzen.

Man sagt es, um darauf aufmerksam zu machen, dass es Täter gibt und diese Tat schlimm ist! Man sagt es eben in dem Wunsch, dass zukünftige Opfer verhindert werden!

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guitschee  01.04.2023, 11:11
@willhelfen1

Ich bringe dir mal ein krasses Beispiel, um dir zu verdeutlichen wo dein Denkfehler/Argumentationsfehler liegt.

Nehmen wir also mal an:

Eine Frau wird ermordet. Ein Polizist sagt das dem Ehemann. Der Ehemann ist völlig erschüttert, kommt mit dem Verlust nicht klar und bringt sich um. Ist dann etwa der Polizist schuld, der dem Ehemann von dem Mord berichtet hat? Oder ist der Mörder schuld?

Du beschuldigst hier die anaogisierten Polizisten, anstelle des Mörders, wenn du sagst, diejenigen, die offen von der Tat (Körperverletzung, bis Verstümmelung durch Beschneidung) sprechen wären schuld, daran, dass ein Opfer damit nicht zurecht kommt. Schuldig sind aber daran die Täter, nicht die, die darüber sprechen, dass es die Tat gab.

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tanztrainer1  01.07.2023, 14:02
@guitschee

Außer einem total unpassenden Beispiel fällt Dir wohl echt nichts ein.

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Bin selbst auch beschnitten beleidigt oder Diskriminiert urde ich noch nie gibt bestimmt einige Leute die es sich zu Herzen nehmen. Aber was ist daran schlimm wenn ein Mann beschnitten ist er ist doch der gleiche Mensch geblieben aber es gibt Leute die dagegen sind die wird es auch immer geben.ist ja nix anderes als wenn frauen ihre brüste vergrößern lassen oder fett absaugen oder hautstraffung da sagt ja auch keiner was warum dann nur wenn sich ein beschneiden lässt wenn es medizinisch notwendig ist

Na wenn Jungs einfach auf einen Küchuen Tisch ohne Medizin usw. Beschnittenm werden dürfen und dann fast Verbluten dann ist das Grausame Gewalt an Männliche Kinder und sowas wird nicht verfolgt weil grausamkeiten gegen Jungen ok ist, es ist Körperliche Gewalt mit Todes folge und sowas ist Gewalt und hat nichts mit Normaler Beschneidung zu tun sondern ist Misshandlung. Was anderes ist es nicht da können so viele Links, grüne Feminstinnen was anderes Behaubten mein Körper gehört mir zählt für Männliche Kinder nicht.

tanztrainer1  01.07.2023, 15:30

Verwechselst Du das jetzt mit der FGM?

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