Immobilenkauf?

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Für die erste Immobilie haben wir sechs Jahre gesucht, weil es eine bestimmte Lage sein sollte und ein freistehendes Einfamilienhaus werden sollte.

Ist es auch geworden, ist aber eine ganz andere Geschichte.

Voraussetzungen für den Erwerb und dauerhaften Besitz:

1. Eigenkapital, je mehr desto besser, weil das

a) die Kreditsumme verkleinert und somit die monatliche Belastung,

b) die Höhe des Ausfallrisikos geringer ist (bessere Zinsen),

c) durch die geringere Anuität schnell Geld für eine zusätzliche Tilgung angespart werden kann,

Auf was muss geachtet werden (auf alles), insbesondere sollten der Vertrag und die Leistungsbeschreibung von einem Fachanwalt für Baurecht gepr9ft werden. Ihr solltet den Vertrag und die Leistungsbeschreibung VOR der Unterschrift von einem Fachanwalt für Baurecht prüfen lassen, kostet ca. 1.000€ aber ist jeden Euro wert.

Das erste Haus wäre auf Grund "suboptimaler" Bauausführung und geschickt formulierten Vertrages fasst eine Katastrophe geworden, wenn der Architekt sich nicht bei seiner Berufsehre angegriffen gefühlt hätte und dann einiges auf seine Kappe genommen hätte.

Beim letzten (aktuellen) Haus hat uns der für uns gut formulierte Bauwerkvertrag immense Kosten erspart, ein Vielfaches der Anwaltskosten.

Praktische Tipps.

* Unter JEDEN Schalter kommt direkt eine Steckdose,

* Dort wo ihr eine Steckdose plant, solltet ihr zwei einbauen,

* Plant einen Schlafraum im Erdgeschoss, damit im Alter nicht das ganze Haus (sehr teuer) umgebaut werden muss! Den könnt ihr als Büro oder Gästezimmer nutzen, bis ihr ihn braucht,

* Wenn möglich solltet ihr eine Wärmepumpe nutzen,

* Lasst auch prüfen, ob ein Eisspeicher möglich ist, der hilft sehr wenn es darum geht Wärme für die kalten und dunklen Monate zu speichern,

* Die Nutzung von Photovoltaik und Sonnenkollektoren solltet ihr zumindest vorbereiten lassen (Statik, Leerrohre, Platz für zweiten Zähler), das kostet erstmal nur ein paar hundert Euro,

* In jeden Raum wird eine Doppelnetzwerkdose CAT 6 gelegt, damit das jeweilige WLAN auch Dampf hat,

* Lasst euch kein WDVS Wärmedämmverbundsystem aufschwatzen (das hält keine 30 Jahre und ust dann Sondermüll), lieber Porotonsteine mit Perlitfüllung und dann Ziegelwand davor mit Zwischendämmung aus Papierflocken, Kokosfasern etc, das hält mindestens 100 Jahre,

Baunebenkosten(Fallen oder Fallstricke):

ALLES was nicht in der Bauleistungsbeschreibung steht verursacht Baunebenkosten.

1. Alle Gebühren (Notar, Grundbuch, Vermesser, Grunderwerbsteuer, Bauversicherung, Anwalt zur Vertragsprüfung) ca. 8-10% der Bausumme;

2. Alle Leistungen, die nicht in der Bauleistungsbeschreibung stehen, aber dazugehören, (Erschließung des Grundstücks, Baustraße, Baustrom und Bauwasser, Garage, Terrasse, Garten, Straßenfertigstellung und Garagenauffahrt) ca. 20% der Bausumme;

Das sind die Hauptbestandteile der Baunebenkosten.

Sobald die erste Immobilie zügig (max.15 Jahre) komplett bezahlt ist und ihr weiterhin gutes Geld verdient schmeißen euch die Banken die Kohle fast hinterher, weil ihr gezeigt habt wie gut ihr mit Geld / Schulden umgehen könnt und für die zweite Immobilie zusätzlich die erste als weitere Sicherheit eingesetzt werden kann, das Verlustrisiko der Bank geht gegen Null.