Hochwasser: Muss Strom im Wasser tödlich sein?

6 Antworten

nicht unbedingt...

also der Grundsatz gilt: Der Strom sucht sich den kürzesten weg (ohne widerstand) zur seinem Gegenpotential.

da wäre erstmal die Frage wo das Wasser zuerst sein wird..der Zählerkasten (meistens im Keller) und die Vorsicherungen dazu wären hier zuerst betroffen. Bei den Modernen Elektro-Installationen werden Sammelschienen-System im Schrank benutzt, wobei PE ganz unten ist, dann erst die 3 Phasen und nann Neutralleiter. Alleine da würde solche ein Strom fliessen, wo die Hauptsicherungen nach und nach rausfliegen würden. Wenn in dem moment jemand auch im Keller wäre unwahrscheinlich dass dieser kleineren widerstand für den strom anbietet als das ganze wasser im keller..

Auch wenn nur eine Steckdose (angenommen Schuko-Steckdose) zuerst vom Wasser betroffen wäre: der Schutzleiter wäre da auch zuerst unter wasser erst dann beide kontakte N / L ..da würde schon bereits ein FI (wenn vorhanden) oder LS rausfliegen. Der eigentliche Stromfluss würde da eher irgendwo im Umkreis dieser Steckdose stattfinden, und sich nicht weiter in den raum "reinfliessen"..

So heftig wie in den Filmen gezeigt wird, ist eher wirklich "unwahrscheinlich"..ist aber nicht auszuschliessen..

Woher ich das weiß:Hobby – Zuerst Hobby, dann Beruflich, jetzt beides :)

h4b31n3fr4g3 
Fragesteller
 25.07.2021, 20:25
bedeutet das dass ich trozdem sicher wäre? in dem artikel hier (https://www.baulinks.de/webplugin/2005/1412.php4) steht im 3ten absatz:

Achtung: Wenn bereits Wasser in den Keller eingedrungen ist und tief liegende Steckdosen oder Kabel mit Mehrfachstecker unter Strom stehen, besteht beim Durchwaten - auch mit Stiefeln - akute Lebens­gefahr!

ich verstehe das so dass die akute lebensgefahr immer noch vom kelleraum ausgeht aber nicht in der z.B. erdgeschosswohnung...so wie ich das dann verstehe bedeutet das dass der strom - auch wenn meine wohnung überschwemmt wird - immer noch sich ganz tief in der wasserquelle befindet also immernoch im keller und ich das wasser in meiner erdgeschosswohnung denn berühren könnte ohne zu sterben ?

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iEdik  25.07.2021, 20:35
@h4b31n3fr4g3

wie ich schon sagte: unter umständen, dass du dich genau zwischen dem erdpotential und der steckdose oder anderen gegenstand wo unter spannung steht befindest.

der Strom würde dann auch nur von oben nach unten ins wasser fliessen. Da wo natürlich der weg für den strom am einfachsten und kürzesten ist.

das heisst dass du im erdgeschoss eher sicherer bist als da unten im keller.

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Ein tödlicher Stromunfall im Wasser, das Steckdosen überflutet, ist äußerst unwahrscheinlich! Mir ist so ein Ereignis noch nicht bekannt geworden. Ausschließen lässt sich so etwas nie. Das kommt eben auf eine Vielzahl von Begleitumständen an.

Das Wasser ist je nach Ionisierung durch Salze, Säuren oder Laugen mehr oder weniger leitfähig. Wenn es "aus den Steckdosen dampft und brodelt", dann leitet es schon ordentlich, der Stromkreis ist über beide Buchsen und dem in der Steckdose brodelnden Wasser geschlossen. Damit ist kein Körperstrom durch einen Menschen zu begründen, zumal durch einen entfernten Menschen.

Es kann allerdings auch zu kleineren Strömen im weiteren Umfeld kommen, zwischen Außenleiter der Steckdose und geerdeten Köpern wie Wasserleitungen, Kellerboden und Kellerwänden. Auf diesen Strecken können Menschen örtlich in Schrittspannungen geraten und eventl. Stromschläge bekommen.

Die verbreitete Vorstellung, dass jede zufällige Körperberührung mit dem Wasser zu einem bedrohlichen Stromschlag führt, ist absurd. Diese Vorstellung wird auch genährt durch o.g. Artikel.

Ein tödlicher Stromunfall im Wasser, das Steckdosen überflutet, ist äußerst unwahrscheinlich! Mir ist so ein Ereignis noch nicht bekannt geworden. Ausschließen lässt sich so etwas nie. Das kommt eben auf eine Vielzahl von Begleitumständen an. Nicht jeder Sturz vom Küchenstuhl endet unbedingt tödlich. Es sind aber schon Leute beim Fensterputzen tödlich gestürzt.

