Ich finde keine Ausbildung, nur Absagen. Liegt es an meinem Alter?
Ich bin 29, werde 30 dieses Jahr. Ich bin nicht in DE geboren, lebe hier seit ich 11 bin. Ich ging zwar zur Schule, aber dadurch das ich die Sprache erstmal lernen musste, hatte ich Schwierigkeiten. Hatte damals die Schule mit einem schlechten Hauptschulabschluss verlassen. Danach habe ich gleich anfangen zu arbeiten, war zwischen drin Obdachlos, weil mich meine Mutter oft rausgeschmissen hatte, weil ich nicht die Tochter war die sie sich wünschte. Ich hatte aber nicht mit trinken oder rauchen angefangen, trotz der miesen Umstände. Und ja, außer meiner Mutter habe ich hier keine Familie, aber wir verstehen uns nicht, sie mag mich nicht und zieht mich bis heute runter wo sie nur kann.
Ich habe seit der Schule eben nur gearbeitet, wollte Ausbildung machen, aber durch meine schlechtes Zeugnis bekam ich nichts, also habe ich mit 21 innerhalb eines Jahres meinen Qualifizierender Hauptschulabschluss nachgeholt mit einer 2 bestanden. Ich war zu der Zeit schon in einer Beziehung, die alles andere als liebevoll war. Ich hatte absolut Null Selbstbewusstsein und habe mich viel rum kommandieren und kontrollieren lassen. Eine Ausbildung konnte ich nicht machen, da mein Freund damals mir gedroht hat mich zu verlassen wenn ich es tue, weil wir zu wenig Geld bekommen würden. Ich hatte angst wieder auf der Straße zu landen, man weiß ja nie, also habe ich es sein lassen und habe dann normal gearbeitet in einer leihfirma, dort blieb ich die nächsten 6 Jahren.
Irgendwann aber wurde mir das alles zu blöd und ich wollte mehr aus mir und meinem Leben rausholen, also meldete ich mich an einem Kolleg um mein abi nachzuholen. 4 Jahren hätte ich bis dahin gebraucht. Für die, die länger aus der Schule sind wurden ein einjähriges Vorkurs angeboten und den habe ich wahr genommen. Es lief gut, war fast fertig , noten waren gut, aber durch den ganzen Stress mit Beziehung, freund stand mir unheimlich in den Weg, setzte mich unter druck, da wurde mir Zuviel und ich schmiss es hin. Zum ende des Schuljahres wurden meine Probleme auf meine Noten sichtbar, Lehrern redeten mit mir und fragten was los sei, weil ich von 2 auf einmal auf ne 5-6 rutschte, dabei war ich euphorisch gut dabei, aber auf einmal der Absturz. Ich konnte nicht mehr.
Nun, mit dem Kolleg ist aus, aber ich dachte mir, nein ich versuche wenigstens meinen Realschulabschluss. Bin jetzt seit letzten Jahr in einer Abendschule und es läuft fantastisch. Noten super, klasse super, könnte nicht besser sein. Mein Problem ist, ich würde gerne eine Ausbildung machen, ich bewerbe mich, aber nur Absagen. Habe schon innerhalb von 6 Monaten ca. 100 Bewerbungen verschickt, aber nur Absagen oder keine Antwort.
Ich verzweifle. Habe schon die Bewerbung anschauen lassen von meinem Deutsch Lehrer aber er sagt es ist gut.
Meine Zeit ist um. Mit 30 nimmt mich keiner mehr. Ich bin schon zu alt, oder?
5 Antworten
Als pharmazeutisch-technische Assistentin (PTA) machst Du eine schulische Ausbildung. An Deiner Stelle würde ich mich in Deiner Region umsehen, wo Du solch eine Ausbildung anfangen kannst. Sprech auch mal mit dem Arbeitsamt: Du hast so lange Beiträge gezahlt... ob es nicht eine Möglichkeit gibt, dass sie Dir helfen, Deine Wünsche umzusetzen.
Als PTA arbeitet mensch meist in einer Apotheke, kann aber auch in der Pharma-Industrie arbeiten, in Krankenhäusern oder in der Verwaltung Klinischer Studien. Man kann sogar Pharmareferent werden, mit entsprechenden Fortbildungen. Es ist also kein Beruf, der Dich in eine 'Sackgasse' führt.
