Im christlichen Glaubensbekenntnis heißt es von der Kirche, dass sie EINE, heilig, katholisch und apostolisch ist?

Das Ergebnis basiert auf 13 Abstimmungen

Ich bin katholisch und verstehe es so: 31%
Ich bin gar kein Christ, will aber auch was dazu sagen: 23%
Ich bin freikirchlich und verstehe es so: 15%
Ich bezeichne mich als "nur Christ" und verstehe es so: 15%
Ich bin evangelisch und verstehe es so: 8%
Ich bin orthodox und verstehe es so: 8%
Ich bin altorientalischer Christ und verstehe es so: 0%

11 Antworten

Das entspricht dem Original von Annodazumal. Die evangelischen Christen lassen "katholisch" weg. Das klingt denen zu mißverständlich. Die orthodoxen und andere Richtungen haben das "katholisch" im Glaubensbekenntnis dabei. Katholisch heißt allumfassend. Das betraf damals gar keine Konfession. Die gab es ja auch gar nicht. Es soll aber auch zu Diskussionen unter evangelischen Geistlichen gekommen sein, ob mn das rausnehmen sollte. Ansonsten ist alles gleich.

Ich bin freikirchlich und verstehe es so:

Diese Aussage dürfte wohl bedeuten, dass die katholische Kirche meint, dass nur sie das Heil trägt und dass niemand außerhalb dieser Kirche gerettet werden kann.

Das ist natürlich völlig unbiblisch und auch nicht christlich.

Denn gerettete Christen sind alle, die an Jesus als ihren Herrn und Erlöser glauben, vertrauen und folgen. Die Kirchen- bzw. Gemeindezugehörigkeit spielt dabei überhaupt keine Rolle!

Doch gerade in die katholischen Kirche, die sich als die einzige richtige ansieht, gibt es viele außerbiblische Irrlehren: Katholische Fragen

wolfruprecht  07.08.2023, 12:33
Diese Aussage dürfte wohl bedeuten, dass die katholische Kirche meint, dass nur sie das Heil trägt und dass niemand außerhalb dieser Kirche gerettet werden kann.

Das ist ein krasses Missverständnis. Auch die Katholische Kirche selbst sieht es nicht so, wie du es (falsch) verstanden hast.

Das ist natürlich völlig unbiblisch und auch nicht christlich.

Aufgrund deines Missverständnisses ist deshalb auch deine Schlussfolgerung falsch, dass es sich im Credo bei "katholisch" nur um die "Römisch-Katholische Kirche des lateinischen Ritus" (= das, was gemeinhin mit katholisch gemeint wird) handeln würde.

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chrisbyrd  08.08.2023, 08:11
@wolfruprecht

Es wäre schön, wenn die katholische Kirche nicht meinen würde, dass das Heil nur als Katholik erreicht werden kann und dass nur Katholiken errettet werden können.

Eine Userin, die hier häufiger schreibt und die eine katholische Ausbildung absolviert hat, habe ich in dieser Richtung verstanden. Dazu hat mir ein Orthodoxer auch mal geschrieben, dass nur Orthodoxe errettet werden können (die gleiche Aussage, nur in der orthodoxen Kirche).

Das halte ich nicht nur für großen Unfug, sondern auch für gefährlich. Denn errettet werden Menschen nicht durch die Mitgliedschaft zu Organisationen, sondern, wenn sie Jesus glauben, vertrauen und folgen!

Aber wie gesagt: Es wäre schön, wenn die Kirche bei Nichtkatholiken die Möglichkeit des Heils und der Errettung anerkennen würde.

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wolfruprecht  08.08.2023, 09:58
@chrisbyrd
Es wäre schön, wenn die Kirche bei Nichtkatholiken die Möglichkeit des Heils und der Errettung anerkennen würde.

Das tut sie doch. Lies dazu mal einige Dokumente des Zweiten Vatikanischen Konzils, allen voran "Nostra Aetate" (Ist nicht so umfangreich, ich meine mich zu erinnern, dass es so 20-30 Seiten sind). Das ist die offizielle Lehre, nicht irgendeine Meinung eines Theologen oder so. Genau dieses Dokument war ja weiterer Grund, dass die Traditionalisten um Erzbischof Marcel Lefevre die Beschlüsse des Vaticanum II nicht anerkennen wollten.

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chrisbyrd  09.08.2023, 11:04
@anonymos987654

Entscheidend ist, dass Jesus weiß, dass Menschen nicht nach ihrer Zugehörigkeit zu einer Gemeinde oder Kirche errettet werden, sondern dadurch, dass Sie Jesus glauben, vertrauen und folgen (vgl. Johannes 3,16-18 und Johannes 5,24). Darauf kommt es an!

