Inwiefern kann Widerstand gegen Ungerechtigkeit und Unterdrückung eine Quelle der Hoffnung sein?

2 Antworten

Wir alle fühlen uns wohl inspiriert von Geschichten wie die von Nelson Mandela, der sich heldenhaft für Gleichheit und Gerechtigkeit einsetzte, 27 Jahre in politischer Gefangenschaft verbrachte und nach seiner Entlassung der erste schwarze Präsident von Südafrika wurde und der Apartheit ein Ende bereitete.

Er war für Millionen von Südafrikanern ein leuchtendes Vorbild, Hoffnungsträger und Identifikationsfigur. Sein positives Beispiel klingt bis heute nach.

Doch seine Geschichte (und andere inspirierende Beispiele ähnlicher Art) dürfen uns nicht dazu verleiten, Ungerechtigkeit zu sehen, wo keine ist, oder Ungleichheit heraufzubeschwören, nur um einen Kampf dieser Art führen zu können.

Mancher Held und manche Heldinnen erfindet einfach Windmühlen, um Heldentaten vollbringen zu können, und leider sind diese Windmühlen fast immer andere Menschen, so dass sie nicht für Ungerechtigkeit kämpfen, sondern einfach neue Ungerechtigkeit schaffen, indem sie harmlose Mitmenschen, gewachsene Strukturen oder schwer veränderliche Umstände angreifen.

Sie werden zu Unruhestiftern anstatt Hoffnungsträgern, zu Nervensägen anstatt Leuchttürmen, zu Zerstörern um des Zerstörens willen anstatt zu Erschaffern einer besser Zukunft.

Wir müssen sehr vorsichtig damit sein, wem wir wofür welche Schuld geben - wenn wir die falschen beschuldigen, machen wir uns schnell der Mittäterschaft an Ungerechtigkeit auf der Welt schuldig.

Widerstand gegen ungerechtigkeit, bringt nur wieder eine weitere Ungerechtigkeit mit sich.

Nur wer selbst die Ungerechtigkeit durch Gerechtigkeit überwindet, der gibt Grund zur Hoffnung.

Gerechtigkeit bedeutet, dass ich keinen Menschen auf Grundlage von Bildung, Hautfarbe oder Herkunft bevorzuge, sondern alle Menschen gleich behandle.

Ich nehme jeden Menschen in der selben weise ernst.

Behandle jeden mit der selben Haltung, höher als mich selbst.

Interpretiere keines Menschen Aussage um, nur um ihn dadurch zu knechten.

Zudem versuche ich den Menschen aus seinem Standpunkt aus seinem Hintergrund zu verstehen.

Was bedeutet, dass ich verstehen will wie er es meint und nicht, wie ich es verstehen will.