Inwiefern unterscheidet sich Geschichtspolitik in demokratisch, autoritären Staaten?

In autoritären Staaten darf nur diejenige Meinung verbreitet werden, die dem entsprechenden Herrscher gefällt. Es wird dann gerne Geschichtsrevisionismus betrieben. Also unliebsame Fakten werden verschwiegen und unterdrückt. Fakten, die zur Meinung des Herrschers passen, sind erlaubt und werden forciert, sowie manchmal auch mit Lügen angepasst.

Ein wesentliches Merkmal demokratischer Staaten ist die Meinungsfreiheit. Die Meinung soll dann in einer Diskussion anhand von Fakten gefunden werden. Das wird geschult. Das heißt, dass man erst mal von Fakten ausgeht und dann seine Meinung daran orientiert. Auch für die Geschichte geht man erst man auf Faktenebene zurück. So die Theorie.

Natürlich gibt es auch in manchen demokratischen Staaten Fakten, die nicht gerne behandelt werden oder die einfach scheinbar uninteressant sind. So gibt es beispielsweise auffällige Wissenslücken bei den Bürgern der USA, weil vieles nicht korrekt behandelt oder angesprochen wird. Auch startet das Geschichtsverständnis oft mit der Besiedelung des amerikanischen Kontinents. Umgekehrt legt man in Europa oft Wert auf die Antike, die Kolonialgeschichte und die Wirrungen in diversen Kriegen und mit diversen Fürstentümern des europäischen Kontinents usw.

Natürlich unterscheidet die sich.

In demokratischen Staaten beschränkt sie sich auf die Finanzierung geschichtswissenschaftlicher Rahmenstrukturen und überlässt den Rest dem öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs.

In autoritären Staaten wird hingegen inhaltlich aktive Geschichtspolitik betrieben und Inhalte sowie Prinzipien und Tabus politisch vorgegeben.

Nur von der jeweiligen Standpunktfrage wird die Geschichte unterschiedlich interpretiert. Mit der Wahrheit hat es somit manchmal nichts zu tun, ansonsten wäre es ja nicht so.

Somit gibt es eigentlich keine Unterscheidungen, wer stellt denn das fest, es ist immer nur der Andersdenkende.