Immer die Hand reichen zur Begrüßung obwohl man sich schon länger kennt?
Ich (40 Jahre) habe seit einem Jahr einen Freund. Sein Vater (74 Jahre) reicht mir jedes Mal die Hand zur Begrüßung, obwohl wir uns nun schon oft gesehen haben und gut kennen. Für mich fühlt sich das sehr distanziert an und es verunsichert mich, weil ich es so nicht kenne. Ich kenne es eher, dass man sich umarmt, wenn man sich besser kennt. Ich möchte ihn auch nicht überrumpeln. Wie seht ihr das? Danke für eure Meinungen... Das Thema "Begrüßung" ist für mich irgendwie ein schwieriges Thema geworden...
4 Antworten
Ich bin zwar noch keine 60, aber Hand schütteln war und ist bei uns "normal" und ein Zeichen von Nähe oder Wertschätzung, umarmen eher ungewöhnlich.
Hat sich nach Corona jedoch auch verändert, das mit Hand geben.
Ist Kulturkreis und Generationen anhängig und daher immer anders. Würde ich daher nichts rein interpretieren.
Du solltest das nicht persönlich nehmen. Mein Vater war auch so. Der wäre nie auf die Idee gekommen meine Frau zu umarmen, obwohl er sie sehr mochte. Wenn es mal passierte, dann hat sie ihn eher gezwungen und das war ihm sichtlich unangenehm. Ist halt noch eine Generation von Männern, die es jetzt nicht unbedingt gelernt hat, ihre Emotionen nach außen zu tragen, geschweige denn, im sozialen Umgang, körperlich zu werden.
Sein Vater ist 74 und ihr kennt euch ein Jahr. Das heisst, erst nach Corona.
Durch Corona änderte sich das Begrüssungsritual schon etwas. So umarmen mein Vater uns ich seither auch nicht mehr. Er ist 96.
Trotzdem ist das Verhältnis sehr herzlich. Es hat also nichts mit dir zu tun, sondern, dass er sich da halt diese etwas formellere Begrüssung angewöhnt hat.
Vielleicht gehörte er auch schon vorher zu den Leuten, die Umarmungen nicht sonderlich mochten und er es nun eben gar nicht mehr erst dazu kommen lässt.
Viel wichtiger ist doch, dass er Verbal auch Interesse an deinem Leben zeigt. Du spürst, dass du willkommen bist und er dich nicht wie einen ungebetenen Gast behandelt.
Ich würde mir da keine Gedanken dazu machen, wenn er dir Gegenüber nicht auch sonst abweisend wirkt.