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anonymos987654 
Fragesteller
 10.08.2023, 20:18
@chrisbyrd

Es ist genauso wichtig, dass Menschen mit Vorurteilen wissen, dass die katholische Kirche Nicht-Katholiken NICHT ausschließt vom Heil.

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chrisbyrd  11.08.2023, 10:47
@anonymos987654

Falls du mich mit den Vorurteilen meinst, passt das nicht so gut. Denn ich dachte früher, dass die katholische Kirche Nicht-Katholiken nicht vom Heil ausschließt. Also genau das, was du geschrieben hast.

Aber hier haben mir mehrere katholische User das Gegenteil erklärt, z. T. hatten sie sogar eine katholische Ausbildung absolviert. Und der User wolfuprecht hat oben erklärt, dass die katholische Kirche sehr wohl lehrt, dass Heil und Errettung nur in der katholischen Kirche und nicht außerhalb zu finden sind.

Von daher frage ich mich, was davon jetzt stimmt?

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chrisbyrd  12.08.2023, 09:42
@anonymos987654

Also "Aussage gegen Aussage", wenn man so möchte...

Doch im Prinzip ist es auch völlig irrelevant, was Menschen, Kirchen oder Gemeinden zu diesem Thema sagen.

Es kommt nur darauf an, was uns Gott in seinem Wort, der Bibel, dazu mitteilt!

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chrisbyrd  12.08.2023, 12:53
@anonymos987654

Wie ich den Text verstanden habe, geht es darum, dass die katholische Kirche doch nicht lehren soll, dass es außerhalb der Kirche kein Heil gibt.

Aber andere katholische User hier auf Gutefrage haben mir das Gegenteil gesagt, dass es das Heil nur in der katholischen Kirche gibt und nicht außerhalb davon.

Das meinte ich mit "Aussage gegen Aussage". Also die Aussagen der von dir verlinkten Seite (falls ich sie richtig verstanden habe) gegen die Aussagen der katholischen User, auf die ich mich bezogen habe.

Oder habe ich die Seite falsch verstanden?

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anonymos987654 
Fragesteller
 12.08.2023, 13:10
@chrisbyrd

Der Eindruck, dass "Aussage gegen Aussage" steht, entsteht durch eine Unklarheit der Begriffe.

Es geht vor allem um den Begriff "katholische Kirche".

Der kleinste Teil der katholischen Kirche ist für uns sichtbar: Nominelle Kirchenmitglieder und aus denen besonders diejenigen, die vollständig nach den kirchlichen Regeln leben. Diese sichtbare Kirche wird auch als "Leib" bezeichnet.

Der größere Teil der katholischen Kirche ist unsichtbar und wird als "Seele der Kirche" verstanden. Zu diesem Teil gehören alle anderen Menschen, die gläubig und/ oder guten Willens sind. Gott sieht das Herz an.

Wenn also jemand von den ganz strengen konservativen Katholiken sagt, das man nur dann gerettet werden könne, wenn man "katholisch" ist, so ist damit genau diese Zugehörigkeit zur Seele der Kirche gemeint.

Leider differenzieren da nicht alle User hier in ihrer Ausdrucksweise oder haben sich mit den kirchlichen Dokumenten dazu auch noch nicht intensiver beschäftigt.

Apropos solche Zitate wie "Extra ecclesia nulla salus." muss man im Kontext lesen. Dieser Satz z.B. wurde damals zu K a t h o l i k e n gesagt, und nicht "über irgendwelche andere". Denn wenn jemand schon einmal zur katholischen Kirche gehört und sogar schon mal gläubig war, soll er bei dieser Gemeinschaft bleiben, wie es heißt:

Joh 6, 67 "Da sprach Jesus zu den Zwölfen: Wollt ihr auch weggehen? 68Da antwortete ihm Simon Petrus: HERR, wohin sollen wir gehen?"

Hebr 10,23 "Lasst uns festhalten an dem Bekenntnis der Hoffnung und nicht wanken; denn er ist treu, der sie verheißen hat; 24 und lasst uns aufeinander achthaben und einander anspornen zur Liebe und zu guten Werken 25 und nicht verlassen unsre Versammlung, wie einige zu tun pflegen, sondern einander ermahnen, und das umso mehr, als ihr seht, dass sich der Tag naht."

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chrisbyrd  12.08.2023, 13:19
@anonymos987654

Die Userin, die eine katholische Ausbildung absolviert hat, dürfte diese Begriffe und Argumente kennen. Sie scheint aber davon überzeugt, dass es das Heil nur in der katholischen Kirche gibt und nicht außerhalb davon.

Aber gut, das ist auch nicht mein Thema, sondern ein Thema der katholischen Kirche.