Zum Schluss: Ich finde es toll, dass Du nach Deiner Vorgeschichte und bei fehlender Unterstützung trotzdem mehr aus Dir machen willst. Mit 29 bist Du noch jung, es ist ein super Alter für Dich, um mehr zu lernen. Weiter so, und viel Erfolg!
In dem Alter ist es natürlich schwieriger und Du solltest direktere Bewerbungswege einschlagen. Es ist auch die Frage, auf welche Berufe Du Dich bewirbst. Wenn es die ohnehin sehr beliebten Berufe sind, dann sind Deine Chancen äußerst gering. In Berufen, in denen man händeringend Lehrlinge sucht, sind Deine Chancen deutlich höher. Am besten rufst du in den Firmen an und fragst nach einem Praktikum, um Dich im Praktikum zu beweisen.
Ich suche im Bereich der medizinischen Fachangestellte. Auch außerhalb meines Wohnortes suche ich und ich wäre bereit umzuziehen, wenn es sein muss. Ich kann aus finanziellen Gründen nicht immer persönlich vorbei gehen, auch wenn es stellen sind die weiter weg liegen ist schwierig persönlich zu erscheinen.
dass dich keiner nimmt, würde ich nicht sagen.
schwieriger ist deine lage natürlich schon.
es gibt die möglichkeit, über eine schulische ausbildung zu einem beruf zu kommen.
dann wäre noch die frage, ob du dich auf die "richtigen" berufe bewirbst- in manchen berufen ist es leichter/schwerer, etwas zu finden; vielleicht bewirbst du dich für etwas, das nicht sowieso schon überlaufen ist.
und dann solltest du deine bewerbung von jemandem anschauen lassen, der das beruflich macht- dein deutschlehrer hat sicher lange keine bewerbung mehr schreiben müssen.
beim arbeitsamt kannst du bewerbungsunterlagen durchsehen lassen bzw. dich dazu beraten lassen. aber auch die frage "wo sollte ich mich überhaupt bewerben" könnte man dort durchsprechen.
Ich bewerbe mich als medizinische Fachangestellte. Ja ich werde mich über eine schulische Ausbildung informieren. Danke
Kannst du mal ein Beispiel-Anschreiben zeigen? Was der Deutsch-Lehrer für gut befindet, muss nicht unbedingt gut sein. Wie siehts denn mit Vorstellungsgesprächen aus? Verliefen die gut? Gab es überhaupt welche? Wenn nicht, sind die Unterlagen wohl doch nicht so gut. Hast du in den Bewerbungen auch ein Praktikum angeboten?
Wenn du Leuten, die dir helfen wollen, zuerst Dinge unterstellst, dann kann ich nur erahnen, warum dein einziges Vorstellungsgespräch nicht so gut verlief. Für das, was ich dir mitteile, nehme ich normalerweise Geld. Das ist meine tägliche Arbeit, in die ich seit Jahren sehr viel investiere.
An dieser Stelle breche ich die entstehende Diskussion auch ab. Es ist Wochenende. Es ist meine Freizeit. Unterstellungen und kein Danke brauche ich da nicht. Dir dennoch viel Erfolg.
Das ich mal hier und mal dort gearbeitet habe liegt daran, das ich über eine leihfirma tätig war und ich öfters, aufgrund weniger Aufträge oder zuviele Überstunden, abgemeldet wurde, und ich kann nichts dafür das es so war. Unzählige andere Leute haben das gleiche Problem gehabt.
Was meine Berufswahl angeht, ich habe mich schon immer für Medizin interessiert und deshalb will ich in dem Bereich arbeiten, aber warum redest du so leicht herablassend? Es ist nicht so das ich Professor sein will.
Wie bitte? An welcher Stelle rede ich bitte leicht herablassend? Du hast um Hilfe gebeten und ich habe dir gesagt, woran es liegt und dir sogar konkrete Beispiele aus deinem Anschreiben genannt. Mit Professor sein hat ein gutes Anschreiben nichts zu tun. Ein Arbeitgeber oder Ausbildungsbetrieb bekommt zahlreiche Bewerbungen zugeschickt. Da haben für ein Vorstellungsgespräch nur die Unterlagen eine Chance, die überzeugen können und für den Bewerber auch wirklich werben. Dass das bei deinem Anschreiben nicht der Fall ist, musst du doch bereits gemerkt haben. Ein Vorstellungsgespräch bei über 100 Bewerbungen? Das hat nicht mit dem Alter zu tun.
