Ist das ein Geist?

7 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Tolles Foto - das ist eine ausführliche Antwort wert !!!

Ich habe in meinem Leben bereits öfters "originelle" bis unerklärliche Erlebnisse gehabt...

...dennoch tendiere ich gerne dazu, diese nach rationalen Kriterien zu untersuchen, was zugegeben nicht immer auf Anhieb oder gar nicht geklappt hat. Trotzdem bin ich keinen Paranormalisten gefolgt, die womöglich gegen Geld das vermeintliche "Problem" vermeintlich lösen. Glücklicherweise belästigt Dich der "Geist" ja nicht, so können Geschäftemacher aus einem Leidensdruck kein Kapital schlagen, was mich sehr beruhigt.

Mich interessieren also die Möglichkeiten einer Erklärung und nicht Ideen, die zwar dieses Gruselkribbeln erzeugen, aber eben nicht weiterhelfen und im schlimmsten Fall sogar Angst machen können. Also: Theorie statt Grusel.

Daher kurzer Einschub zu Wissenschaft und wie sie funktioniert:
Nach wissenschaftlichen Prinzipien ist die Qualität einer Theorie abhängig von Kriterien an ihre Methoden, insbesondere dem "Prinzip des Rasiermessers" zum Ausschluss von (spekulativen) Erklärungsmodellen. Dies dient der Erkenntnisgewinnung, indem es dabei hilft, Hypothesen, die bestimmte Eigenschaften aufweisen oder nicht aufweisen, zu eliminieren. Der Ausdruck geht auf ein scholastisches Prinzip bei Wilhelm von Ockham zurück, das Ockhams Rasiermesser (‚Occam’s Razor‘) genannt wird. Dies besagt grob:
1.   Von mehreren hinreichenden möglichen Erklärungen für ein und denselben Sachverhalt ist die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen.
2.  Eine Theorie ist einfach, wenn sie möglichst wenige Variablen und Hypothesen enthält und wenn diese in klaren logischen Beziehungen zueinander stehen, aus denen der zu erklärende Sachverhalt logisch folgt. [nach Wikipedia]

Aber auf kurzem Umweg zur Frage - "Friedrich, du wirst beobachtet":
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit paranormalen Tonbandstimmen, von denen Esoteriker und Anhänger der "Transkommunikation" glauben, menschliche Stimmen zu hören. Personen, die nicht zum Kreis der für das Phänomen Empfänglichen gehören, erkennen jedoch meist nur Geräusche oder Wortfetzen ohne Bedeutung. Auch können verschiedene "Stimmenhörer" bei gleichem Schallereignis durchaus zu unterschiedlichen Interpretationen kommen. Die meisten Anhänger der "Transkommunikation" glauben, dass die gehörten Stimmen als Botschaften Verstorbener aufzufassen sind. Einige Stimmenhörer behaupten, auf diese Weise in einen Dialog mit Verstorbenen treten zu können. [nach Psiram]

"Auch Bilder sollen auf eine ähnliche Weise empfangen werden können."

Und da sind wir beim Foto bzw. bei unserer Wahrnehmung des Bildes. In der klinischen Psychiatrie gibt es für krankhafte Fehlwahrnehmung bzw. der beeinträchtigenden Bewertung dieser das Krankheitsbild der Mediumistischen Psychose. Da sind wir glücklicherweise weit entfernt wenngleich leider etliche Fälle bekannt sind, in denen gutgläubig Besorgte von destruktiv geldgeilen "Geisterjägern" oder anderen Psychoanbietern in seelische Krisensituationen gebracht wurden.

Bild zum Beitrag

Am bekanntesten ist die Aufregung über das "Marsgesicht", das seit 1976 bei einzelnen Menschen zu Sorgen bis zur Panik geführt hat, bis das Phänomen 2001 aufgeklärt werden konnte [hier Harald Lesch dazu]. Dennoch glauben manche Leute bis heute, dass diese Aufklärung eine Verschwörung sei und wir "vom Mars angeschaut" werden. Vergleichbaren Glauben kennen wir auch vom Mondgesicht seit Urzeiten, wobei verschiedene Kulturen völlig unterschiedliche Bilder erkennen wollen bzw. interpretieren.

