In 4 Tagen tot! Woran starb mein Hund? Aujeszkysche Seuche? Giftköder?

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Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Alle deine Fragen hätten durch eine Obduktion vielleicht geklärt werden können. Im Nachhinein ist da nichts mehr zu klären.

Ohne ein Blutbild lässt sich noch nicht mal ansatzweise darüber spekulieren, was die Ursache gewesen sein könnte.

Solltest du dir irgendwann wieder einen Hund zulegen wollen, schau dich vorab nach einem gescheiten und engagierten Tierarzt um.

Zum Morbus Aujeszky folgender Hinweis:

http://de.wikipedia.org/wiki/Pseudowut

yogibeeaar1 
Fragesteller
 29.11.2013, 21:24

Blutbild und diverse Untersuchungen waren "unauffällig" (wenige Tropfen Wasser im Bauchraum = weiter unbedenklich) aber man sagte mir dass Gift nur kurze Zeit nachgewiesen werden kann. Ich denke irgendwie dass der Hund weil er gar so ein kräftiges sportliches Kerlchen war, dem Gift evtl. länger stand halten konnte als mach andere Hunde..
Er hatte keine direkten Krämpfe nur Zittern und Hecheln..

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yogibeeaar1 
Fragesteller
 29.11.2013, 21:29
@yogibeeaar1

er hatte in den letzten STunden starke Apartie, Ataxie, Schleimfäden am Maul z.T. Speichelblasen, Hächeln, in der Ecke herumstehen, neuen Liegeplatz suchen, aufstehen gehen -gekrümmt wie eine Sichel der Rumpf (Ataxie?) Kopf nach unten, Wirrer Blick, Geistig komplett weggetreten,

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michi57319  29.11.2013, 22:00
@yogibeeaar1

Wenn das Blutbild 1-2 Tage nach dem Auftreten der Symptome gemacht wurde, wäre eine Vergiftung mit einem Rattengift aufgefallen, weil die Gerinnungswerte völlig im Eimer gewesen wären. Zudem wären mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit Blutungen im Maul- und Nasenbereich aufgetreten, die du bemerkt haben müsstest.

Methiocarb (Schneckenkorn) hätte auch völlig andere Vergiftungssymptome gezeigt. Der Hund wäre das Gegenteil von apathisch geworden, nämlich völlig unruhig. Methiocarb hemmt einen Botenstoff des Nervensystems, der dazu führt, daß die Nervenreizung aufhört. Es wäre also zu einem Nervendauerreizfeuer gekommen. Weiterhin wäre der Hund hochgradig fiebernd gewesen. Darüber habe ich aber nichts von dir gelesen.

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yogibeeaar1 
Fragesteller
 29.11.2013, 22:19
@michi57319

Also er war geistig Apatisch, weggetreten, nicht er selbst völlig wirr im Kopf! Gleichzeitig jedoch hat er sich neue Plätze gesucht auf denen er dann ca 20 Minuten lag, dann ging er in irgend eine Ecke und hechelte und das Hinterbein rutschte zb. so komisch weg er zog es wieder ran, dann suchter er sich einen neuen Platz und lag dort wieder für paar Minuten und so weiter. Am MIttwoch hat er sogar noch ein bisschen was gefressen und normalen Stulgang gehabt. Aber nicht getrunken und ins Haus gepieselt sehr viel uriniert! Ohne zu Trinken! fraß Nassfutter.. Das deute ich als Unruhe.

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michi57319  30.11.2013, 00:09
@yogibeeaar1

Unruhe wird noch etwas anders definiert. Aber vielen Dank für deine weitere Beschreibung, die schon recht aussagkräftig ist.

Wenn ein Lebewesen mehr Urin ausscheidet, als durch Wasser- und Nahrungsaufnahme zugeführt werden, gibt es zwar wiederum viele Möglichkeiten, aber alle landen schlußendlich beim renalen System, also der Niere.

Eine Urinuntersuchung wurde vermutlich nicht mehr gemacht?

Durch die erhöhte Ausscheidung bei gleichzeitigem Nichttrinken ist der Körper ausgetrocknet, was auch die Apathie und Ataxie erklären würde. Irgendwann ist der Körper nicht mehr in der Lage, Muskel- und Bewegungsfunktionen aufrecht zu erhalten, wenn der Flüssigkeitshaushalt völlig aus dem Gleichgewicht geraten ist.

Wußte der TA von der hohen Urinausscheidung?

