Hausaugabe werte und normen über Judentum

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Du bist, was du isst. Ich weiß nicht was Shira Berg zu den jüdischen Speisegesetzen meint, doch wenn es um die Gründe geht, dann ist es im Prinzip so, dass jeder eine Vermutung stellt, warum diese Gesetze des koscheren Essens entstanden sind. Einige behaupten, sie seien damals aus gesundheitlichen Gründen entstanden ( nicht gar gekochtes Schweinefleisch kann Salmonellen u.a. Krankheiten enthalten, Shrimps, Hummer, Schweinefleisch etc. haben einen hohen Cholesterinanteil und führen im Übermaß zu Herzinfarkt etc.) aber diese Erklärung ist ziemlich unwahrscheinlich. Taditionelle Juden, die diese Regel des kosheren Essens einhalten, werden in ihren Studien zum Judentum immer wieder ermutigt diese Fragen zu stellen und ihre Gesetze und Regeln zu hinterfragen. Doch wenn es zu dieser Mitzwot (Regel) des kosher Essens kommt, sind die Gründe sehr viel weniger wichtig als die Einhaltung.

Für alle, die nun gerne Gründe haben möchten, hier ein paar Möglichkeiten darüber nachzudenken: Erstens, die Einhaltung und strenge Regelung eines Speisegesetzes stärkt und definiert die Integrität einer Gruppe. Eine Gemeinschaft, die bestimmte Erforderlichkeiten des Essens teilt, neigt dazu zusammen zu bleiben. Einige Gelehrte glauben, dass das Verbot Schweinefleisch zu essen resultierte aus dem Wunsch heraus sich von dem Nachbarstamm zu unterscheiden.

Kashrut, nicht zu verwechseln mit koscher, zwang die Juden achtsam zu sein, und aufmerksam zu sein, was sie in ihre Körper hineintun. Viele meditative Traditionen erinnern an achtsames Essen, doch nur das Judentum hat es in ein Gesetz umgewandelt.

Die jüdische Religion zeigt auf diese Weise, dass der Mensch eine Wahl treffen kann, zwischen freien Willen und dem Hineinschaufeln nach allem was einen gelüstet. Kashrut ist also eine Disziplin, eine Praktik an das viele Juden glauben. In der jüdischen Tradition ist alles Leben heilig und Tiere sollten nicht achtlos, fahrlässig oder schmerzvoll getötet werden. Die Torah geht sogar so weit und sagt, dass ein Vogel niemals mit seinen Eiern, bzw. seinen Jungen gegessen werden sollte, denn das würde für den Vogel grausam sein, ihm die Jungen oder die Eier zu stehlen. Wenn man also sehr hungrig nach den Eiern ist, soll man erst einmal den Vogel verjagen und dann seine Eier klauen, nicht aber in seinem Beisein, denn das sei für den Vogel zu schmerzhaft. Einige Juden sind der Meinung, kashrut ermutigt Juden im Grunde dazu, Vegetarier zu werden.

Wenn das messianische Zeitalter angebrochen ist, so kann es sein, dass kein Tier und kein Mensch mehr getötet wird. Für einige andere Juden, die umweltbewusst sind, erweitert sich die Idee des kosheren und geht über die traditionellen Gesetze hinaus und schließt in einem größeren Sinne ethische, gesundheitsbewusste, und umweltfreundlicheres Verhalten mit ein. Deshalb stellen sie in Frage oder lehnen Lebenmittel ab, die mit chemischen Zutaten versehen sind, oder aus nicht-recyclbaren Verpackungen stammen oder Fleisch, das aus Massentierhaltungen stammt.

Kosher zu essen ist einfach, wenn man Vegetarier wird. Viele andere konservative Juden, die trotzdem Fleisch essen, versuchen kosher zu leben indem sie genau lesen, was auf der Inhaltsseite der Verpackung steht, wenn sie in einen Supermarkt gehen und z. B. Gummibärchen kaufen wollen. Die werden nicht gekauft, weil darin Gelatine enthalten ist, Gelatine wird aus Schwein hergestellt.

Die jüdischen Speiseregeln sind kashrut genannt und sie sind so komplex, dass es viele Bücher darüber gibt. Eine Liste findest du im Internet. Natürlcih gibt es auch viele Juden, die sich an gar keine Speiseregeln halten, wie in jeder Religionsgemeinschaft.

  1. Lies den Text von Shira Berg (den wir nicht haben)

  2. Schreib ab, welche gründe sie für kashrut angbit

  3. Schau nach, was Kashrut genau bedeutet

  4. Schau nach, welche Speiseregeln die Moslems, die Hindus, die Christen (kein Fleisch in der fastenzeit, etc.), die Zoroastrer, die animisten haben

  5. aufgrund dieser Informationen: überlege dir, ob shira berg recht hat oder nicht, finde Gegenargumente gegen ihre Argumente

  6. tausche pro- und kontra-argumente mit anderen schülern aus.

  7. Das sind DEINE Hausaufgaben, also sollst auch DU sie machen.