Höchst möglicher RAM-Typ für B450-F Gaming?

3 Antworten

Hallo

Höchst möglicher RAM-Typ für B450-F Gaming?

Wie oft noch, das ist nicht vom Mainboard abhängig, sondern vom eingesetzten Prozessor. Deshalb solltest du nach zu deinem Prozessor passendem RAM suchen.

Nun ist mir aber aufgefallen, dass der RAM-Takt schon recht niedrig erscheint und ich mich frage, ob ich den auch höher getakteten RAM (also mehr als 2660 MHz auf dem Mainboard verbauen könnte.
Darum frage ich euch, ob 1. es möglich ist schnelleren RAM einzubauen....

Ja, kannst du, nur kann nicht vorab garantiert werden, das der Rechner damit auch funktioniert, weil die unterstützte Speichergeschwindigkeit vom Prozessor abhängt und nicht vom Mainboard.

Vom Hersteller ASUS bekommt man bei der Kompatibilität angezeigt, dass zum einen RAM mit einer maximal Geschwindigkeit von 3600 MHz(OC.) (Non-ECC, Un-buffered Memory) und zum anderen 3200 MHz(OC.) (Non-ECC, Un-buffered Memory) kompatibel sind.
Jedoch kann ich mir aus den Angaben keinen richtigen Kontext bilden.

Da kann ich dir helfen.

Das was in den Mainboard Spezifikationen steht, das garantiert lediglich, das diese Speichergeschwindigkeiten vom BIOS/UEFI eingestellt werden können, mehr nicht. Das Mainboard stellt die Speichergeschwindigkeit aber nicht auf dem Mainboard oder direkt am RAM ein, sondern das BIOS/UEFI stellt den Speichercontroller auf diese Geschwindigkeit ein und weil der Speichercontroller dann mit der eingestellten Geschwindigkeit läuft, wird dann auch mit dieser Geschwindigkeit auf den RAM zugegriffen, woraus sich erst der Speichertakt ergibt. Also muss erst mal der Speichercontroller mit der eingestellten Geschwindigkeit laufen.

Der Speichercontroller steckt aber weder auf dem Mainboard noch im RAM, der steckt im Prozessor und deshalb gibt auch der Prozessor vor, welche Speichergeschwindigkeit tatsächlich erreichbar ist und nicht das Mainboard. Das wird von vielen aus Unwissenheit einfach nicht beachtet oder einfach ignoriert.

Das Mainboard wurde zwar mit den in den Spezifikationen angegebenen Speichergeschwindigkeiten erfolgreich getestet und die RAM Module die das geschafft haben sind jetzt auch in der Memory Support Liste zu finden, aber für diese Tests verwenden die Mainboard Hersteller speziell selektierte Engineering Sample Prozessoren. Prozessoren für den Endkundenmarkt schaffen diese Speichergeschwindigkeiten in aller Regel nicht oder nur selten und auch nicht unter Garantie mit den RAM Modulen aus der Memory Support Liste. Auch mit diesen RAM Modulen werden die angegebenen Speichergeschwindigkeiten nur dann erreicht, wenn der eingesetzte Prozessor dabei mitspielt, das ist die Bedingung daran. Außerdem muss das BIOS/UEFI die gewünschte Speichergeschwindigkeit auch einstellen können und diese Information findest du in den Mainboard Spezifikationen. Das ist es was dort geschrieben steht, mehr nicht.

Mit (OC) gekennzeichnete Speichergeschwindigkeiten sind nur durch übertakten des Speichercontrollers möglich und deshalb sind diese Geschwindigkeiten nicht vorab garantiert. Das erreichen dieser Geschwindigkeiten ist abhängig von den individuellen Eingenschaften des eingesetzten Prozessors, also davon, wie hoch sich der Speichercontroller des eingesetzten Prozessors übertakten lässt.

Die (OC) Angaben in den Spezifikationen zu deinem B450 Mainboard beziehen sich aber auf Ryzen Serie 2000 Prozessoren. Für einen Ryzen Serie 3000 ohne G Prozessor, für einen Ryzen Serie 4000 und für einen Ryzen Serie 5000 Prozessor, ist es erst ab DDR4-3200 RAM overclocking, also (OC).

Der Speichercontroller in deinem Ryzen 7 3800X Prozessor ist für den Betrieb mit bis zu DDR4-3200 Dual Channel RAM ausgelegt, bei Bestückung mit einer Speicherbank pro Speicherkanal.

