Ich weiß nicht, was ich beruflich machen soll und das treibt alle um mich und mich in den Wahnsinn. Wie arbeite ich konstruktiv daran?

12 Antworten

Hey du :)

mir ging (geht es zum Teil auch heute noch) so wie dir.

Habe ein Abi von 1,7 und kann mir soo vieles vorstellen, was ich machen könnte und dadurch ist die Entscheidung so schwer. Jede Entscheidung FÜR etwas ist dann eben eine Entscheidung GEGEN all die anderen Wege. Dadurch konnte ich mich auch für nichts entscheiden was ich machen möchte und war am selben Punkt wie du.

Ich habe ein Auslandsjahr gemacht (Europäischer Solidaritätskorps- kann ich nur empfehlen) und studiere jetzt dual BWL.

Mich hat es lange Zeit abgeschreckt wegen der Stereotype zu BWLern. Da ich Dual studiere, arbeite ich während meines Studiums aber in den Abteilungen Einkauf, E-Commerce, Trade Marketing, Eventmanagement und Global Communications. Selbst wenn ich danach für mich entscheide, dass da nichts so richtig dabei war kann man im Master zum Beispiel Wirtschaftspädagogik machen und Lehrer werden oder einen Master in anderen Bereichen. Ich denke ein Duales Studium kannst du auch in Betracht ziehen- man verdient auch Geld und ist finanziell nicht abhängig.

Mir hat auch geholfen, sich ganz viele Stellenbeschreibungen anzusehen und bei den Interessanten die Anforderungen, welches Studium erforderlich ist!

Studienberatung von der Bundesagentur für Arbeit war bei mir auch toll- hängt aber vom Berater ab. Der Check-U Test war auch nicht komplett abwegig von den Ergebnissen.

Auf LinkedIn kannst du auch Mal schauen wie die Lebensläufe von Leuten sind, die in deinen Augen einen coolen Job haben. Passe nur auf und behalte im Hinterkopf, dass das im Endeffekt auch Social Media ist und alles so dargestellt ist, dass es möglichst "krass" wirkt.

Dass du nicht einfach irgendwas studieren willst, verstehe ich. Dennoch gilt oft "try and error" und durch ein Studium, bei welchem du merkst, "das ist nichts", findest du vielleicht eines was besser passt. Auch Modulpläne etc sind dann einfacher zu verstehen- finde ich. Studienberatung der Unis ist bestimmt auch gut, oft wird auch der Kontakt zu Studenten vermittelt, die den Studiengang gerade belegen.

Ich hoffe, es waren ein paar Tipps dabei die dir helfen. Und vergiss nie, dass ein Bachelor von drei Jahren nicht dein ganzes Berufsleben bestimmen wird- außer du willst es und bist glücklich in dem Beruf! :) Daran muss ich mich auch immer wieder erinnern

Ich sende Dir ganz viel Durchhaltevermögen dabei, Deinen Weg zu finden!

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Oh je, da hat aber einer schon früh seine erste Lebens-Sinnkrise.

AAAber, da kommt man raus. Mit einem Abi von 1,7 lässt sich was anfangen.

Du schreibst ja von vielen Jobs, die du schon probiert hast. Damit weißt du ja im Prinzip schon, wie es so läuft in der Arbeitswelt.

Diese ganzen Tests kannst du vergessen. Dein Problem ist, du hast noch nicht das nötige Selbstbewusstsein, eine "Entscheidung fürs Leben" zutreffen. MUSST DU AUCH NICHT! Mach dir klar, dass du immer wieder anders entscheiden kannst. Aber entscheide! 

Erster Schritt: Nickname ändern!! Er ist negativ, und zeigt schon, wie du zur Zeit so denkst.

Beruflich würde ich eine Lehrstelle im Bereich Kommunikation oder Journalismus suchen. Arbeitsamt hilft.

In drei Jahren kannst du dann studieren, was dir gefällt, oder im Job bleiben.

Übrigens: Man kann an der Kasse auch durchaus "echt" freundlich sein, lege auch gleich mal deine Vorurteile und Einstellungen zur Arbeit ab. Das hilft auch bei der Selbstfindung.

frissdichselbst 
Fragesteller
 13.06.2017, 15:17

Ich meinte damit nicht das alle einem da Freundlichkeit vortäuschen, ist vielleicht ungünstig formuliert. Was mich gestört hat, ist das Kunden einen wirklich schlecht behandeln, unhöflich sind etc und ich gezwungen bin zu lächlen und zu sagen "Oh das tut mir aber Leid." Ich weiß das manche das können, weil es ihnen einfach egal ist, aber mich persönlich hat das sehr angestrengt. Ich würde sagen, ich bin einfach nicht gemacht für so einen "ungefilterten direkten Kundenkontakt" Wenn du verstehst was ich meine.