Doch wie kann es dazu kommen? - Warum assoziieren wir mit optischen Erscheinungen Bilder in unserem Kopf? Als Assoziation gilt die Annahme, dass Vorstellungen in Form einfacher kognitiver Elemente miteinander verknüpft (erlernt) werden. Denkprozesse seien beispielsweise eine Folge dieser Verknüpfungen. Bilder entstehen also im Kopf, wie auch die Tonbandstimmen im Kopf "gehört", vor allem aber interpretiert werden.

Zur Auflockerung zwischendurch etwas Fototechnik:
Bei Fotos ist es meist so, dass solche Phänomene (Anomalien oder Artefakte) im fotografischen Prozess entstehen, etwa durch Doppelbelichtungen, Reflexionen, Verzerrungen oder vielen anderen Effekten. Davon können Lichtbildleute ein leidiges Lied singen...

Doch wie kommt es zum kognitiven Phänomen, also unserer Wahrnehmung?
Der Mensch möchte Gleichgewicht zwischen Wahrnehmung und Erleben, Differenzen erleben wir als unangenehm (außer Gruselfilmfreunde). Das menschliche Gehirn bearbeitet die vom Auge einströmenden visuellen Informationen sehr selektiv und wählt aus der Unmenge von Daten die (vermeintlich) Wesentlichen aus, die unbewusst als "nützlich" oder "sinnvoll" eingeschätzt werden. Dies ist ein sehr individueller und komplexer Prozess, der jedoch u.a. evolutionär ("Raubtiere erkennen ist sinnvoll") oder kulturell ("wir erkennen das, was wir kennen") bedingt ist. Hierbei kommt es zu kognitiven Verzerrungen und dies in vielfältiger Art. Von diesen ist für uns die Pareidolie relevant, also der Effekt, in Dingen und Mustern z.B. Gesichter zu erkennen. Sie ist eine Variante von Clustering-Illusionen. In krankhaften Fällen wird dies Apophänie genannt.

Fazit: In der in Rahmen des "Üblichen" stattfindenden Kognition helfen der Menschenverstand und Ockham´s Rasiermesser und wir können mit kleinem Schauer über dem Rücken die Tonbandstimmen genießen und die Geisterfotos anschauen, die im Web zahlreich zu finden sind und müssen in ihnen keine Gespenster erkennen. Zum Erschrecken der Esoteriker: Manche von diesen "Geistern" werfen Schatten...

Ich wünsche weiterhin viel Freude beim Sortieren der Fotos ;-)

 - (Geister, Geist, paranormal)

Kuekli2 
Fragesteller
 04.03.2021, 00:47

Danke für diese sehr ausführliche Antwort, deswegen habe ich sie auch als hilfreichste Antwort ausgezeichnet. Schön das es auch noch Leute gibt die sich mit dem Thema befassen und nicht einfach nur sagen ,, nein, Geister gibt es nicht''. So etwas schätze ich sehr ;-)

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Nein. Das ist unmöglich. Geister gibt es nicht.


Phoebe000  03.03.2021, 17:43

Was macht dich da so sicher ?

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Hallo!

Ich bin mir ziemlich sicher, dass es sich um eine fremde Person handelt.

Alles Liebe!

LG

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Hallo ist schon wirklich seltsam , wann da keine Puppe oder ähnliches war, kann es ja nus sowas ähnliches wie ein Geist sein.

ich hatte einen in meiner Wohnung

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Kuekli2 
Fragesteller
 04.03.2021, 00:52

Es war keine Gruselpuppe weit und breit. Wie hat sich der Geist geäußert? Ist der Geist jetzt weg?

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Venus345  04.03.2021, 05:02
@Kuekli2

ja er ist weg hier lese selber

im Sommer 2019 hat er mich 2x nachts zugedeckt so wie man Kinder zudeckt wo man ins Bett bring, hab mich Gewundert aber nichts dabei gedacht, hab im Flur ein Licht mit Bewegungsmelder, das Licht ging auch paar Mal selber an.

am Jan. 2020 hat er mir ein Patsch auf den Bauch gegeben als ich TV schaute, da bin ich hellhörig geworden, im März eines Morgens bin gerade aufgewacht, die Augen noch zu, hat jemand neben mir 3-mal niesen müssen, eine Woche später war gerade ins Bett viel hinter mir ein Kuli auf den Boden, wollte ihn am nächsten Morgen aufheben, er lag nicht auf dem Boden sondern oben auf dem Schränkchen neben meinem Radiowecker aber anders als ich ihn immer hin lege.

hab dann Weihwasser gespritzt seither ist er weg ich vermisse ihn schon

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Sieht nach katze aus