Mir kommt es nur auf das an, was die Bibel lehrt. Vorbild für Christen sind für mich die Beröer, die alles anhand der Bibel (bzw. den biblischen Schriften, die ihnen zu dieser Zeit vorlagen) überprüften:

  • "Sie forschten täglich in der Schrift, ob es sich so verhalte" (Apostelgeschichte 17,11b).

Denn:

  • "Die ganze ist von Gott eingegeben und nützlich zur Belehrung, zur Überführung, zur Zurechtweisung, zur Erziehung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes ganz zubereitet sei, zu jedem guten Werk völlig ausgerüstet" (2. Timotheus 3,16-17).
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anonymos987654 
Fragesteller
 12.08.2023, 13:33
@chrisbyrd

"Die Userin, die eine katholische Ausbildung absolviert hat, dürfte diese Begriffe und Argumente kennen."

Das ist eine Fehlannahme. Die betreffende Userin z.B. hat die Katechisten-Ausbildung gemacht. Das ist ein berufsbegleitendes 4-semestriges Studium. In so kurzer Zeit lernt man nicht allzu viel. Dies Studium ist zudem speziell als Vorbereitung auf die spätere Bekehrung von Muslimen ausgerichtet.

Bei vielen Fragen kommt man nur dann weiter, wenn man immer wieder Fragen stellt und weiter forscht. Wer einfach nur sein Studium abgehakt hat, hat damit noch nicht automatisch alles hinterfragt und durchdacht.

Insofern ist die Haltung der Beröer für uns ein gutes Vorbild. Im Glauben gibt es keine Stagnation, sondern wir können immer wieder etwas vertiefen und besser verstehen.

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Ich bin evangelisch und verstehe es so:

Im evangelischen Glaubensbekenntnis steht: Ich glaube an den Heiligen Geist, die Heilige christliche Kirche…

Bei den Katholiken ist es die heilige katholische Kirche. Hab ich auch kein Problem mit, weil katholisch allgemein heißt und ich darunter nicht die Konfession verstehe, sondern die Gesamtheit der Christen, die die Kirche ja ausmachen.

Also ob man noch mal betont, dass die Kirche christlich ist (ursprünglich irgendwie doppelgemoppelt, aber ganz gut in einer Zeit, indem sich auch Sekten Kirche nennen)oder ob man betont, dass sie allgemein ist, ist für mich relativ unwichtig.

Apostolisch: ich bin gerade nicht sicher, wer das im Glaubensbekenntnis drin hat, aber jede christliche Konfession richtet sich hoffentlich nach der Lehre der Apostel, die das Evangelium ja zuerst verbreitet haben.

Wo ich raus bin ist, wenn man nur Kirchen anerkennt, wo die Pastoren durch apostolische Sukzession geweiht werden. Wenn also Berufung nicht mehr reicht, sondern man muss die Segnung von jemanden empfangen haben, der sie von jemanden empfangen hat, der sie von jemanden empfangen hat….etc. ….bis man bei einem biblischen Apostel angelangt ist, der einst jemanden segnete, der das weitergab.

Ist ja schön, wenn es so ist, beschränkt Gottes Wirken aber doch sehr auf traditionelle Vorstellungen.

anonymos987654 
Fragesteller
 06.08.2023, 20:17

"ich bin gerade nicht sicher, wer das im Glaubensbekenntnis drin hat"

Die Evangelischen haben 2 Glaubensbekenntnisse:

https://de.wikipedia.org/wiki/Christliche_Glaubensbekenntnisse

Und diese 4 Worte sind bei katholischen und evangelischen Christen gleich, außer dass "katholisch" übersetzt wurde zu "allgemein".

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Pausenraum  06.08.2023, 20:22
@anonymos987654

Hast du das im evangelischen Gottesdienst schon mal so erlebt?

Nichts gegen offizielle Bekenntnisse, aber im Normalfall kennt man als Normalchrist die, die man sonntags im Gottesdienst spricht. Und bei mir war die Kirche da immer christlich 🤷‍♀️

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Ich bin katholisch und verstehe es so:
  • Eine (Kirche) = ein Leib (vgl. Paulus), nicht zwei, drei, vier, viele.
  • heilig = es ist sein Leib, gehört ihm; es ist seine Kirche
  • katholisch = alle Christen umfassend
  • apostolisch = auf die Apostel gegründet
Ich bin gar kein Christ, will aber auch was dazu sagen:
Einheit, Heiligkeit, Katholizität und Apostolizität, 
die als wesentliche Charaktereigenschaften der Kirche erstmals 381 auf dem ersten Konzil...

Ich antworte aber speziell, weil ich etwas "dazu sagen" darf. Dies empfinde ich als Gnade.

Alle anderen haben ja bereits irgend etwas "verstanden".

Danke