Das Wasser ist je nach Ionisierung durch Salze, Säuren oder Laugen mehr oder weniger leitfähig. Wenn es "aus den Steckdosen dampft und brodelt", dann leitet es schon ordentlich, der Stromkreis ist über beide Buchsen und dem in der Steckdose brodelnden Wasser geschlossen. Damit ist kein Körperstrom durch einen Menschen zu begründen, zumal durch einen entfernten Menschen.

Es kann allerdings auch zu kleineren Strömen im weiteren Umfeld kommen, zwischen Außenleiter der Steckdose und geerdeten Köpern wie Wasserleitungen, Heizungsrohre, Kellerboden und Kellerwänden. Auf diesen Verbindungsstrecken können Menschen örtlich in Schrittspannungen geraten und eventl. Stromschläge erleiden. Das kommt ganz auf die räumlichen Verhältnisse an.

Die großen Sturzbäche im Rheinland haben in den letzten Tagen viele Häuser überspült mit hunderten von Steckdosen gleichzeitig. Wenn - wie hier einige Leute behaupten - die Entfernung von der Steckdose im Wasser keinen Schutz bieten würde, dann müssten dort die meisten Opfer an Stromschlägen im Wasser gestorben sein. Es wurde kein einziger Stromunfall gemeldet.

Die verbreitete Vorstellung, dass jede zufällige Körperberührung mit dem Wasser - selbst in respektabler Entfernung von der Steckdose - zu einem bedrohlichen Stromschlag führt, ist absurd. Diese Vorstellung wird auch genährt durch den o.g. Artikel.


h4b31n3fr4g3 
Fragesteller
 26.07.2021, 18:56

das kein stromunfall gemeldet wurde war mir klar aber ich dachte immer das ich so ein tollpatsch bin dass ich garnicht so weit denken würde strom abzustellen bei hochwasser, vorallem wenn mitten im schlaf dich überrascht^^ aber vllt hat ja irgendwer wo angerufen damit der strom in den orten abgestellt wird ?

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dompfeifer  26.07.2021, 21:31
@h4b31n3fr4g3

Bevor da überregional der Strom abgeschaltet war, waren schon Tausende von Menschen in dem Wasser, das auch längst zahllose Steckdosen mit 230 V überschwemmte. Das war bekanntermaßen kein ernsthaftes Problem.

Natürlich ist es sinnvoll, in solchen Situationen den Strom abzuschalten, um auch unwahrscheinliche Unfälle zu vermeiden.

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Meist sind heutzutage die Wohnungen und Häuser mit FI Schutzschaltern ausgerüstet, also ist es nicht unbedingt möglich zu Tode zu kommen bei einer Überflutung.

Meist löst vorher der RCD(FI-Schutzschalter) aus und trennt die Außenleiter vom Netz, sobald mehr als 30mA <0,2 Sekunden vom Außenleiter zu PE(Erde) fließen.


SuperKuhnibert4  25.07.2021, 18:52

Der kann nur auslösen, wenn er überhaupt vorhanden ist.

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docgrizzly  25.07.2021, 18:53
@SuperKuhnibert4

Auch in den Straßen-Unterverteilungen (Verteilerkästen) sind welche und die werden zuerst fallen.

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SuperKuhnibert4  25.07.2021, 18:54
@docgrizzly

Die Verteilerschränke an der Straße haben keinen RCD. Die haben NH-Sicherungen, mehr nicht.

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zzzZZZ111222  25.07.2021, 18:54

Da der FI-Schutzschalter aber im Schaltkasten ist: Was passiert, wenn der gesamte Keller überschwemmt wird und also auch die Zuleitung aus dem Netz zum Schaltkasten (also noch vor dem FI) überschwemmt ist?

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docgrizzly  25.07.2021, 18:57
@zzzZZZ111222

Es wird daher womöglich zum Kurzschluß kommen das der Strom immer den direktesten Weg gegen Erde gehen wird...irgendeine Panzersicherung wird schon irgendwo fallen.

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SuperKuhnibert4  25.07.2021, 19:25
@docgrizzly

Dir ist schon bewusst, dass ein extrem hoher Strom fließen muss, um eine NH-Sicherung vor dem Hausanschluss auszulösen?

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docgrizzly  25.07.2021, 19:26
@SuperKuhnibert4

Aber die Leitwarte beim EVU muß ja auch ständig besetzt sein...um zu intervenieren...und zwar nicht mit einem schlafenden Homer Simpson 😊

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SuperKuhnibert4  25.07.2021, 19:35
@docgrizzly

Das ist richtig. Aber bis die aktiv werden und jemanden rausschicken zum Freischalten, reicht die Zeit locker um ein paar Leute zu grillen.

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SuperKuhnibert4  25.07.2021, 20:08
@zzzZZZ111222

Dann löst er aus, wenn die durch den FI-Schutzschalter abgesicherten Stromkreise überschwemmt sind. Die Leitung zum FI-Schutzschalter führt weiterhin Spannung.

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