Ach ja, der Nickname, der ist eigentlich eine Anlehnung an einen Alten Spitznamen, ich verbinde damit nur eine lustige Erinnerung. Aber ja, er kommt vielleicht anders rüber.

Das ist definitiv meine erste Kriese, aber da kommen auch noch andere Sachen erschwerend hinzu...

Das merkwürdige ist ja gerade, das ich eigentlich in der Schule nicht schlecht war, ich hab nur 1er AbiPrüfungen geschrieben. Ich bin nicht dumm. Vielleicht sind gerade deswegen alle so fixiert darauf, das ich "was aus meinem Leben maceh"

Journalismus finde ich an sich spannend, aber es ist sehr brotlos. Ich hab jetzt schon mit mehreren gesprochen und alle meinten, es ist ein schöner Beruf, aber die Verhältnisse sind annähernd prekär. 

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myzyny03  13.06.2017, 15:38
@frissdichselbst

Nee, verstehe ich nicht. Meinst du, im Leben triffst du nur auf freundliche Menschen? Vielleicht ist ja in Tibet noch ein Ensiedlerposten frei!

Das noch irgendwas anderes bei dir nicht in Ordnung ist, merkt man. vielleicht ist das sogar das größere Problem?!

Gesundheitlich alles klar? Du klingst etwas depressiv. Vielleicht mal zum Arzt?

Du musst aber vor allem selbstsicherer werden. Lies mal selber in Ruhe, was du so schreibst. Bei jedem Vorschlag findest du sofort ein "aber".

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frissdichselbst 
Fragesteller
 13.06.2017, 16:04
@myzyny03

Nein darum geht es nicht, du missverstehst was ich sagen will. Ich weiß das es unhöfliche Menschen gibt und weiß auch das ich immer mit ihnen konfrontiert werde. Aber ich habe es gehasst, das mir da jeder blöd kommen konnte und ich nichts sagen durfte, ich durfte nichtmal mit ihnen argumentieren. Ich weiß das das bei vielen Berufen nciht so ist, bzw man eher was daran ändern kann, das sehe ich im Bekanntenkreis und bei meiner Familie. Die die nicht direkt mit Privatkunden zu tun haben, haben vielleicht auch blöde Mitarbeiter, aber mit denen kann man arbeiten. Man kann mit ihnen diskutieren und muss vor ihnen keine Verbeugung machen wenn sie einen als inkompetent, d*mm, hirnlos, behindert oder schlimmeres bezeichnen. 

Ja, ich hab Depressionen und bin in Behandlung. Sollte mich das jetzt beleidigen? Das heißt nicht das "bei mir was nicht stimmt." Ich bin durchaus bei Verstand. Ich muss trotzdem was machen, auch wenn es mir schwer fällt.

Ich habe bis jetzt nur gerechtfertige "aber"s verwendet. Ich will einfach nichts mit Medizin machen und in keinen Job, in dem ich ich für immer kämpfen muss nur um gerade so mein Lebensunterhalt verdienen zu können. Kein anderer scheint das hier so persönlich zu nehmen.

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Kristall08  13.06.2017, 16:56



Beruflich würde ich eine Lehrstelle im Bereich Kommunikation oder Journalismus suchen.


Es gibt keine "Lehrstellen" im Journalismus.




 Bei jedem Vorschlag findest du sofort ein "aber".

Wer etwas will, findet Wege. Wer etwas nicht will, findet Gründe.


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frissdichselbst 
Fragesteller
 14.06.2017, 00:59
@Kristall08

Ich will nicht Journalismus studieren. Ich will nicht Journalistin werden. Das habe ich jetzt schon mehrfach geschrieben.

Ja kluges Sprichwort. ABER es ist nunmal so, das meine "aber's" ausdrücken sollten, das mich der vorgeschlagene Bereich nicht interessiert. Wenn jemand sagt "Mach Medizin." und ich antworte "Aber das interessiert mich nicht." Ist das keine Ausrede, sondern Teil der sinnvollen Begründung warum ich das nicht machen will. Wenn ich jetzt sagen würde "ich will Medizin studieren, aber es ist zu schwer/ich trau es mir nicht zu etc" dann wären es Ausreden.

