Ich knoble an folgenden Sprichwörtern herum. Stimmt meine Übersetzung ungefähr?
Quanta est in quoque fides, tantum cuique committitur.
Wie groß die Glaubwürdigkeit auch ist, soviel wird ihm anvertraut werden.
Vir iustus cuique dat, quod suum est.
Der gerechte Mann gibt jedem das Seinige.
Ich hab das Gefühl, ich hab den Sinn verfehlt. Für Hilfe wäre ich dankbar.
3 Antworten
Quanta est in quoque fides, tantum cuique committitur.
Du hast beinahe richtig übersetzt, aber etwas vergessen - ich habe es im Text und in deiner Übersetzung hervorgehoben; und bei committitur prüfe bitte das Tempus:
Wie groß die Glaubwürdigkeit ... auch ist, soviel wird ihm anvertraut werden.
Vir iustus cuique dat, quod suum est.
Wenn auch nicht ganz wörtlich, aber dennoch richtig übersetzt.
MfG
Arnold
Was irritiert dich denn? Man könnte auch schreiben: in quoque homine. Wird es jetzt klarer? 😉
Weil ich quoque nur als Adverb erkannt habe. Da macht natürlich in quoque keinen Sinn. Wie groß die Glaubwürdigkeit in jedem ist, soviel wird ihm anvertraut werden.
Aber mit dem Tempus komm ich noch nicht klar. wird ihm anvertraut werden = Futur, im Lateinischen committitur = Präsens
"wird ihm anvertraut werden" klingt richtig, es ist ja noch nicht geschehen, ist nur eine Möglichkeit, die noch geschehen kann.
Wie groß die Glaubwürdigkeit in jedem ist, soviel wird ihm anvertraut werden.
Nicht "in jedem", sondern "in Jemandem/(irgend)einem (Menschen)".
Und committitur ist Passiv, aber kein Futur, das stimmt, also das "werden" einfach weglassen! Ganz einfach. Hier wird keine Möglichkeit, sondern eine Tatsache ausgedrückt. 🙂
Ich muss die Indefinitpronomen nochmal durchgehen. Das sitzt noch nicht.
Und ja, committitur ist Präsens, aber übersetzt in deutsch, "wird anvertraut werdedn", ist es Futur, oder nicht?
Ich kann nicht mehr denken, ich geh jetzt lieber ins Bett.
Und vielen Dank. Morgen guck ich nochmal nach.
Gute Nacht, schlaf gut. Du tust recht, gewisse Probleme erst einmal zu überschlafen. 🙂
Committitur ist Präsens Passiv - und so wird es übersetzte: er/sie/es wird anvertraut - mehr nicht! 😉
Wo kein Sinn ist, kann man auch keinen Sinn treffen.
Das kann nicht sein! Die Sprüche stehen in meinem Lateinbuch.
Na dann muss es wohl sinnvoll sein, oder doch nicht? Die Schule erzieht eben nicht zu selbständigem Denken.
Kannst du jetzt eigentlich Latein oder nicht?
Nichts gegen die Schule! Das selbständige Denken ist in jedem Kind angelegt und wenn die Eltern es ihm nicht ausgetrieben haben, dann denkt es auch in der Schule selbständig weiter. Was die Schule anbieten kann, ist Wissensstoff. Ohne Wissen kannst du auch nicht viel denken.
quoque und cuique heißen beide jedem
http://longua.org/latein.pronomen.indefinitpronomen.quisque.php
Soviel in jedem Menschen Glaubwürdigkeit ist, soviel wird ihm (jedem Menschen) anvertraut werden.
Oh, jetzt fiel der Groschen! Danke! :-) Bei cuique hab ich mir schon gedacht, dass das "jeder" heißt. Aber bin noch geeicht auf den Spruch "Nach si, nisi, ne und num, usw. Dass quoque der Ablativ von quisque ist - auf das kam ich einfach nicht. Das "in" wäre eigentlich ein Hinweis gewesen.
Vielen vielen Dank!
Das "werden" am Ende des Satzes sollte lieber weggelassen werden, wenn man es mit der Zeit genau nimmt. Da es sich jedoch um ein Sprichwort handelt, finde ich das jetzt nicht so wichtig, ob man Gegenwart oder Zukunft nimmt, denn der Sinn bleibt gleich.
Danke ganz herzlich. Obwohl du mich schon mit der Nase draufgestoßen hast, hab ich's nicht kapiert. Das "in" hat mich schrecklich irritiert. Naja, jeder Fehler, den ich dann doch kapiert habe, macht mich flexibler.