Ich werde gemobbt wegen meiner Herkunft (Russland) Was kann ich tun?

6 Antworten

Nein, du wirst nicht wegen deiner Herkunft gemobbt. Mobber brauchen gar keine speziellen Gründe und jeder kann davonbetroffen sein. Es ist schon klar, dass sie sich jetzt für dich dein Herkunftsland ausgesucht haben, aber wenn du aus Wanne-Eikel kommen würdest, hätten sie es auf deine Haarfarbe oder Schuhmarke abgesehen.

Versuche die Lehrer noch einmal ganz konkret anzusprechen. Sage ausdrücklich, dass du gemobbt wirst und darunter leidest, dass du unbedingt etwas dagegen unternehmen musst und dass es im Interesse der Schule ist, dass das nicht so weiter geht. Wende dich an den Vertrauenslehrer und wenn das Problemnicht umgehend gelöst wird auch an den Direktor. Da Mobbing eine Straftat ist, ist auch die Polizei ein passender Ansprechpartner.

Es kommt oft vor, dass Lehrer die Mobbingprobleme zunächst nicht ernst genug nehmen. Erst wenn du dich massiv einsetzt, steigt die Chance, dass die Probleme wahrgenommen werden. Hole dir mehr Hilfe. Schon ein Freund, der als Zeuge mitkommt, macht deinen Standpunkt deutlicher.

"Sich wehren" ist leicht gesagt. Zurückmobben ist der falsche Weg und Gewalt ist kontraproduktiv. Die einzige Lösung ist sich Hilfe zu besorgen, aber das ist ganz schön schwer. Ich wünsche dir viel Erfolg!

Da rein da raus, steh zu deiner Herkunft. Du kannst Sie nicht verbergen. Die Schule kann ein grausamer Ort sein. Nur solltest du dich, auf deine Leistung konzentrieren. Es wird immer in deinen Leben Menschen geben, die gegen dich schießen. Später wird das alles egal sein. Mach dein Ding und lass dich nicht runterziehen. Denk an deine liebsten.

Hi.

Du wirst nicht wegen Deiner russischen Herkunft gemobbt. Die wollen DICH mobben, und das ist was, was funktioniert. Würde es nicht klappen, würden sie was Anderes suchen.

Es ist jetzt gängige Lehrmeinung, dass die Mobber schuld sind. Ich vermute mal, dass diese Meinung hier schon Viele vertreten haben, deswegen gehe ich da gar nicht drauf ein und führe mal ne andere Sichtweise aus.

Meine Erfahrung sagt, dass ein Mobbingopfer mit seinem Verhalten dafür sorgt, Opfer zu werden. Ausgrenzung ist soziologisch ganz normal, passiert ab 3 Leuten, dafür sind wir gebaut. Die Gesellschaft bemüht sich zwar, das rauszudressieren, aber gegen Programmierung was zu machen ist schwer.
Geschichte von mir: ich würde nicht sagen, dass ich gemobbt wurde, das ist zu hart, aber ausgegrenzt wurde ich definitiv. Wenn ich da mal reflektiere, dann lag das eindeutig an mir! Ich hab mich komisch, will sagen nicht normal, will sagen nicht der Norm entsprechend verhalten. Hab z.B. nicht gegrüßt, wenn ich jemandem aus meiner Klasse begegnet bin (z.B. morgens auf dem Gang). Hab prollige Initiationsunverschämtheiten missverstanden (war sehr behütet). War generell sehr zurückhaltend, distanziert. Das lag an Schüchternheit und Angst vor einer Ablehnung, wurde aber wohl als Arroganz missinterpretiert. Zusätzlich war ich n ziemlicher Spätzünder, war also noch eher Kind, wo die Anderen eher Jugendliche waren. Und ich hab mich nicht gewehrt, hab das mit mir machen lassen. Später habe ich dann mal geschaut, was ich anders mache als die Anderen. Was ich ändern kann, mich der Zwangsgruppe anzupassen aber immer noch ich selbst bleiben kann. Hat so nicht geklappt, weil ich hatte den Opferstempel ja schon.

Was mir sehr geholfen hat, war, als ich gemerkt habe, dass die Anderen in einer körperlichen Eskalation keine Sonne sehen. Gut, ich hatte Kampfsport gemacht, seit ich 5 bin. Und da gab es diese Situation, wo mir der Kragen geplatzt ist. Ich bin nicht stolz drauf, aber Ende vom Lied war, dass 2 lagen und einer geflohen ist. Ab dann habe ich es machiavellistisch gesehen: "sie müssen mich nicht lieben, solange sie mich (ehr-)fürchten." Allein dieses Wissen hat meinem Ego Aufwind gegeben. Und die Kombi aus gruppenangepasstem Verhalten und Selbstbewusstsein hat mich dann aus der Opferrolle rausgebracht. Ich wurde nie zum Multiplikator in der Klasse, aber wer will das schon. Ich hatte meine Leute und sonst meine Ruhe.

Also, wenn Du wie ich der Meinung bist, dass Du nur Dich, nicht aber die Anderen ändern kannst, dann versuche Folgendes: Ist n zweigleisiges System, Du machst Beides parallel.

Erstens brauchst Du Selbstbewusstsein. Das geht mM am Besten über n Hobby. Such Dir was, wofür Du brennst, was Du gerne tust. Und dann mach das nicht nur zum Spaß, sondern investiere ca. die Hälfte der Zeit effizient besser zu werden. Und mach das Ding oft. Da wirst Du gut werden und Du wirst Lob bekommen. Und Du wirst Kontake zu Gleichgesinnten knüpfen. Optimalerweise ist das n angesehenes Hobby und nicht Warhammerfiguren anmalen oder so (versteh mich nicht falsch, das ist große Kunst. Aber halt verlacht). Bei mir war es bis 17 der Kampfsport, ab dann hat mich die Gitarre gepackt. Bis heute. Wenn es Dir um Effizienz geht und Du handgemachte Musik magst, dann rate ich zur Bassgitarre: Du musst gar nicht viel können und bist schon n gefragter Mann. So teuer sind die anfangs auch nicht. Ne Band ist ne gute Homebase und unter Musikern lernt man sich wahnsinnig schnell kennen (im Proberaum, bei Konzerten, ...). Und beim Bass musst Du hast nicht erst mal sehr gut sein, weil es so viel Konkurrenz gibt wie bei der Gitarre.

Und zweitens solltest Du mal die Anderen beobachten. Was machen die anders als Du? Wenn Du gute Freunde hast, dann kannst Du die auch mal um Kritik bitten. Und dann einfach rumprobieren. Mach ein Projekt daraus, dann ist n Misserfolg nicht persönlich, sondern Lerneffekt, der weiter bringt.

Gut, bei mir hats funktioniert. Ist jetzt keine Garantie, aber ich halte es so für sinnvoller als den üblichen Weg. Weil wenn der funktionierte, dann wäre das Thema Mobbing ja kein Thema mehr.

Geh zu einem vertrauenslehrer, einem mobbingbeaugtragten oder zum Direktor...

Schlag sie mit deinen eigenen Waffen :)

Aber ich find es immer so genial aus welchen Gründen Menschen meinen andere ausgrenzen "zu dürfen"