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Erst einmal: Es handelt sich um die Aujeszkysche Krankheit ( nicht: Seuche). Diese kommt, wenn auch in sehr geringer Zahl, durchaus beim Wildschwein vor. Offiziell (damit sind die Hausschweine gemeint) gilt Deutschland infolge intensiver Bekämpfungsmaßnahmen als frei von dieser Krankheit. Beim Wildschwein ist eine Bekämpfung aus verschiedenen Gründen leider nicht erfolgversprechend und wird, bis auf eine intensive Bejagung, wodurch der Infektionsdruck sinkt, auch nicht durchgeführt. Es stellt sich aber die Frage, wie dein Hund überhaupt in Kontakt mit einem Wildschwein hätte kommen können. In Bayern ist es untersagt, Hunde in Jagdrevieren auszuführen, wenn die Hunde unbeaufsichtigt frei laufen gelassen werden (Art. 56 Abs. 2 Nr. 9 BayJG).

Was letztendlich Todesursache war, hätte nur eine pathologische (Sektion), serologische, mikrobiologische, virologische und toxikologische Untersuchung aufklären können. Eine solche Untersuchung wäre aber sehr aufwendig, mit nach oben hin offenen Kosten (die der Tierhalter zu tragen hätte). Nach den Symptomen, wenn du sie vollständig beschrieben hast, halte ich Aujeszky für eher unwahrscheinlich (eigentlich bin ich da sogar ziemlich sicher).

yogibeeaar1 
Fragesteller
 29.11.2013, 21:33

weil du dich recht fachlich ausdrückst traue ich dir eine ziemlich kompetente Ahnung zu: Was wäre deine Vermutung? Muss bei Rattengift oder Schneckenkorn das Zahnfleisch immer weiß sein? Es war schon deutlich blasser als sonst aber der Tierärztin kam es nicht so blass vor.

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MonsieurXP  29.11.2013, 22:00
@yogibeeaar1

Die Farbe (Aufhellung) des Zahnfleisches (und der anderen Schleimhäute, z. B. Bindehaut) hängt davon ab, wie viel Blut in welcher Zeit verloren wird. Bei Vergiftungen durch Rattengift wird die Gerinnungsfähigkeit des Blutes herabgesetzt und es kommt zu inneren, aber auch äußerlich sichtbaren Blutungen (Nase, Fang, Urin und Kot). Letzteres wäre aber sicherlich aufgefallen. Davon unterscheiden muss man Blutungen durch innere Verletzungen oder Erkrankungen (durchgebrochenes Magengeschwür, Darmperforation, Milzriss, Aortenabriss, geplatztes Gefäßaneurisma usw.), bei denen zwar die Blutgerinnung intakt ist, die Blutung aber wegen der Größe des Defektes nicht gestoppt werden kann).

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yogibeeaar1 
Fragesteller
 29.11.2013, 22:14
@MonsieurXP

Der hund hat auch ganz leicht gezuckt am Ohr und an der rechten Gesichtshälfte (Tierärztin stellte leichte Ohrenentzündung fest) und weil das leichte Gesichts-hälften-zucken wiederholt auftrat (ca alle 10 Std mal kurz) sagte die TA sie könnte Staupe nicht ausschließen.. Impfungen wurden nicht jedes neu Jahr aufgefrischt (weil ich dachte des brauchts net und ich selber bin halt Impfgegner -hate me now) Die ersten 1 bis2 Jahre wurde er jedoch gewissenhaft geimpft und ich dachte es reicht für 10 Jahre. Außerdem war er so vor Lebendigkeit strotzend dieser Hund dass ich mir nie im Leben bei ihm irgendeine Art von Krankheit hätte vorstellen können. Er war immer so eifrig und wach im Moment. Also ausschließen konnten sie demnach nicht Giftköder, Gehirntumor, Gehirnschläge (mehrere hintereinander auf 4 Tage verteilt), Staupe

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Ist in Deutschland (München) vollkommen auszuschließen dass heimische Sauen die Aujeszkysche Seuche nicht in sich tragen?

Ja, das kannst du garantiert ausschließen!!!

dass Jäger zur Jagdsaison extra importierte Sauen unter die Heimischen mischen damit der Jagderfolg gesteigert wird?

Sowas wirst du in Deutschland nicht erleben!!! Wir haben reichlich und viel zu viele Schwarzkittel in den Revieren.

