Hauptcharakter eines Buches?

5 Antworten

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Aussehen soll sich aus seiner Rolle, seinen Angewohnheiten etc. ergeben. Sein Aussehen sollte etwas über seine Persönlichkeiz aussagen.

ist er Erfinder? - dann hat er vielleicht seine Hände mit Ideen vollgekritzelt, weil er immer seinen Notizblock vergisst. Und er hat Augenringe, weil er einfach nicht schlafen kann, wenn sein Kopf voller Ideen ist.

Ist er Bogenschütze? - dann hat er einen Breiten Rücken und Schwielen an den Händen. Er trägt seine Haare nach hinten gebunden, damit sie ihm beim zielen nicht in das Gesicht fallen.

ist er Bauer? - dann ist seine Haare von der Sonne hell gebleicht und die Reste eines Sonnenbrandes schälen die Haut von seiner Nase. Seine Hände sind Grob und vernarbt von der schweren Arbeit und er hat eine Narbe an der Schulter, weil der Esel ihn da gebissen hat.

so würde ich das machen. Das aussehen muss Sinn ergeben und zur Erzählung beitragen.

das schlimmste ist, wenn es vollkommen separat vom Charakter und der Story existiert.

Grundsätzlich ist ein Charakter ohne Fehler, der für nichts Mentoren braucht und bei dem alles auf Anhieb klappt langweilig. Man spricht von einer "Mary Sue".

Ein interessanter Charakter braucht schwächen, die jeder Mensch hat. So kann man sich besser in die Figur hineinzuversetzen.

LG.

Das Aussehen ist deutlich weniger relevant als der Charakter. Wichtig ist, dass vor allem der stimmig wirkt.

Soll heißen: Wenn dein Charakter eine brillante Biochemikerin ist, die genetische Experimente in ihrem Selbstgebauten Labor durchführt, nebenbei auch noch Wölfe aus der Wildnis aufsammelt und großzieht und darüber hinaus erfolgreiche Operationen am offenen Herzen mitten im Wald durchzieht und das hat sie sich alles selbst beigebracht, dann wäre es vielleicht an der Zeit den Charakter ein wenig zu überdenken.

Ein Charakter braucht Stärken, klar... aber eben auch Schwächen. Punkte in denen er am Anfang nicht so wow ist und sich dann verbessert (idealerweise) aber eben auch Aspekte, die er nicht kann und auch noch am Ende des Buches nicht bzw. nicht gut kann, aus welchem Grund auch immer.

Niemand kann alles... auch dein Hauptcharakter nicht. Und wie im Vorstellungsgespräch sollten das natürlich keine Schwächen sein, die vollkommen aus der Luft gegriffen sind und einmal kichernd genannt werden und dann nie wieder eine Rolle spielen, sondern Schwächen die durchaus eine Rolle spielen... und die der Charakter dann entweder mit Arbeit und Training überwindet oder die er akzeptiert weil sie sich nicht überwinden lassen.

Ich habe auch irgendwann Mathe gelernt und mit Physik bin ich auch irgendwann klargekommen, was die Schule anging... darüber hinaus kann ich aber nichts und möchte es auch nicht können.

Wenn Schwächen, wie gesagt... bring sie ein. Und überleg dir auch wirklich was die Konsequenzen sind. Jemand, der vollkommen tollpatschig ist fällt nicht einmal hin und balanciert dann auf einem Schwebebalken, während er nebenbei gegen fünf Ghule gleichzeitig kämpft.

Ansonsten, was auch noch dazu gehört... bringe deinen Charakter in Beziehungen mit seiner Umwelt. Es gibt nichts besseres um jemanden zu Charakterisieren (insbesondere im Roman) als die eigenen Reaktionen auf andere... und das ist eben das Umfeld. Ein normaler Mensch hat seine Beziehungen zu Eltern, Freunden, dem Nachbarn, der immer bis nachts um drei Deutschrap hört und vielleicht auch den Tauben auf dem Marktplatz... auch dadurch dass du dir überlegst 'wie möchte ich meinen Charakter hier und da reagieren lassen' schaffst du in gewisser Weise Charakterzüge.

