Ich denke viel zu sehr über mich nach

5 Antworten

Vom Fragesteller als hilfreich ausgezeichnet

Deine letzte Frage ist unbegründet… denn du bist nicht verrückt, jedenfalls nicht deswegen, weil du dir intensiv darüber Gedanken machst, was andere Menschen über dich denken. Ich hab mir diese Frage oft selbst gestellt und mittlerweile kann ich sie mit Nein beantworten, auch wenn ich trotzdem sehr viele Selbstzweifel habe. Im Moment kann ich dir nur sagen/schreiben, dass es viele andere gibt, die so sind wie du. Ich meine, natürlich fragt sich jeder manchmal wie er bei seinen Mitmenschen ankommt, aber uns schwirrt diese Frage eben ständig durch den Kopf, in allen Lebenssituationen. Vielleicht hilft es dir, wenn du nun weißt, dass du nicht der Einzige bist, der so denkt. Es gibt Tausende Menschen, die mit diesem „Problem“ zu kämpfen haben – bei manchen ist es vielleicht nur eine kleine Blockade (hoffentlich) und bei anderen ist es womöglich was ernstzunehmenderes wie bei mir. Ich bin auch 17 und habe schon seit langem eine sogenannte Sozialphobie. Das einzige was mir persönlich hilft, ist meine Ängste zu überwinden und mir immer wieder zu sagen, dass ich nicht perfekt sein muss. Menschen sind nicht perfekt und schon gar nicht diejenigen, die ständig versuchen es zu sein. Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen: Du solltest versuchen zu erkennen, dass du sehr wohl gut genug bist. Menschen, die dich lieben (Familie, Freunde) können dir dabei helfen. Unterstützung und Halt ist ganz wichtig! Oder wende dich an Personen, denen es genauso geht wie dir. Tausche dich aus, rede oder schreibe dir deine Sorgen vom Leib, denn eins kann ich dir mit Sicherheit mitteilen: Du bist nicht allein. ;)

Du hast es schon selbst gemerkt. Dir fehlt Selbstbewussstein. Arbeite zuerst daran. Es gibt eigentlich keinen Grund, an sich selbst zu zweifeln. Überlege dir, worin deine Stärken liegen, wo du besser bist als andere. Das sind die Dinge, für die andere dich vielleicht bewundern.

Umgib dich mit Freunden, denen es egal ist, wie du vor anderen wirkst.

Die Schauspielerei fällt anderen ziemlich schnell auf und sie werden dich für eine hohle Nuss halten, weil sie denken, du veralberst sie nur. Dann nehmen sie dich erst recht nicht ernst.

Geh in einen Verein, bring dich ein, hilf anderen, unterstütze Leute, sei offen und freundlich. Sei zuverlässig für deine Freunde und Mitmenschen, dann wirst du auch als Mensch geschätzt.

Denken andere auch so wie ich? Ich bin 35 und ich denke schon immer wie du. Nicht ganz - natürlich nicht.

Was kann man gegen diese Blockade tun? Trag dir in den Kalender/Wecker ein/nimm dir eine Strategie vor, wann du Dinge entscheiden willst. Ein Schotte hat mir in Indien mal gesagt: "sobald du merkst, dass du zu lange drüber nachdenkst/nachgedacht hast, entscheide innerhalb von 5 Sekunden." Vertrau Deinem Bauchgefühl, es ist ja deins und deiner Logik, auch sie ist deine. Beide werden gut für dich entscheiden. Außerdem hast du eh schon lange genug drüber nachgedacht, alles wird gut. Wenn nicht - das passt zur nächsten Frage:

Denke ich zu oft über Sachen nach die es eigentlich nicht Wert sind? Ja. Zu oft, das findest du ja selbst habe ich das Gefühl. Wert sind sie es alle. Andere denken nicht so oft nach, deshalb sind sie ggf schusseliger, tollpatschiger oder gehen mit Fehlern 'besser' um. Denn wer Fehler vermeidet, der weiß nicht, dass Fehler überhaupt nicht schlimm sind. Und dass sie schnell vergessen sind.

Wie werde ich mit mir selbst zufriedener? Mach Sachen die dir Spaß machen und die dir gut gelingen. Nichts wo du dich unwohl fühlst. Aus eigener Erfahrung: nicht kiffen, das ist nichts für Nachdenken und nicht zocken, mach was sinnvolles für/mit deinem Körper und deinem Geist.

Und wie kann ich endlich aufhören über alles nachzudenken? Meine VorrednerInnen sagten es schon: aufschreiben, ganz viel aufschreiben. Was du aufschreibst kommt im Gedächtnis an eine abrufbare Stelle, wo sie sicher ist. Das gibt dir zb die Sicherheit, dass du jetzt schlafen kannst ohne dass sich das Gedankenkarussell weiter dreht.

Bin ich verrückt? Nein, in erster Linie bist du einzigartig und wunderbar. Aber kann ich so durch 1 Text auch echt nicht beurteilen ob du zum Doc solltest oder nicht, aber es ist auf jeden Fall besser irgendwann mal zu denken 'ich war beim Psychologen und es war nichts' oder 'jetzt geht's mir besser', als zu denken 'Boar wär ich mal gegangen'. Hilfe heißt Hilfe weil sie immer hilft, auch wenns kacke läuft oder peinlich ist oder sich anfühlt als obs nichts bringt. Und nur Nachdenken macht uns zwar empathisch aber nie zu nem Profi für unsere blinden Flecken.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Auch wenn du vielleicht meinst, dass es albern ist: Tagebuch schreiben wirkt Wunder! JA, auch als Junge und JA auch mit siebzehn! :) Das viele Nachdenken ist in dem Alter ziemlch normal. Ich bin 19 und schreib seit einigen Jahren immer in mein Tagebuch, wer ich bin, wer ich sein möchte und was ich erreichen möchte. Auch die Dinge, die mir Spaß machen und Freude bringen kommen rein. Das dann später zu lesen macht echt Spaß und macht das leben lebenswert, weil man sieht, wie viele schöne dinge es gibt. Außerdem befreit das Schreiben die Seele.

Wenn du das nich möchtest, sprich mit anderen darüber. Mit Freunden kann man wunderbar übers Leben philosophieren - ich bin mir sicher, dass der eine oder andere sich genau die gleichen Fragen stellt, du das nur nicht mitbekommst..

Außerdem ist nachdenken und selbstreflexion ja nicht verkehrt.. wenn du dir ins tagebuch schrteibst, was für eigenschaften du hast, wirst du autmatisch selbstbewusster! zu einem guten selbstwertgefühl gibt es tausend tipps. google das einfach mal :)

Nein ich finde nicht das du verrückt bist. Ich denke auch sehr viel über mich nach. Versuch dich abzulenken! Viel Erfolg!