Eine Speicherbank ist dabei nicht gleich ein RAM Modul. Es gibt Single Rank RAM Module, da entspricht eine Speicherbank einem kompletten RAM Modul und es gibt RAM Module auf denen sind bereits zwei Speicherbänke untergebracht. Das sind dann Dual Rank RAM Module. Dabei verhält sich Dual Rank RAM Modul so, wie zwei eingesetzte Single Rank RAM Module in Single Channel Konfiguration.

Über DDR4-3200 Speichergeschwindigkeit hinaus und bei entsprechender Mehrbestückung mit Speicherbänken, ist es dann overclocking für den Speichercontroller, was zwar funktionieren kann, was aber nicht funktionieren muss.

lohnt nicht lieber gleich ein neueres Mainboard (mit besserem RAM) zu holen?

Da nicht das Mainboard für die erreichbare Speichergeschwindigkeit zuständig ist, sondern der Prozessor, wirst du mit deinem Prozessor, auf einem anderen AM4 Mainboard, auch kaum höhere Speichergeschwindigkeiten erreichen können, als jetzt auf deinem B450 Board. Außerdem würde der relativ bescheidene Leistungszuwachs durch schnelleren RAM kaum den Aufpreis für ein neues Mainboard rechtfertigen. Deshalb lohnt sich ein neues Mainboard kaum.

Es gibt auch keine Prozessoren mit DDR4 RAM Unterstützung, die höhere Speichergeschwindigkeiten nativ unterstützen, also ohne übertakten des Speichercontrollers, als für DDR4-3200 RAM.

mfG computertom

Die Kompatibilitätsliste bezieht sich darauf, was getestet wurde. Dazu kauft Asus bestimmte RAM-Module, baut sie ein und sagt "jo, läuft". Das heißt nicht, dass andere Module (anderer Takt, anderer Hersteller bei gleichem Takt/gleicher Kapazität) nicht laufen, in der Regel gehen sie auch.

Bei AMD solltest du immer ein wenig auf AMD-Zertifizierung achten, die können da etwas picky sein.

Was die Geschwindigkeit angeht, wird die von zwei Faktoren ausgemacht: Takt und CAS-Latenz. Der Takt sollte möglichst hoch sein, die CL-Zahlen möglichst klein. Meist läuft ein hoch getakteter RAM bei niedrigeren Geschwindigkeiten mit kürzeren Latenzen, kann sich daher lohnen. 3600MT/s ist oft schon ein wenig jenseits der Spezifikationen, läuft aber noch, mehr ist quatsch und bei DDR4 auch teuer und selten.

Die RAM-Module haben konservativ-sichere Takt/Timing-Kombinationen sowie getestete und immer noch sichere Overclocking-Profile (XMP) in einem kleinen ROM-Chip (SPD-ROM, das steht für Serial Presence Detect) auf dem Modul gespeichert, wodurch du (teil-)automatisch im BIOS/UEFI Setup das getestete Maximum aus den Modulen rausholen kannst, manuell evtl. noch mehr (ohne Garantie, dass es stabil läuft).

Und ja, die CPU kommt schneller an ihre Daten und es wird eine Geschwindigkeitssteigerung geben. Da allerdings viele Operationen mehrere Taktzyklen brauchen, ist der Vorteil nicht so sonderlich groß. Ich würde tippen, stark von der Software abhängig 5-15%.

Da deine Plattform schon etwas älter ist, aber immer noch ausreichend, würde ich sagen: Wenn z.B. ein Freund sagt "ich hab hier noch DDR4 3600 RAM, willst du den haben?" und dir die Möglichkeit bietet, vorm Kauf mal zu benchmarken, ob das was bringt, mach. Sonst spar dir das Geld lieber und mach irgendwann mal einen Sprung auf Ryzen 7000 mit 3D-Cache, auf Intel 13. Generation oder was auch immer in Zukunft danach kommen wird, in Kombination mit DDR5.

Du kannst bis zu 4400mhz an Ram Takt verbauen, ob der Prozessor damit klarkommt ist ne andere Frage, 3600 ist der sweetspot.

Und ja es ist möglich schnelleren RAM einzubauen

Woher ich das weiß:Berufserfahrung – Experte // Fertig-PC Shop / Ausstattung von Unternehmen etc.