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Journalismus, Philosophie oder Soziologie studieren. Einfach mal ein Semester testen, dann merkst Du ob es was für Dich ist oder nicht.

frissdichselbst 
Fragesteller
 13.06.2017, 15:29

Journalismus und Philosophie haben beide schwierige Jobchancen. Ich meine, ich weiß man soll tun was man mag, aber sehenden Auges in prekäre oder annährend prekäre Berufsverhältisse zu gehen scheint mir unverantwortungsvoll fahrlässig.

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annApavlov  14.06.2017, 11:45
@frissdichselbst

Wer sagt denn bitte, dass man damit schlechte Berufschancen hat? Einfach mal mehr praktisch machen und nicht immer nur theoretisch Google lesen :)

Es wird bei jedem Beruf, Studium, Praktikum etwas geben, dass Dir nicht gefällt. Der perfekte Job wurde noch nicht erfunden!

Also einfach mal die Zähne zusammen beißen und die Komfortzone verlassen!!!

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Manche Universitäten bieten ein sogenanntes "Studium Generale" an. Das ist das erste Semester und gibt Einblicke in die verschiedenen Studiengänge. Es dient der Orientierung.

Außerdem kann man mit einem Studium viele unterschiedliche Dinge machen. Ärzte arbeiten auch in der Forschung oder in der freien Wirtschaft. Mit BWL kannst Du von Rechnungswesen bis Marketing alles machen.

Du könntest aber auch mal eine Zeit ins Ausland gehen oder ein FSJ machen.

Und lass Dich nicht unter Druck setzen. Das erschwert die Entscheidungsfindung.

frissdichselbst 
Fragesteller
 13.06.2017, 15:25

Ha, Leichter gesagt als getan. Also sich nicht unter Druck setzen lassen... 

Ich weiß das eigentlich, aber wenn man nichts anderes hört, ist es schwer das nicht zu internalisieren... 

Das hab ich auch schon mal irgendwo gelesen, ich schau mich mal um ob es das hier auch gibt, müsste ja eigentlich so sein.

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Vielleicht bist du schon lange auf der falschen Spur.

Warum hast du Abi gemacht, für welchen Weg und welchen Beruf?

In dieser Zeit haben andere schon ihre Lehre hinter sich,

haben eine Freundin, eine abgeschlossene Berufsausbildung, waren beim Militär oder haben erfahrung aus einem sozialen Jahr.

Du bist 20 und hast noch nichts für die Rente eingezahlt.

Weisst du, die vermeintlich dummen schickt man arbeiten,

die gescheiten schickt man zum studieren.

Ich habe mir die alten bei uns auf dem Dorf angesehen,

mit ihren Eigentumshäuschen, kleine Wohnung nebenher vermietet,

45 Jahre in die Rentenkasse eingezahlt

realitätsnah, freundlich und psychisch gesund,

wenn sie mit den Enkeln unterwegs sind.

Das sollte dein Ziel sein, wenn du wirklich gescheit bist.

Freunde, die studiert haben,

beruflich belastet mit hoher Verantwortung,

2 mal geschieden, zu den Kindern kaum kontakt 

Mit 50 in die Reha und zum Psychologen

aber den doppelten Gehalt von mir...... 

überlegs dir nochmal,

ob du wirklich das machst. was du willst,

oder die anderen.

frissdichselbst 
Fragesteller
 13.06.2017, 15:20

Naja ob man das so verallgemeinern kann weiß ich nicht. Na klar ist ausgewogenheit wichtig, aber manche Leute balancieren auch einen intensiven Arbeitsalltag und Familie.

Und der erste Teil, was soll das? Das ich mich noch schlechter fühle? Ich hab gefragt wie ich an mir arbeiten kann und du erzählst mir was ich alles falsch gemacht habe?

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StewkoAlex  14.06.2017, 02:15
@frissdichselbst

Nein nein, so wars nicht gemeint.

Ich wollte dir damit nur noch mehr möglichkeiten aufzeigen,

die du hast.

Ich wollte dir damit sagen, daß du nicht unbedingt auf Abi

und Studium aufbauen musst, wenn du dir so im unklaren bist.

Vielleicht gefällt es dir ja im Handwerk, Organisatorisch

oder künstlerisch usw.

Da später den Meister zu machen und/ oder dich selbstständig

zu machen wäre doch auch eine alternative,

die ich bei deiner Ausführung vermisst hatte. 

Vieler meiner Bekannten kommen aus der Hauptschule

und sind heute Selbstständig.

Nur so kannst du deine  Zeit großteils selbst verwalten, planen

und deinen Kindern mal ein Standbein hinterlassen. 

Auf keinen Fall will ich dich nieder machen.

Deine Möglichkeiten sind größer als du denkst meinte ich.

Grüße

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