Und Vorstellungsgespräche hatte ich nur einen bis jetzt, aber er ist nicht gut verlaufen.
Was heißt nicht gut ggelaufen? Was lief denn nicht gut. Dass du bisher keine Gespräche hattest, liegt nicht an deinem Alter, sondern an deinen Unterlagen.
Die bewerbung ist natürlich etwas getrennt geschrieben und nicht so alles zusammen wie hier gerade
Nein, nicht die Möglichkeit offen lassen. Erwähne es im Anschreiben. Das Anschreiben ist im Übrigen solala. Neben Rechtschreibfehlern (Was hat die Deutschlehrerin korriert?) besteht es auch zahlreichen nichtssagenden Floskeln. Deine Motivation für die Stelle (Ich denke, es geht um eine Ausbildung?) wird weder deutlich noch wirkt sie für mich als Arbeitgeber einladend. Was ich herauslese ist, dass du zahlreiche Helfertätigkeiten hinter dir hast. Damit unterstreichst du eigentlich eher, dass du keine langfristigen Tätigkeiten hattest, was in deinem Lebenslauf ja leider bereits auch deutlich sein wird.
Ich wüsste nicht, was dich plötzlich auf die MFA als Beruf bringt. Auch deine kleine Begründung "da es abwechslungsreich und herausfordernd ist" ist, um es freundlich zu formulieren, absolut schlecht, nicht nachvollziehbar und katapultiert dich ins Abseits. Abwechslungsreich und herausfordernd sind andere Berufe auch. Das Anschreiben ist bei keinem Punkt wirklich für dich werbend. Es erweckt kein Interesse. Deutschlehrer haben davon meist auch überhaupt keine Ahnung. Kein Wunder, dass du nicht weiterkommst. Der Lebenslauf wird dementsprechend ebenfalls nicht einladend zu lesen sein.
"Sehr geehrte Damen und Herren,
mit großem Interess bin ich auf ihren Stellenangebot im Internetportal Arge.de aufmerksam geworden und bewerbe mich für die Stelle als Medizinische Fachangestellte.
In meiner bisherigen beruflichen Laufbahn, konnte ich in verschiedene Bereiche Erfahrungen sammeln. So war ich als Helferin in Verkauf, Produktionshelferin und als Konditorhelferin tätig. Dabei konnte ich immer wieder unter Beweis stellen, dass es mir nicht schwer fällt, mich in neue Aufgabenbereiche einzuarbeiten. Meine freundliche und kompetente Art macht es mir leicht, mich in ein Team einzugliedern.
Zur meine persönlichen Stärken zählen unter anderen die Hilfsbereitschaft und meine fürsorgliche und respektvolle Art, insbesondere gegenüber ältere und bedürftige Menschen. Eine schnelle Auffassungsgabe, sowie Belastbarkeit und einen gesunden Ehrgeiz zählen selbstverständlich auch dazu.
Der Beruf Medizinische Fachangestellte ist für mich deshalb so interessant, da es abwechslungsreich und herausfordernd ist, und deshalb möchte ich auch künftig in dem Bereich tätig sein.
Ich würde mich sehr darüber freuen, wenn Sie mir die Möglichkeit geben meine oben genannten Charaktereigenschaften in Ihren Team einbringen zu können.
Mit freundlichen Grüßen"
Das ist mein Bewerbungsschreiben.
Die Möglichkeit auf einen Praktikum lasse ich offen. Sollte es zu einem kommen, würde ich natürlich nicht nein sagen.
Ich bewerbe mich nicht nur in meiner Stadt, sondern auch außerhalb. Ich wäre sogar bereit umzuziehen für die Ausbildung.
Es ist nie zu spät, seine Träume zu verfolgen. Deine Lebensgeschichte ist beachtlich und es wird auch noch ein Personalchef dabei sein, der dein Potential erkennt. Wenn alle Stricke reißen, könntest du überlegen, ob der der Besuch einer Berufsfachschule etwas für dich wäre. Ich hoffe mal,dass du in einer recht großen Stadt wohnst,wo es viele Möglichkeiten an Fachrichtungen gibt.Ich wünsche dir viel Erfolg!
Ich hätte gerne Hilfe, deshalb ich die Frage gestellt habe. Du schreibst so, als ob der MFA Beruf so unmöglich für mich wäre, so ach Gott was träumst du? Es ist kein unmöglicher Beruf, auch für mich nicht.