Beim Spaziergang kann ich einen Wildschwein-biss nicht komplett ausschließen

DOCH, das kannst du ausschließen, denn den Angriff hätte der Hund nicht überlebt!!!

Mir bleibt nichts anderes als dir zu sagen, dass es mir leid tut dass du deinen Hund aufgeben musstest; aber dort wo er jetzt ist, auf der anderen Seite der Regenbogenbrücke, da geht es ihm gut und er muss nichts mehr aushalten und nicht mehr leiden...

Muss eine vergiftung immer mit starken Krämpfen und starkem Erbrechen einher gehen? Oder wäre es evtl. möglich dass ein Hund der zb. nur einen geringe Menge zb. Schneckenkorn erwischt hat gar nicht krampf und nur wenig erbricht???

er hatte in den letzten STunden starke Apartie, Ataxie, Schleimfäden am Maul z.T. Speichelblasen, Hächeln, in der Ecke herumstehen, neuen Liegeplatz suchen, aufstehen gehen -gekrümmt wie eine Sichel der Rumpf (Ataxie?) Kopf nach unten, Wirrer Blick, Geistig komplett weggetreten,

Wenn das Blutbild unauffällig war wird es ohne Autopsie unmöglich da was genaues zu sagen.

Und Aujetzky halte ich für auisschließbar. Zum einen ist das Virus nicht gerade häufig in D und zum anderen glaube ich definitiv nicht das ein franze Bulli die Begegnung mit einem Wildschwein überlebt.

Wildschweine gibts genug, diese Plage importiert niemand.

yogibeeaar1 
Fragesteller
 29.11.2013, 21:54

danke für deine Antwort. Wir haben von der Autopsie abgesehen da uns der Gedanke dass der Hund aufgeschnitten wird nicht gefiel außerdem waren die Klinikosten ohnehin schon recht hoch. Woher wissen die Leute denen Vergiftung beim Hund diagnostiziert wird eigentlich sicher dass es das war? Ich meine bei denen könnte es doch ebenso Gehirntumor sein? Oder ist es je nach Tierarzt und wenn einer nicht gleich richtig behandelt sagt er hinterher einfach "Gehirntumor"?

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makazesca  29.11.2013, 22:07
@yogibeeaar1

q@yogibeeaar1 hör auf nach gründen zu suchen -- nein ärzte reden sich nicht raus und si e erkenne vergiftungen sehr schnell ,weil sie täglich damit zu tun haben. auch die symptome eines gehirntumors können sie relativ gut erkennen ,gerade in einer klinik , wo täglich solche fälle eingeliefert werden-- hör auf dir selber das herz zu zerschneiden -dann hättest du eben doch einer autopsie zustimmen müssen , wenn du mit der diagnose nicht klar kommen kannst.

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MonsieurXP  29.11.2013, 22:09
@yogibeeaar1

Woher wissen die Leute denen Vergiftung beim Hund diagnostiziert wird eigentlich sicher dass es das war?

Tun sie nicht. Das ist praktisch immer eine Verdachtsdiagnose.

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Seshikas  29.11.2013, 22:21
@MonsieurXP

Monsigneur xp: Das ist Unfug.

Über das Blutbild kann ich die Wirkung vieler Gifte genau sehen.

Yogi: Ich weiss wie schlimm sowas ist. Man fängt dann immer an mit hätte wäre wenn und so unsinnigen Gedanken. Das bringt nichts. Versuch mit dem Ergeb nis klarzukommen. Uns wurden 2 Hunde vergiftet, die eine hat überlebt und ihr geht es mittlerweile gut. Das liegt zum einen an monatlich 150€ für Medikamente und zum anderen an der art des giftes. Aber ich kenne viele Fälle wo sich die Besitzer irgendwann wünschen es wäre schnell vorbei - weil Hund stirbt bei vielen Giften langsam auf raten - immer wieder versagt was anderes zund das ende der quälerei ist oft der tod. Sei fro das dein kleiner Freund nicht lang leiden musste. Egal ob Tumor, Schlag, Gift, Virus oder sonstwas - er braucht sich nicht mehr quälen. Ihr habt alles getan und manchmal passieren solche Dinge.

Und nicht vergessen:

Ein guter Hund stirbt nie

Ein guter Hund stirbt nie - er bleibt immer gegenwärtig. Er wandert neben Dir an kühlen Herbsttagen, wenn der Frost über die Felder streift und der Winter näher kommt, sein Kopf liegt zärtlich in Deiner Hand wie in alten Zeiten.

Mary Carolyn Davies

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