Ikarus Mutter/Daedalus Frau?

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Die Mutter des Ikaros (griechisch: Ἴκαρος; lateinisch: Icarus) ist Naukrate (griechisch: Ναυκράτη: lateinisch: Naucrate oder Naucratis), eine Sklavin des Königs Minos (griechisch: Μίνως; lateinisch: Minos). Daidalos (griechisch: Δαίδαλος; lateinisch: Daedalus) hat sie auf Kreta getroffen. In den meisten Quellen zum Mythos wird sie nicht erwähnt. Auch in Texten, in den denen sie erwähnt ist (Apollodor(os), Epitome 1, 12; Tzetzes Chiliades 1, 498 - 499), wird nur sehr knapp erzählt.

Vielleicht hat nach dem Mythos Naukrate im Palast von Knossos/Knosos (griechisch: Κνωσσός/Κνωσσός: lateinisch: Conssus/Cnosus) Dienstleistungen verrichtet.

Interessant ist der Name Naukrate, der in der griechischen Sprache „mit Schiffen Macht habend“ oder ähnlich bedeutet. Darin könnte eine Annahme einer kretischen Seeherrschaft in minoischer Zeit stecken.

Über Iapyx (griechisch: Ἰάπυξ; lateinisch: Iapyx) ist erzählt worden, er sei Sohn des Daidalos/Daedalus und einer kretischen Frau gewesen (Strabon, Geographika 6, 279), als Sohn des Daidalos/Daedalus erwähnen ihn Plinius, Naturalis historia 3, 11 [102]; Solinus, De mirabilibus mundi/Collectanea rerum memorabilium 2.

Apollodor, Bibliotheke : Götter- und Heldensagen. Herausgegeben, übersetzt und kommentiert von Paul Dräger. Düsseldorf ; Zürich : Artemis & Winkler, 2005 (Sammlung Tusculum), S. 245 (Apollodor(os), Epitome 1, 12):

„<Appolodor sagt,> daß Minos, sobald er bemerkt hatte, daß die <Leute> um Theseus geflohen seien, Daidalos als den Schuldigen im Labyrinth zusammen mit seinem Sohn Ikaros einschloß, der ihm von einer Sklavin des Minos, Naukrate, geboren worden war.“

Tzetzes Chiliades 1, 498 - 499 über Daidalos:

„Und er flieht zu Minos. Dort paart er sich mit der Sklavin Naukrate und zeugt Ikarios.“