Doch übertreibe es auch da nicht. Die allseits beliebten Mary Sues haben in der Regel sehr borderlineartige Beziehungsverhältnisse. Alles geht ins Extrem, man liebt oder man hasst sie aber es gibt keine lockeren Freundschaften, keine 'man lächelt sich mal auf dem Gang an' Verhältnisse, keine 'dezente Abneigung aber man kommt klar' und auch kein 'die Person ist mir egal'

Sorge da für Ausgelichenheit.

Und schließlich das Aussehen, weil du es ja erwähnt hast... bleibe realistisch. Nicht unbedingt für alles ein totales Supermodel erstellen, besser realistisch bleiben. Klar kann die Person gut aussehen... und klar kann sie auch außergewöhnlich aussehen... aber auch hier sollte es vielleicht zu der Person passen. Niemand kommt mit lila-blassblau karierten Haaren auf die Welt und die große Top-Kanzlei wird sich dreimal überlegen ob sie jemanden mit lila-blassblau karierten Haaren einstellt, denn es wirkt schlicht nicht seriös.

Mach dir eine genaue Vorstellung davon wie die Person aussehen soll, achte auch da darauf, dass die Person einigermaßen realistisch ist. Ein standhafter Krieger mit Ritterrüstung wird in der Regel kein asthmatisches kleines Büschchen sein, das alle drei Schritte nach Atem ringen muss. So jemand wird tendentiell gar nicht großartig kämpfen und wenn, dann nur aus dem vollkommenen hinterhalt, weil man von ihm mehr als einen sauberen Dolchstich nicht erwarten kann.

Dasselbe gilt für die junge Lady, die niemals eine Waffe in der Hand hatte, die über eine Sticknadel hinausgeht :)

(ach ja... und Narben an sich sind keine Schwäche... hatte ich auch schonmal. Wenn die Person durch die Story hinter den Narben schwerst traumatisiert ist, dann ist das was anderes, dann sollte das aber auch in der Geschichte kommen. Und wenn sie panische Angst vor Feuer hat, dann springt sie da tendentiell nicht lebens und todesverachtend rein!) und dann hast du eigentlich alles, was du wissen musst.

Ach ja... und wenn du schreibst, dann bitte wirf uns nicht alle Informationen ins Gesicht. Gerade wenn es ums Aussehen geht, wird man als Leser damit zum Teil kontextlos überhäuft, einfach nur damit der Charakter beschrieben ist.

Versuche stattdessen den Charakter einzuführen. Lass ihn und andere mit ihm, seiner Kleidung, seinen Haaren etc. Interagieren... oder eine Meinung dazu entwickeln. Zeige uns die Stärken und Schwächen des CHarakters, indem du sie uns vorführst.

Der mutige Rick traut sich ggf. über den Gartenzaun mit dem laut bellenden Hund zu klettern, um Äpfel zu klauen. Die eitle Shannon bekommt in der Schule eventuell den kleinen Taschenspiegel weggenommen, in dem sie sich permanent anschauen möchte usw.- usw.

Alles Gute und viel Spaß beim Schreiben wünsche ich dir :)
Gibt es denn schon Pläne für den Charakter?

Kazumi17 
Fragesteller
 23.01.2024, 14:26

Jo, aber diese Tipps sind trotzdem sehr hilfreich denn sie ergänzen das was mir noch gefehlt hat. Vielen Dank!

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Ein Charakter, der sich nicht entwickelt und währenddessen keine Fehler macht, keine inneren Kämpfe austrägt - der ist todlangweilig.

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Das Aussehen vom Maincharakter sollte farblich auf den an den Wagen abgestimmt sein. Und die Felgen auf Carbon umgesneakt!